der Norden der Insel Eysturoy….

Die Fähre ging pünktlich und in Klaksvik habe ich ein bisschen eingekauft und tatsächlich das legendäre Rhababerbier im Brauereishop kaufen können. Zur Insel Eysturoy musste wieder ich durch den Tunnel fahren, der schlappe 15,- € Maut für eine Fahrt kostete. Einen Erdbruch, vor ca. 60 Mill Jahren entstanden und der sich durch die ganze Insel zieht, habe ich in Sydrugöta auf dem Weg nach Runavik, dem Hauptort der Insel Eysturoy, gefunden. Bei Runavik führt ein Tunnel auf die Insel Streymoy, der aber den einzigen weltweiten unterirdischen Kreisverkehr haben soll mit einem Abzweig auf die andere Seite des Fjordes der Insel Eysturoy. Künstlerisch beleuchtet sollte er sein und so bin ich eben diesen gefahren und zack…. wieder 20,- € für Maut weg. Zum Glück war mal schönes Wetter und die Fahrt bei 16 Grad ganz angenehm. Der Verkehr hier oben ist sehr überschaubar. Die Leute fahren rücksichtsvoll und eher defensiv, sodass kein Stress aufkommt. Viele, insbesondere Nebenstraßen sind noch Singleroads, da geht es sowieso nicht so schnell.

Gelandet bin ich im Hafen von Fulafjördur, der auch als Camper Stellplatz genutzt wird und besucht hab ich von hier aus Oyndarfjördur mit seinen Wackelsteinen, die der Sage nach versteinerte Piraten sein sollen, und auch die Kirche aus dem Jahre 1838 mit ihrem Grasdach. Eine Wanderung hoch in die Berge hat auch hier eine beeindruckende Landschaft gezeigt.
Auf der anderen Seite des Bergrückens liegt Elduvik mit einer Skulptur des Marmennelin, des Meeresmännchen, der die Fischer foppte. Die Schlucht, in der früher der Hafen war, wird jetzt als Badestelle genutzt.

Am nächsten Tag, auf der Fahrt zum Campingplatz in Eidi habe ich noch Gjogv besucht mit seiner steilen Hafenschlucht und einem letzten Blick auf die Nordspitze der Insel Kalsoy. Die Fahrt von Gjogv nach Eidi führte über eine Hochstraße vorbei am Slaettaratindur, dem höchsten Berg der Färöer. Leider versteckte sich sein Haupt in einer Wolkenbank und so lohnte ein Aufstieg nur bis zum Anfang der Wolken. Aber auch an der Wolkengrenze konnte ich einen Blick auf den Fossa, den größten Wasserfall der Färöer und deren nationales Symbol, erhaschen. Er befindet sich schon auf der Insel Streymoy, gegenüber von Eidi.
Im weiteren Verlauf der Straße ergab sich noch ein guter Blick auf Risin od Kellingin, zwei Felsnadeln vor der Küste von Eidi, die ein versteinerter Riese und seine Trollfrau sein sollen.

Der Campingplatz von Eidi hat mir auch kein Glück gebracht und stürmisches, regnerisches Wetter bei um die 14 Grad war an der Tagesordnung und so blieben mir nur kleine Wanderungen in der Tallage um den Ort herum.

Morgen will ich nun nach Vestmanna auf der Insel Streymoy………..

Die ersten Eindrücke und die Nordinseln…..

Die Färöer Inseln gehören formell zu Dänemark, haben aber genau wie Grönland einen Vertrag mit Dänemark, der ihnen weitestgehende Autonomie zugesteht. Und so gibt es eine ganze Reihe von Besonderheiten, die zumindest ungewohnt sind. Als erstes gehören die Färöer nicht zur EU und damit funktioniert das Handy nicht wie gewohnt. Immer wird hier mit Abblendlicht gefahren. Der Fahrstil ist eher gemütlich und von großer Rücksichtnahme geprägt. Treibstoff ist billiger als auf dem Festland und bei einem Unfall mit einem Schaf ist der beteiligte Fahrzeugführer grundsätzlich schadenersatzpflichtig. Die meisten Läden sind ab 17:30 geschlossen. Dafür sind die Menschen hier sehr freundlich und hilfsbereit, Gemeinschaft wird sehr gepflegt. Auch geben sie eigenes Geld, wertmäßig mit der dänischen Krone identisch, heraus.

