in der Normandie…………

In die Normandie wollte ich, hatte ich vorgestern geschrieben, die Genussregion mit den drei „C“. Ich hab das auch voll ausgekostet. Unterwegs bin ich bei einem kleinen Produzenten hängen geblieben. Nur Vater und Sohn, die mir auch gleich ihre Keller voll Calvados gezeigt haben. Bei mir würde die Menge für mehrere Leben reichen. Nun hab ich also auch noch Cidre und Calvados im Bus. Passieren darf da nichts, der Bus würde bei der Menge Alkohol sofort in Flammen stehen. Aber es wird schon gut gehen.

Mont Saint Michel, das „Wunder des Abendlandes“ war das Ziel. Und wirklich, in 12 km Entfernung hab ich den Felsen schon gesehen. So, wie das auf den Bildern scheint, ist es wirklich. Man glaubt, es gehört nicht hier her. Der Besuch ist perfekt durchorganisiert. Ein Parkplatz weit außerhalb, kostenlose Shuttlebusse. Eigenartige Gefährte die zwei Fahrerkabinen haben. Dadurch muss nicht gewendet werden. Die andere Kabine wird aktiviert und schon geht es in die andere Richtung. Auf dem Berg geht es weiter: eine Hauptstraße sorgt dafür, dass die Besucher auch wirklich an allen Geschäften vorbei kommen ehe sie die Abtei erreichen.

Jetzt ist natürlich der Teufel los hier. Vor allem viele Briten sind unterwegs. Es scheint, die haben Torschlusspanik bevor sie aus der EU austreten und das Reisen vielleicht nicht mehr so einfach für sie wird.

Ansonsten ist der Berg gut in Schuss, vieles ist restauriert oder man ist dabei. 708 entstand die erste Kirche, im 10. Jahrhundert kamen Benediktiner und begannen im 14. Jahrhundert die Abtei zu bauen. Befestigt wurde sie auch und ist nie eingenommen worden. Zur Französischen Revolution löste sich die Klostergemeinschaft auf und bis 1863 war sie Gefängnis. Ab 1872 begann man, sie zu restaurieren, eigentlich bis heute.

Hier die Normandie ist der Ort der Landung der Alliierten im WWII. Allenthalben gibt es Mahnmale oder sonstige Erinnerungsstätten. Auf dem Parkplatz an einem deutschen Soldatenfriedhof hab ich dann übernachtet. Erschreckend für mich war, wie man dort deutsche Bürokratie erlebt. Von jedem der knapp 18.000 Soldaten, die dort ihre letzte Ruhe gefunden haben ist neben Geburtsdatum der letzte Dienstgrad und das Datum an dem sie gefallen sind vermerkt. Wie muss man sich sowas praktisch vorstellen? Das begreife ich nicht.

Heute nun hab ich mal viel geschrieben und eine Festung von Vauban in Saint Vaast la Hougue besucht, die vorletzte. Es ist eine reine Seefestung und riegelt dort den Hafen ab und ist z.T. noch militärisches Sperrgebiet.

Mit Le Havre, der nächsten Stätte geht es für mich nun straff nach Osten und die Entfernung nach Chemnitz wird immer geringer………………………….

in die Normandie…………….

Nun bin ich auf dem Weg in meine letzte Genussregion in Frankreich, die Normandie. Cidre, Camembert und Calvados, alles geht mit „C“ los und schmeckt wunderbar. Aber das ist noch Zukunft.

Vorgestern war ich in Provins. Ein Ort, der mir erstmal gar nichts sagte, mich aber dann umso mehr überrascht hat. Den Ort gibt es seit Anfang des 9. Jahrhunderts, da begann man seine Befestigung zu bauen, die heute noch existiert. Die Grafen der Champagne machte sie zu ihrem Hauptort. Und da die Stadt an sich kreuzenden Handelsrouten lag blühte sie schnell auf. Einer von ihnen, Graf Theobald IV. erfand den Passierschein, dessen Inhaber von Soldaten geschützt durch das Gebiet der Grafschaft reisen durften. Eine Maßnahme die den Handel ungemein belebte und Provins zu einem der größten Handelsplätze Europas im 12./13. Jahrhundert machte. Nicht nur die Stadtmauer ist erhalten sondern Häuser aus romanischer Zeit, das Schloss der Grafen, heute Schule, der Marktplatz und vieles mehr.