Die Hauptstadt, Torshavn, ist übersichtlich, alles kann fußläufig erreicht werden. Eine pittoreskes Altstadtviertel gibt es. Die historischen Häuser oft mit Grasdach, manche aus Feldsteinen gemauert. Die meisten Regierungsgebäude einschließlich des Sitzes des Premierministers befinden sich auch hier. Ein Hochzeitspaar in traditioneller Kleidung ist mir dort auch über den Weg gelaufen.
Ein modernes Haus des Nordens, ein gemeinsames Veranstaltungszentrum aller nordischen Staaten und natürlich auch der Haupthafen der Inseln ist hier zu finden.

Ich hatte Glück, bei schönem Wetter hier anzukommen.

Nach zwei Nächten in Torshavn bin ich Richtung Norden aufgebrochen und bei der Fahrt nach Klaksvik hatte ich die ersten Eindrücke. Leider hingen die Wolken tief, aus denen es immer wieder regnete. Einen Abstecher zur Bucht von Nordradalur hab ich, der Aussicht wegen, trotzdem gemacht. Kurz vor Klaksvik bin ich in Leirvik noch über die Reste eines Wikingerhauses gestolpert. Um 900 n.Chr. errichtet, sind dort christliche Kreuze gefunden worden, die älter als die bisher angenommene Christianisierung der Färöer sind.

Klaksvik, der Hauptort der Nordinseln ist ein pittoreskes, sehr modernes Städtchen von dem die Fähre nach der Insel Kalsoy ablegte. Auf dieser Insel, im Ort Mikladalur ist der einzige Camperplatz hier oben. Da man auf den Färöern nicht frei stehen darf, bin ich auf solche Plätze angewiesen. Der Ort liegt an einem steil zur Küste abfallenden Talkessel, hat wohl nicht mehr als 50 Einwohner und ist nur durch 3 Tunnel zu erreichen, die in etwa  Fahrzeugbreite haben mit einigen Ausweichstellen. Ein für mich abenteuerliches Fahren.
Gegenüber von Mikladalur liegt die Insel Kunoy. Mit 6 von 9 Gipfeln über 800 m ist diese Insel die gebirgigste und hat auch nur einen kleinen Ort aufzuweisen. Ganz im Norden liegen östlich der Färöer noch die beiden kleinen Inseln Fugloy und Svinoy, die ich mit einer Schiffstour besucht habe ohne sie zu betreten. Es gibt dort nur kleine Siedlungen und die Anlandung von Fracht und Passagieren geschah bei nicht unbedeutendem Wellengang ohne das Schiff zu vertäuen! Leider verdeckten die Wolken auch hier einen großen Teil des Panoramas.

Erst heute haben mir die Berge ihre Häupter gezeigt und der Regen hat mal ein bisschen aufgehört. So konnte ich Mikladalur durchstreifen und hab das Denkmal einer Robbenfrau unten am Meer gefunden, die nach einer Sage hier lebte. Eine Kirche gibt es, ein Toilettenhäuschen und einen beheizten Warteraum.
An der Nordspitze der Insel befindet sich ein Leuchtturm und die Aussicht von dort, insbesondere Richtung Süden ist spektakulär.

Als nächstes ist der Norden der Insel Esturoy an der Reihe. Mal sehen……….

Nun wieder los………

Vor drei Tagen bin ich in Gotha gestartet und in zwei Tagen die 1000 km bis Hirthals im äußersten Norden Dänemarks gefahren. Hirthals ist ein Fährhafen, der Dänemark über das Skagerrak mit Norwegen und über die nördliche Nordsee und den Atlantik mit den Färöer Inseln und Island verbindet.

Zum Sonntag nach Hamburg zu fahren war schon anstrengend. Ferienstart war für viele und die Autobahnen entsprechend voll. Der Montag dann in Dänemark entspannt. LKW waren zwar mit auf der Straße, aber ab Aalborg war die Autobahn erschreckend leer. Dafür war Hirthals voll mit Campern und jeder Stellplatz war überbelegt für die letzte Nacht.
Gestern Morgen ging als Erstes eine Fähre nach Norwegen und danach war meine Fähre dran. Sie geht nach den Färöer Inseln und dann weiter nach Island und zurück genauso. Ich will aber nur die Färöer Inseln besuchen. Welterbestätten gibt es dort keine und so wird es mein erster Trip nur zu Muttern Natur und den sonstigen Sehenswürdigkeiten der 18 sog. Schafsinseln.

Beim Einchecken im Hafen traf sich eine ganze Camper Community – ein bunter Haufen und manche aber noch ein bisschen bunter und aus aller Herren Länder, selbst Biker aus Mali waren darunter. Ich staune auch immer wieder auf was für Ideen die Leute kommen und mit welchen abenteuerlichen Gefährten sie unterwegs sind.
Die Fähre war proppenvoll, aber mit Gesprächen mit Gleichgesinnten, bisschen gucken und Reiseführer lesen vergingen die 24 Stunden Fahrzeit wie im Fluge.

Beim Einlaufen in den Hafen von Torshavn, dem Hauptort der Färöer bot sich ein spektakuläres Bild der Inselgruppe und bei einem ersten Spaziergang habe ich auch schon Bekanntschaft mit den Hauptbewohnern der Inseln gemacht.
70.000 Schafe und ca. 50.000 Menschen teilen sich den Platz hier.
Morgen will ich nun sehen, wie das mit dem Handy wird, die Färöer sind nicht Mitglied der EU und damit funktioniert das Rooming nicht und auch sonst will ich den Ort erkunden.

Und dann sind als erstes die Nordinseln an der Reihe……….

wieder zu Hause……

Und dann ging es eigentlich ganz schnell. Nach der Transfagarasan wartete die Welterbestätte Rosia Montana in Rumänien noch auf mich. Das Gebiet hat in den letzten Jahren eine traurige Geschichte gehabt. Zu Römerzeiten war die Gegend das größte Goldabbaugebiet untertage. Durch Kriege immer wieder behindert, war es aber immer auch eine Stütze der Staatsfinanzen der jeweiligen Herrscher. Vor einigen Jahren wollte ein großer Bergbaukonzern nochmal im großen Stil Gold abbauen und hatte auch schon die Konzession des rumänischen Staates. Das Gold sollte mit chemischen Prozessen aus dem Gestein geholt und die Laugen dann verpresst werden. Das führte wegen der Umweltbelastung zu massiven Protesten in der Bevölkerung und letztlich zur Rücknahme der Konzession. Das schlimme an dem Geschehen ist, dass schon mal eine touristische Infrastruktur vorhanden war, diese wie auch die Bausubstanz in Erwartung des Goldabbaues heute sehr vernachlässigt ist. Nach der Eintragung in die Welterbeliste wird nun einerseits alles mühsam wieder aufgebaut, die UNESCO hat die Stätte aber auch auf die Liste der gefährdeten Stätten gesetzt.

Witzig: ein Rumäne hat doch tatsächlich seine Fensterrahmen in den rumänischen Nationalfarben gestrichen. Das möchte ich mal in Deutschland erleben.

In Ungarn hab ich Pannonhalma einen Besuch abgestattet. Da war ich 2016 schon einmal. Die Erzabtei der Benediktiner wurde bereits 1001 durch den ungarischen König StephanI. dem Heiligen Stuhl unterstellt. Zu kommunistischen Zeiten eine brisante politische Konstellation. Heute betreiben sie in der Gegend mehrere Gymnasien und eine Mittelschule für Kirchenmusik. Ein weiteres Standbein ist der Kräuteranbau und so kann man viele solche Produkte dort kaufen. Ich war wegen Lavendelöl da.

Meine letzte Welterbestätte beschäftigte mich zwei Tage. Der Danubische Abschnitt des Römischen Limes ist nicht so einfach zu fassen. 77 Standorte in der Slowakei, Österreich und Deutschland gehören dazu. Viel ist nicht zu sehen, allenfalls Grundmauern, manchmal ein Ruinenstück und wenn es eine Nachnutzung gab, so steht, meist überbaut, mal noch ein gesamtes Gebäude wie der Kornkasten im österreichischen Zeiselmauer, der viele Jahre Kornspeicher war und bei den Römern ein Torhaus.  Die Besichtigung von Einzelstandorten hängt auch immer vom Engagement der örtlichen Behörden ab. Vieles ist nicht ausgeschildert, anderes touristisch vorbildlich erschlossen.