Nördlich von Provins liegt die Champagne, das Weinbaugebiet das den Champagner hervorbringt. Die Römer begannen hier mit dem Weinbau und Jahrhunderte kelterte man hier nur „normalen“ Weißwein bis man auf die Idee kam den Wein in Flaschen abgefüllt zu transportieren was ihn frischer hielt. Insbesondere die Engländer liebten das. Nur hatten die Erzeuger ihre liebe Not damit. Die Flaschen explodierten regelrecht oder die Korken flogen fort. Das und vieles mehr löste der Mönch Pierre „Dom“ Perignon und verhalf dem Champagner als Schaumwein zur Vollendung. Viele haben noch mitgewirkt bis das heutige Getränk in seiner perfekten Form entstand. Heute zeigen die Verkaufstempel, was man mit diesem Luxusgut verdienen kann. Zu sehen auf der Avenue de Champagner in Eternay, der Hauptstadt des Champagner.

Im Anbaugebiet des Champagner liegt die Stadt Reims. Die Kathedrale, der Palast de Tau (ehemaliger Bischofspalast) und die Abtei Saint Remi sind hier Welterbe. Die Kathedrale ist das Paradebeispiel der Hochgotik schlechthin und dessen Hauptwerk in Frankreich. Sie ist die Krönungskirche von 25 Königen Frankreichs und im Palast de Tau nebenan verbrachten die Könige ihre letzte Nacht vor der Krönung und nach der Krönung gab es hier ein Festessen. Und in der Abtei schließlich wurde das heilige Öl aufbewahrt mit der die Könige gesalbt wurden. Die Kathedrale wurde von 1211 bis 1311 errichtet. Im 15. Jahrhundert fügte man die Türme und das Westwerk noch an. 1974 bekam die Kathedrale 3 Fenster von Marc Chagall.

Und jetzt bin ich zu meinen letzten Welterbestätten in Frankreich aufgebrochen und will morgen Le Mont Saint Michel an der Kanalküste erreichen……………….

 

mitten in Paris…………………..

Gestern, das war schon eine Mammuttour durch Paris. Das Wetter hat mitgespielt, so um die 22 Grad und der Regen hat sich auch zurückgehalten. Ich konnte zuvor an einem Friedhof gut schlafen und so bin ich fröhlich nach dem Navi in die Stadt rein. Ohne Navi ein Ding der Unmöglichkeit. Einen kostenlosen Parkplatz hab ich auch ergattert. Richtung Metro hatte ich die erste Überraschung: eine Straßenbahn auf einer Schiene! Da dürfen sich die Fahrtgäste aber nicht bewegen, damit die Bahn nicht allzu sehr kippelt! 🙂 Nein, die hatte auf beiden Seiten noch Gummiräder, auf denen sie gefahren ist. Aber putzig für den Moment ist es schon.

Das Seine Ufer mitten im Zentrum mit seiner Bebauung links und rechts ist Welterbe. Eiffelturm, Petit und Grand Palace, Place de la Concorde, der Jardin de Tuileries, natürlich der Louvre und Notre Dame de Paris und vieles andere noch dokumentieren die Entwicklung und die Geschichte von Paris. Leute über Leute die das alles belagern und wenn Du das wirklich alles angeguckt hast schwirrt dir abends der Kopf. Ich bin ja nun schon öfter da gewesen, aber ich hab wieder was Neues gesehen. Eine Konstante gibt es aber immer und das ist der Montmartre. Mal ne halbe Stunde auf den Stufen von Sacre Coeur sitzen und bei dem Ausblick über die Stadt die Weite genießen und anschließend im Künstlerviertel einen Kaffee trinken und das Flair genießen, das muss einfach sein.

Mit Fontainebleau hatte ich die letzte Welterbestätte im Weichbild von Paris auf dem Plan. Das ursprüngliche Jagdschloss von König Franz I. Heinrich IV. baut weiter an dem Schloss und so halten es auch Ludwig XIII. und der XIV. Es ist der erste Renaissancebau Frankreichs und hat in seinen Parks das größte Parterre Europas. Ein flaches, nur niedrig bepflanztes Gelände vor einem Gebäude ist das. Napoleon I. ließ es neu möblieren und benutzte es als Residenz und auch noch Napoleon III. hat es genutzt, ehe es Museum wurde.

Die weitläufigen Anlagen zu pflegen stellt schon eine Herausforderung dar und so wird es vielfältig genutzt, im Sommer auch für Musikmeisterklassen die als Amerikanische Akademie beworben werden.

Als Abschluss vielleicht noch ein Foto von einem witzigen Baguette, was ich heute gekauft habe. Da geben sich die Franzosen große Mühe.

Nun geht’s Richtung Reims, zur Kathedrale, aber davor wartet noch einiges auf mich………………

wiedermal Planänderung………..

In Chartres die Kathedrale macht einen überwältigenden Eindruck. Schon aus ca. 10 km Entfernung hab ich sie gesehen. Die Türme ragen weit in den Himmel. Leider ist sie sehr zugebaut um sie gescheit fotografieren zu können. Auffällig ist die nahezu intakte Fassade. Fast keine Skulptur ist beschädigt. Die Hugenotten in ihrem Bildersturm und auch die Französische Revolution haben sie verschont. Es ist der 6. Bau an diesem Platz. Die Vorgängerbauten sind durch Krieg oder Brand verloren gegangen. Ähnlich ist es mit den bemalten Glasfenstern, die in vielen Kirchen des Lichtes wegen ausgetauscht wurden. Hier sind noch die Ursprünglichen aus dem Mittelalter weitestgehend erhalten sodass man im Inneren eine Vorstellung von der Atmosphäre einer solchen gotischen Kirche bekommt. Eine weitere Besonderheit im Inneren ist das berühmte Labyrinth auf dem Boden. Es gibt eine ganze Reihe von Interpretationen. Eine davon ist hier zu finden:

http://stiftung-seiler.schloessli-ins.ch/chartres-labyrinth

In der Praxis legten die Gläubigen den Weg des Labyrinthes auf Knien zurück.

Und dann war wieder Campingplatz angesagt um die Haushaltsachen zu machen. Es war ein kleiner Platz etwas abseits aber ein ganzes Stück näher an Paris als Chartres und da hat es mich wieder erwischt:

  1. Kommt es anders als man 2. denkt

Im Nebenort 6 km entfernt fuhr ein Zug in einer halben Stunde nach Versailles. Also bin ich heute nicht nach Fountainbleu, wie geplant, sondern nach Versailles. Eine Riesenanlage das Schloss. Die Gartenfront alleine ist 507 m lang. Ludwig der XIII. hat damit begonnen und Ludwig der XIV. hat den Bau maßgeblich betrieben. Die Tickets sind schnell erworben, auf den Einlass hat man heute bestimmt 2 Stunden gewartet. Sind halt Ferien. Ich hab mich mit den Gärten und Parks begnügt. Versailles war ja nicht nur französischer Königshof sondern ab Ludwig XIV. auch Regierungssitz. Deshalb gibt es 2 Komplexe die als Ministerflügel bezeichnet werden und in den diese untergebracht waren. Der Hof ist 1682 nach Versailles umgezogen und ab dieser Zeit arbeiteten zeitweise bis zu 22.000 Menschen hier. Der Hofstaat selbst hatte ca. 1.000 Angestellte, der Rest verteilt sich auf Angestellte der Ministerien und Bauarbeiter.

Und da es nun einmal so gut geht, werde ich morgen in den Metrobereich von Paris fahren um die 2. Welterbestätte, das Seine Ufer mit ihren Bauten und Plätzen, zu besuchen………………….

wiedermal Planänderung…………

In Chartres die Kathedrale macht einen überwältigenden Eindruck. Schon aus ca. 10 km Entfernung hab ich sie gesehen. Die Türme ragen weit in den Himmel. Leider ist sie sehr zugebaut um sie gescheit fotografieren zu können. Auffällig ist die nahezu intakte Fassade. Fast keine Skulptur ist beschädigt. Die Hugenotten in ihrem Bildersturm und auch die Französische Revolution haben sie verschont. Es ist der 6. Bau an diesem Platz. Die Vorgängerbauten sind durch Krieg oder Brand verloren gegangen. Ähnlich ist es mit den bemalten Glasfenstern, die in vielen Kirchen des Lichtes wegen ausgetauscht wurden. Hier sind noch die Ursprünglichen aus dem Mittelalter weitestgehend erhalten sodass man im Inneren eine Vorstellung von der Atmosphäre einer solchen gotischen Kirche bekommt. Eine weitere Besonderheit im Inneren ist das berühmte Labyrinth auf dem Boden. Es gibt eine ganze Reihe von Interpretationen. Eine davon ist hier zu finden:

http://stiftung-seiler.schloessli-ins.ch/chartres-labyrinth

In der Praxis legten die Gläubigen den Weg des Labyrinthes auf Knien zurück.