Die Grenzübergänge wurden, je näher ich Deutschland kam, immer weniger gründlich. Oft musste ich mich nicht mal ausweisen. Aber die Bulgaren haben auf der Donaubrücke bei Ruse nochmal Extramaut kassiert.
Die Fahrweise der Leute empfand ich in Rumänien als am ruppigsten. Die Bulgaren sind eher gemütlich drauf und in Österreich hält man sich strikt an die Regeln.
Die hohen Temperaturen haben mich bis Passau verfolgt. Erst kurz vor Regensburg hatte ich eine für mich angenehm kühle Nacht bei mal nur 16 Grad.

Das Fazit: 93 Nächte im Bus, 47 Welterbestätten und rund 12500 km

Nun ist meine Reise erstmal zu Ende gegangen und wie es nun weitergeht: mal sehen…………..    

die Transfagarasan……….

es war Sonnabend, Zeit einen Ausflug zu machen. Entsprechend viele Leute waren unterwegs. Zeitweise kam es mir vor wie in der amerikanischen Nationalparks: durchfahren in Kolonne und bei jeder Sehenswürdigkeit hält sowieso jeder, man verpasst also nichts.

Im Örtchen zuvor gab’s erstmal noch die traditionellen Häuser, alles unter einem Dach. An der Straße wohnen die Menschen, dann die Tiere und zuletzt das Essen für beide.
Die Straße windet sich dann auf ca. 900 m Höhe entlang des Vidraru Stausees bis sie auf 2000 m ansteigt. Die Südseite des Fargaras Gebirges in den Karpaten war angenehm temperiert, so um die 20 Grad. Am Pass gibt es dann einen Tunnel und dann geht es auf der Nordseite hinunter zur Tiefebene des Siebengebirges. Dort war es wesentlich kälter, 13 Grad am Sattel. Bären sind viele zu sehen, sie werden wohl von Leuten gefüttert und so lungern sie an der Straße rum und die fotografiewütigen Touristen behindern laufend den Verkehr.

Insgesamt war es eine schöne Fahrt mit beeindruckenden Naturbildern………….

Bulgarien…..

In den letzten Tagen habe ich den Nordosten Bulgariens durchstreift. 4 Welterbestätten gab es zu sehen. Ich hatte aber den Eindruck, dass es bei der Nominierung der Stätten eher um ideelle Befindlichkeiten als um Qualität ging. Der Madara Reiter etwa ist ein Felsrelief welches wohl in den ersten Jahren des 8. Jahrhunderts geschaffen wurde und damit der erste künstlerische Ausdruck des ersten Bulgarenreiches ist. Die, mit bloßem Auge, nicht sichtbaren Inschriften berichten wohl von den Anfängen der bulgarischen Geschichte. Nessebar hingegen hat eine über 3000 Jahre währende Geschichte und diese spiegelt sich in beeindruckender Weise an der Gebäudesubstanz wider. Insbesondere byzantinische Bauten haben mich sehr beeindruckt. Vom thrakischen Grab von Swestari hab ich nicht viel gesehen. Das ist ein Gräberfeld mit Erdhügeln unter dem ein Königsgrab sein soll. Fotografieren war im Inneren nicht erlaubt und so hab ich bloß den Erdhügel fotografiert und bin weiter. Die letzte Stätte hingegen hat mich wieder sehr beeindruckt. Die Felsenkirche von Iwanowo ist rund 40 m über der Straße in den Fels gehauen und das im 12. Jahrhundert! Der damalige bulgarische Zar hatte das Kloster gestiftet und so haben auch hier die Maler der Schule von Tarnowo im 14. Jahrhundert die Fresken gemalt. Da hatten sie sich aber schon vom Bildprogramm der Byzantiner gelöst und haben sich von den Griechen inspirieren lassen. Das ist das besondere an den Fresken da. In den 80iger Jahren war alles schon fast zerstört. Französische Restauratoren haben aber alles retten können und so können die Fresken wieder in alter Pracht bewundert werden.

In Shumen musste ich ein Gewitter über mich ergehen lassen, dass ich so noch nicht erlebt habe. Sturm, richtig dolle, und neben dem Regen dann auch noch Hagel mit 2 cm großen Körnern. Der Bus unter einem Baum hat es aber gut weggesteckt und auch das Solar und die Dachluke waren noch heile. Den nächsten Tag in Ruse am Donauufer musste fast dasselbe nochmal erleben, nur ohne Hagel. Sturm, dass der Bus bald umgekippt wäre und Regen, der die Straßen überflutet hat. Zum Glück ist mir auch hier nichts passiert.

Fazit: der Bus ist jetzt außen komplettstaubfrei und es macht wieder mehr Spaß mit ihm zu fahren.

Heute bin ich in Curtea de Arges, einem Ort an dem die Transfargaras beginnt, die Hochstraße über das Fargarasgebirge in den Karpaten und die will ich heute fahren. Im Mai 2016 war ich schon mal hier und da war die Straße noch gesperrt……………  

und weiter in der Hitze……….

Bursa, gelegen Richtung Osten am Südufer des Marmarameeres, habe ich noch besucht, auch wieder beizeiten. Meine erste türkische Großstadt war es. Der Verkehr noch verrückter und die Verkehrsführung war für mich ausschließlich mit Navi zu bewältigen. Nur wenige Ausschilderungen mit auch noch wechselnden Begriffen.

Die Stadt ist die erste Hauptstadt des osmanischen Reiches im 14. Jahrhundert. Der Staatsgründer Orhan Ghazi lebte als Sultan hier und gründete ein sog. Külliye. Das  ist ein Gemeindezentrum mit Moschee, Schule, Armenspeisung und öffentlichen Bädern. Es bildet baulich eine weitstgehende Einheit und die Menschen siedeln sich um dieses Külliye an. So entstand nach und nach eine größere Siedlung. Da 5 Sultane das in dem Gebiet etablierten, wuchsen die Siedlungen schließlich zusammen.

Für Istanbul (das wird mit „n“ geschrieben, nicht mit „m“ – hab ich auch nicht gewusst) hatte ich mir ein Parkhaus weit außerhalb gesucht (der Bus im Schatten und sicher weggestellt) und bin mit der Metro in die Stadt gefahren. Pünktlich, sauber und auf den Zentimeter genau fahren die. Faszinierend für mich…..

Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel am Goldenen Horn. Das Goldene Horn ist ein kleiner Seitenarm, der vom Bosporus abgeht. Bisher hatte ich angenommen, es ist eine Landschaft.
Hier sind nun die größten und bekanntesten Moscheen und ihre Külliye zu finden. Es ist auch nicht ein einzelnes Gebäude Welterbe, sondern die ganze Stadtlandschaft ist gemeint. Zum Sonntag war natürlich viel los und noch dazu die Touristen. Vieles konnte man so besuchen, aber für die Hagia Sophia haben sie gleich mal 25,- Euro Eintritt verlangt und sich nicht mal die Mühe gemacht, das in Türkische Lira umzurechnen. Ich bin da gleich dran vorbei gelaufen.

Das Geschenk eines prominenten Vorgängers hab ich auch noch gesehen. Kaiser Wilhelm II. war 1898 auf Staatsbesuch hier und hat einen Trinkbrunnen als Geschenk mitgebracht, der auch heute noch rege genutzt wird.
Überall in der Altstadt findet man aber auch noch Reste aus römischer oder byzantinischer Zeit, so von einer Zisterne oder ein Wasser Aquädukt.

Da es wieder so heiß geworden ist und die Vorhersage auch keine Besserung verhieß, hab ich mich vorgestern Abend dann schweren Herzens entschieden, doch umzukehren und bin noch ein ganzes Stück Richtung Edirne, die letzte Welterbestätte vor der bulgarisch, türkischen Grenze zu fahren.

Am nächsten Tag ist mir dann zum dritten Mal ein berühmter Architekt des osmanischen Reiches aus dem 16. Jahrhundert über den Weg gelaufen. Mimar Koca Sinan war mir schon als Erbauer der Mehmed Pascha Sokolovic Brücke in Visegrad (Bosnien-Herzegowina)begegnet und in Istanbul hat er die Blaue Moschee errichtet. Hier nun mit der Selimiye Moschee und ihrem Külliye ist ihm, nach seinen eigenen Worten, das perfekteste Bauwerk eines Külliye gelungen.
Edirne war zur Herrschaftszeit von Sultan Selim II. auch Hauptstadt des osmanischen Reiches.
Leider wurde, wiedermal mein Glück, umfangreich restauriert, sodass außer der Moschee, einiges nur von außen erahnt werden konnte.