Und dann war wieder Campingplatz angesagt um die Haushaltsachen zu machen. Es war ein kleiner Platz etwas abseits aber ein ganzes Stück näher an Paris als Chartres und da hat es mich wieder erwischt:

  1. Kommt es anders als man 2. denkt

Im Nebenort 6 km entfernt fuhr ein Zug in einer halben Stunde nach Versailles. Also bin ich heute nicht nach Fountainbleu, wie geplant, sondern nach Versailles. Eine Riesenanlage das Schloss. Die Gartenfront alleine ist 507 m lang. Ludwig der XIII. hat damit begonnen und Ludwig der XIV. hat den Bau maßgeblich betrieben. Die Tickets sind schnell erworben, auf den Einlass hat man heute bestimmt 2 Stunden gewartet. Sind halt Ferien. Ich hab mich mit den Gärten und Parks begnügt. Versailles war ja nicht nur französischer Königshof sondern ab Ludwig XIV. auch Regierungssitz. Deshalb gibt es 2 Komplexe die als Ministerflügel bezeichnet werden und in den diese untergebracht waren. Der Hof ist 1682 nach Versailles umgezogen und ab dieser Zeit arbeiteten zeitweise bis zu 22.000 Menschen hier. Der Hofstaat selbst hatte ca. 1.000 Angestellte, der Rest verteilt sich auf Angestellte der Ministerien und Bauarbeiter.

Und da es nun einmal so gut geht, werde ich morgen in den Metrobereich von Paris fahren um die 2. Welterbestätte, das Seine Ufer mit ihren Bauten und Plätzen, zu besuchen………………….

Auf dem Weg nach Paris……………………

war mein erstes Ziel vorgestern Saint Savin, eine Ortschaft im Poitou. Ludwig der Fromme, ein Karolinger, gründet im 8. Jahrhundert hier ein Kloster und der heilige Benedikt schickte Mönche. Die Christianisierung des Poitou wurde von hier aus betrieben. Um 1010 beginnen die Mönche den Kirchenbau, der 100 Jahre später im Wesentlichen beendet wird. Es entsteht ein romanischer Bau, der innen komplett ausgemalt wurde. Heute sind noch ca. 400 qm davon im Vorbau und im Deckengewölbe des Hauptschiffes zu sehen, sind die am besten erhaltenen romanischen Wandmalereien Frankreichs und vermitteln einen Eindruck, wie romanische Kirchen zu jener Zeit ausgesehen haben.  Im Vorraum gibt es Zyklen der Apokalypse und der Passion zu sehen und das Deckengewölbe zeigt die Bibelgeschichte von der Genesis bis zum Auszug aus Ägypten.

Gestern und heute bin ich das Loire Tal von Usse bis Chambord stromaufwärts gefahren. Das Tal mit allen seinen Gegebenheiten wie die Schlösser oder andere Bauwerke und die Natur sind Welterbe als Kulturlandschaft. Seit 2000 Jahren siedeln Menschen hier und im 100 jährigen Krieg im 14./15. Jahrhundert war die Gegend, die Provinzen Anjou, Touraine und Orleans, Rückzugsgebiet der königstreuen Franzosen. Der französische König Karl VII. verlegte die Verwaltung des Reiches hier her und der Nachfolger Ludwig XI. begann von hier aus Frankreich in den heutigen Grenzen wieder herzustellen. Viele Minister, Fürsten oder andere Adlige ließen deshalb hier bauen und die meisten dieser Wohnsitze und Schlösser sind noch erhalten. Dabei liegen nicht alle so romantisch wie Chateau Menars direkt an der Loire. Sie sind manchmal viele Kilometer von dem Fluss entfernt. Der selbst weitestgehend naturbelassen ist und eher in einer breiten Aue denn in einem Flussbett fließt. Touristisch ist das Gebiet sehr erschlossen, Fahrradfahrer vor allem, viele Camper, aber auch ganz klassisch mit Reisebüro oder alleine mit dem Auto. Eine Fahrradtour hier ist bestimmt schön. Auch gibt es in der Flussaue immer wieder Zelte zu sehen, also auch wildes Campen geht hier. Die Eintrittspreise in den Schlössern allerdings sind exorbitant. Die Regel sind 10,- €, aber 17,- € hab ich auch gesehen, dann mit Audioguide und allem.

Morgen bin ich mit Chartres dann schon im Großraum Paris angekommen……….

Bordeaux und sein Wein……………………..

Mit der Nacht war es noch nicht genug. Bordeaux hat alles getoppt mit 38,5 Grad. Ich bin von außerhalb mit dem Bus ohne Klimaanlage in die Stadt. Das T Shirt konnte ich auswringen. Aber gut, die Stadt ist sehr beeindruckend. Im 18. / 19. Jahrhundert hat man die Altstadt komplett abgerissen und  im klassizistischen Stil wieder aufgebaut. Das gibt ein harmonisches Stadtbild mit vielen prunkvollen Bauten. Das Theater ist so ein Bau aber auch viele Bürgerhäuser. Mit dem Überseehandel, vor allem auf die Antillen, haben die Bürger viel Geld verdient, aber auch der Weinhandel war einträglich.  Selbst Tags über geht auf der Einkaufsmeile Rue Saint Catherine keine Stecknadel zu Boden. Auch die Kathedrale ist beeindruckend. Sie ist gleichzeitig Teil des Welterbes Pilgerwege nach Santiago. Die Cite Fruges, eine Einfamilienhaussiedlung von Le Corbusier, habe ich in einem kläglichen Zustand angetroffen. Ein Haus war offensichtlich ausgebrannt, andere völlig zugewachsen und zu verkaufen. Einige bewohnte waren schon in einem ordentlichen Zustand. Manche aber sehr verbaut sodass man die Intensionen Le Corbusiers nicht mehr nachvollziehen kann. Eines dieser Häuser war immerhin Informationscenter.

Damit hab ich nun in Bordeaux die Welterbestätte Pilgerwege abschließen können. La Corbusier wird mich noch in Paris verfolgen und dann wieder in Belgien.

Abends kam dann das, was längst überfällig war: Gewitter und Sturm. Seitdem benehmen sich die Temperaturen ordentlich, so um die 25 Grad

Gestern war ich in der Weiregion Saint Emilion. Im Hinterland von Bordeaux ist diese Region quasi das Geburtsland des Bordeaux Weines. Schon 1190 hat der englische König Edward I. die Grenzen dieses Gebietes festgelegt. Mehr Bordeaux Wein wie von hier geht also gar nicht. Ein Mönch hat hier gelebt, der auch Anhänger um sich scharte. Nach seinem Tod wurde das Grab eine Pilgerstätte und daraus entstanden die Felsenkirche und ein Kloster sowie eine Siedlung. Mit der Entwicklung des Jacobsweges nahm die Bedeutung des Ortes zu und dann kam 1190 noch der englische König mit dem Weinprivileg. Das beflügelte den Weinbau ungemein. Heute werden die Weine für unglaubliche Preise verkauft. Der Ort ist trotzdem voll von Weinhandlungen und auch Touristen.

Heute nun bin ich oberhalb von Bordeaux bei einer Befestigung von Vauban gewesen. Bei Blaye in der Mündung der Garonne in den Atlantik hat Vauban den Fluss abgesperrt in dem er auf beiden Seiten ein Fort errichtete und in der Mitte auf einer Insel auch noch eine Befestigung baute. Damit war Bordeaux vor seeseitigen Angriffen weitestgehend geschützt.

Nachdem ich mich nun 3 Tage um Bordeaux herum aufgehalten habe geht es nun in den Großraum Paris……………………

Gerad noch bekomme ich eine Mail von der Deutschen UNESCO Kommission zur Sitzung des Welterbekommitees in Krakau:

Die „Höhlen und Eiszeitkunst im Schwäbischen Jura“ sind neu in die Welterbeliste aufgenommen
worden und die Stätte „Das Bauhaus und seine Stätten in Weimar und Dessau“ wurde um die
Bundesschule des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes in Bernau und fünf Laubenganghäuser in Dessau-Roßlau erweitert.

Der Naumburger Dom hat nochmal 3 Jahre Zeit bekommen um die Unterlagen zu überarbeiten.