Auf einem Campingplatz nach der bulgarischen Grenze hatte ich  Haushalttag und heute will ich noch Richtung Nessebar, dessen Altstadt Welterbe ist, aufbrechen………

im Glutofen….

in Troja Die Infrastruktur an der Ausgrabungsstätte war toll in Schuss. Parkplätze, Toiletten, Museumsshop, alles bestens. Die Stätte selbst ist kleiner als ich immer gedacht hatte. Am Eingang sollte die Nachbildung des trojanischen Pferdes stehen, offensichtlich hatte diesem das Wetter so zugesetzt, dass eine Rekonstruktion von nöten war. Da hat wieder mal mein Reiseglück zugeschlagen.

Die Fundplätze sind eher über- als nebeneinander. Seit 2000 v.Chr. ist der Ort besiedelt. Das sog. Troja 1 war nur eine kleine Zitadelle. Die nächsten 7 Siedlungsschichten waren wesentlich umfangreicher. Die Griechen herrschten danach hier zwischen 50 v.Chr. bis 280 n.Chr. Dann kamen die Römer und um 500 n.Chr. zerstörten zwei Erdbeben die Stadt, die daraufhin wohl aufgegeben wurde.
Der Deutsche Heinrich Schliemann hat 1870 die ersten Teile Trojas ausgegraben. Das macht ihn hier omnipräsent. Gleichzeitig sorgte er aber auch dafür, dass viele Fundstücke das Land mehr oder weniger legal verlassen konnten. So sind heute in vielen Museen der Welt Stücke von hier, insbesondere Goldschmuck.
Die hier verbliebenen Reste sind in einem neuen, modernen Museum zusammengefasst und auf 3 Ebenen zu besichtigen und immer noch sehr beeindruckend. Vor allem die Goldschmiedearbeiten. So alt und doch so fein herausgearbeitet. Man mag es gar nicht glauben, dass die Stücke so alt sind.

Leider ist es grad so, dass eine Hitzewelle übers Land schwappt und Temperaturen nahe 40  Grad beschert. Das macht eine solche Besichtigung nicht gerade angenehm. Das habe ich mir bei der zweiten Stätte dann zu Herzen genommen und bin früh beizeiten los, als noch die Temperaturen halbwegs erträglich waren.

Ich war einer der Ersten auf dem Akropolis Berg von Pergamon. Von hier Stammt der Zeus Altar den man im Pergamon Museum in Berlin bewundern kann. Hier sieht man bloß noch die Reste des Fundamentes. Das Heiligtum der Athene hat man, soweit vorhanden, wieder aufgerichtet und einen herrlichen Ausblick ins Tal hat man von da oben. Pergamon war lange Hauptstadt der Attaliden Dynastie und dadurch Zentrum der Ägäis Region. Das hörte später bei den Römern nicht auf, da war Pergamon Hauptstadt der Provinz Asia des Oströmischen Reiches. Erst im byzantinischen Reich verlagerte sich der Schwerpunkt nach Konstantinopel, das nachmalige Istanbul.

Das heiße Wetter hört nicht auf und die Vorhersage bringt keine Abkühlung. Dass es heiß wird im Sommer in der Türkei hatte ich mir schon gedacht, aber derartige Temperaturen? Der ganze Bus ist ein Backofen und über den Tag halte ich mich nur im Schatten auf. Ich habe jetzt noch Bursa, am Südufer des Marmarameers gelegen, und Istanbul vor mir. Danach entscheide ich, ob ich schweren Herzens die weitere Reise aufgeben muss oder ob es doch noch weitergehen kann………..  

Und nun die Türkei…….