Pause am Atlantik……………

Die letzte Nacht war furchtbar. Heute früh 8:00 waren es noch 28 Grad. Aber der Reihe nach:
In Spanien die Zeltplätze am Atlantik waren voll und so, wie die vollgestellt waren, hätte ich dort auch nicht stehen wollen. Also gings weiter nach Frankreich. Ein Zeltplatz etwas abseits hatte noch Platz und Schatten gab es auch leidlich. Wäsche waschen, Bussauber machen und alles solcher Kram. Und schreiben natürlich. Hab meinen Reisebericht Spanien II und Andorra fertig gemacht. Auf dem Blog unter Länderberichte ist er nachzulesen. Den nächsten Tag wollte ich frei stehen und mal baden gehen. Ein paar km vom Zeltplatz entfernt hab ich auch gleich das richtige gefunden. Sogar mit Wasser und Toilette und viel Schatten. Am Strand hab ich mir bald die Füße verbrannt so heiß war der Sand oder eher Kies – der Strand ist nicht mit der Ostsee zu vergleichen. Schon beim Kaffee an der Strandpromenade hab ich einen sympathischen jungen Mann kennengelernt mit seinem ca. 1 jährigen Sohn. Der hat erst geschlafen und dann furchtbar geweint. Da sind wir ein bisschen ins reden gekommen. Später stellte sich heraus das sie den Bus hinter mir hatten, aus Spanien waren und die Frau seit längerer Zeit in Madrid lebt, aber aus dem Osten ist. Es war dann ein ganz netter Abend, vor allem mit dem Kleinen. Wir haben aber auch viel gegquatscht.
Ja, und dann kam diese Nacht………
Jetzt geht es nach Bordeaux, die Region ist voll von Welterbestätten: Le Corbusier, Vauban, der Jacobsweg, der Hafen und die Weinregion im Hinterland…………………………

das letzte von Spanien……………..

Was soll man da sagen? Plötzlich ging wieder mal alles ganz schnell.

Die Kathedrale von Burgos, die Grabeskirche von El Cid, den Nationalhelden und das Hauptwerk der spanischen Gotik war für mich leicht zu finden. Sie ragt über einen großen Teil der Stadt hervor. Über und über geschmückt ist sie und im Laufe der Zeit bekam sie 19 Kapellen angebaut. Ab 1221 baute man an ihr, 1260 wurde der Hochchor geweiht, dann war 200 Jahre Pause ehe die Türme vollendet wurden und 1767 schließlich war die letzte Kapelle fertig.

Gestern nun sollten die archäologischen Fundstellen von Atapuerca an der Reihe sein. Eine strikte Besucherpolitik mit ausschließlicher Anmeldung über das Internet verhinderte es jedoch. Ich hab dort noch was gegessen nach meinem „Erfolg“ und dabei gesehen, dass die Tagesbesucher reihenweise weggeschickt wurden. Eine für mich sehr fragwürdige Praxis.

Blieb mir nichts anderes übrig, als die Klöster von Suso und Yuso anzusteuern, meine vorletzte Welterbestätte in Spanien. Sie liegen in der Ortschaft San Millan, nach dem Namen des örtlichen Heiligen benannt, der zu Lebzeiten eine spanienweite Bedeutung hatte. Sein Grab war im 9. / 10. Jahrhundert eine bedeutende Pilgerstätte. Das Kloster Suso, das ältere der Beiden, ist im 6. Jahrhundert über seinem Grab errichtet worden. In den unwirtlichen Bergen haben Einsiedler wie er das Christentum über die Zeit der Maurenherrschaft getragen. Im 11. Jahrhundert errichtete man das Kloster Yuso und überführte die Gebeine des Heiligen dorthin. Hier entstand ein Skriptorium, das zu dem Bedeutendsten Spaniens zählte. Die ersten Sätze in Baskisch und Westarragonisch (mit dem Spanischen verwandt) sind hier dokumentiert und der erste spanische Poet, der im 12. Jahrhundert in Kastilisch schrieb, war hier Mönch.

Und da ich in den kleinen Ortschaften nichts zum Posten fand, bin ich heute nach Bilbao, der letzten spanischen Weltkulturerbestätte meiner diesjährigen Reise gefahren. Es ist die Biskaya Schwebebrücke.  An zwei Stahltürmen, 50 m hoch,  ist ein Querträger, 160 m lang, befestigt. Diese Konstruktion überspannt die Hafeneinfahrt und Schiffe können bequem durchfahren. An dem Querträger hängt an einem Schlitten eine Gondel, die vielleicht 5 m über dem Wasser schwebt. 6 Autos passen drauf, noch Zweiräder und Fußgänger. Die ganze Fahrt dauert nur 1,5 min. Ehe man sich versieht ist man auf der anderen Seite. Ich bin mit dem Bus natürlich drüber gefahren, schließlich hat nicht jeder ein Auto, das mit der Schwebefähre gefahren ist. Man kann in den Türmen mit einem Fahrstuhl hochfahren und oberhalb der Schlittengleise auf die andere Seite laufen. Das gibt einen schönen Ausblick auf den Hafen. Ende des 19. Jahrhunderts hat man 12 solche Brücken in der ganzen Welt gebaut, von denen noch 9 in Betrieb sind und die hiesige die älteste ist.

Nun werde ich hier in der Gegend nochmal schlafen und morgen auf einem Zeltplatz den spanischen Staub aus dem Auto und meinen Sachen waschen, den Schriftkram zu Ende bringen und dann geht’s schon wieder nach Frankreich, getreu dem Motto:

Und zack, da ist es vorbei………………………..

 

entlang der Atlantikküste……….

Auf dem Weg zu Gebäuden des Jacobsweges bin ich dann doch noch bis Leon gekommen. Die dortige Kathedrale gehört auch dazu. Anschließend ging es straff nach Norden nach Oviedo, eine Stadt nicht weit vom Atlantik. Aber dazu musste ich durch die kantabrischen Kordilleren, ein Gebirgsmassiv längs der Atlantikküste in Nordspanien und bald 1800 m hoch. Ich hab unterwegs nicht nur einmal Skilifte gesehen und die Stangen an den Straßen für die Schneepflüge stehen auch im Sommer.

Oviedo war Hauptstadt Asturiens, als dieses das einzige christliche Königreich auf der iberischen Halbinsel zu Zeiten der Mauren war. Erst zur Reconquista verleibte sich das Königreich Leon Asturien ein.  In dieser Zeit sind in Oviedo und Umgebung Bauten in einem Stil entstanden, die antike Elemente in eine neue Form brachten und die in der Romanik zur vollen Entfaltung kamen. Die Camera Santa zum Beispiel, in der Kathedrale gelegen, verbindet korinthische Kapitelle mit Figuren des Christentums. Zum Welterbe gehören 6 Bauten, meist Kirchen, die allesamt nicht sehr groß sind, aber gut erhalten werden.

Auf dem nahe gelegenen Hausberg Oviedos, dem Monte Naranco, hat man einen grandiosen Blick auf die Stadt und die kantabrischen Kordilleren. Die Straße führt überaus steil nach oben und an manchen Stellen hab ich mich lieber auf die Fahrbahn konzentriert um nicht in schwindelnde Tiefe sehen zu müssen. Die Einwohner von  Oviedo scheint der Berg herauszufordern. Es sind viele Läufer aber auch Radfahrer hoch wie runter unterwegs. Angesichts des steilen Berges ein durchaus ambitioniertes Unterfangen. Auch die Bremsen der Fahrräder sollten durchaus betriebssicher sein bei der Abfahrt.

Gestern bin ich die Küste entlang zur Höhle von Altamira gefahren. Steinzeitliche Zeichnungen, ca. 20.000 Jahre alt gab es da zu sehen. Die Bedeutung der Höhle liegt darin, dass sie die Erste mit solchen Zeichnungen war die man schon 1868 entdeckte. Erst 1901, nach der Entdeckung ähnlicher Höhlenzeichnungen in Frankreich sind sie wissenschaftlich anerkannt worden. Bei Ausgrabungen hat man dann weitere Artefakte gefunden, die das Wissen um die Entwicklung der Menschheit in dieser Zeit entscheidend prägte. Schon in den 1960er Jahren besuchten die Höhlen jährlich ca. 170.000 Menschen. 1979 ist die Höhle für den öffentlichen Besucherverkehr geschlossen worden um die Schäden an den Zeichnungen zu begrenzen. Es gibt jetzt ein Museum, in dem der Vorraum der Höhle originalgetreu nachgebildet ist. Gemeinsam mit teils interaktiven Elementen ist eine sehr informative Schau zu sehen. Man war dort so freundlich, mir eine Fotoerlaubnis als Journalist zu erteilen, sodass ich in meinem Blog Fotos der Zeichnungen zeigen kann.

Die Kathedrale von Burgos ist heute mein nächstes Ziel…………………….

 

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