Der Grenzübergang gestern war ziemlich unspektakulär. Die Griechen haben kurz nach dem Pass geschaut, das wars schon und die Einreise in die Türkei: dreigeteilt. Der Erste hat eine Akte angelegt und ein Porträtfoto dazu von mir gemacht. Der Zweite, vom Zoll hat mich nach dem Bus gefragt und als er erfahren hat, dass das ein Camper ist, hat er auch die Füße still gehalten und der Dritte hat geguckt, ob die ersten Beiden alles richtig gemacht hatten, so kams mir zumindest vor. Nach vielleicht 10 min war alles vorbei.

Die Straße vom Grenzübergang Kipi, neu gebaut und toll in Schuss, führte zuerst nach Kesan, der erste größere Ort. Hier hab ich erstmal eine SIM Karte gekauft, eine Mautkarte und Geld wollte ich abheben.

Die Stadt im Zentrum unheimlich quirlig, Geschäfte über Geschäfte, ein Überblick war schwer zu bekommen. Aber so nach und nach kämpft man sich durch. Die touristenfreundliche Zweitbeschriftung in Englisch fehlt komplett. Aber die Leute sind unheimlich freundlich und hilfsbereit.

Die Stadt muss kunstsinnige Stadtobere haben. Überall finden sich witzige oder auch skurrile Skulpturen in öffentlichen Raum. Bis Canakkale, der Hauptort hier und an den Dardanellen gelegen, bin ich gekommen und heute ist wieder Haushalttag auf einem Campingplatz. Zuvor bin ich noch an der Canakkale 1915 Brücke vorbei gefahren. Seit 2022 erst in Betrieb, ist sie mit 2023 m Länge zwischen den Pylonen die z.Z. längste Hängebrücke der Welt.

Und morgen will ich nun meinem Tagewerk wieder nachgehen und die Archäologische Stätte von Troja besuchen………

das letzte Mal aus Griechenland…….

Ich will es fast nicht glauben, aber meine Zeit  in Griechenland ist nun vorbei. Einen Monat bin ich nun durchs Land gefahren, fast 4000 km zurückgelegt und 13 Welterbestätten habe ich besucht.

Ich bin jetzt in Alexandroupolis kurz vor der türkischen Grenze. Heute will ich nochmal posten und dann die Planung für die Türkei machen. Morgen solls dann über die Grenze gehen und dann muss ich erstmal mich neu sortieren. Das Telefon geht nicht mehr, die Türkei ist nicht in der EU. Wegen Maut muss ich gucken und schließlich auch Geld abheben. Aber das ist Zukunftsmusik…..

Eine Welterbestätte hatte ich ja noch, die Archäologische Stätte von Philippi.
Gegründet wurde die Stadt 355 v. Chr. vom mazedonischen König Philipp II., dem Vater Alexanders des Großen. Die Römer später bauten die Stadt aus und ihre Via Egnatia, die Verbindungsstraße von Rom nach Kleinasien verlief durch die Stadt, was ihr auch ökonomische Bedeutung verlieh.

Die eigentliche Bedeutung des Ortes liegt im Besuch des Apostel Paulus ca. 50 N.Chr.in der Stadt. Paulus erreichte hier das erste Mal Europa, predigte hier und gründete hier die erste christliche Gemeinde in Europa. Die Purpurkrämerin Lydia soll die erste Christin sein, die hier getauft wurde.
Aus allen Perioden, die Mazedonische, die Römische und die Christliche gibt es Ruinen zu sehen. Viele Schulklassen waren da, man bringt den Kindern also den Ort nahe.   

Heute wollte ich eigentlich hier in der Stadt ins Schwimmbad. Mal Süßwasserschwimmen und duschen, aber es war nur zum Training geöffnet. Der Schwimmmeister war aber so freundlich, mich wenigstens duschen zu lassen. Eine schöne Geste.
Gestanden habe ich dann nochmal am Meer mit einigen türkischen, französischen, italienischen  und rumänischen Campern. Die Stadt ist Grenzregion, Bulgarien und die Türkei sind nicht weit und so hat vielleicht die Hälfte der Autos kein griechisches Kennzeichen. Mein letzter Lidl hier in der Stadt war total mit Türken überfüllt. Lidl gibt es scheinbar nicht in der Türkei.
Jetzt werde ich hier an einer Quelle nochmal Wasser auffüllen und dann geht’s in die Berge in den Schatten. Sind ja schon wieder 26 Grad.

Und morgen dann ruft die Türkei………….

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen