und nun das Welterbe in Süditalien….

Nachdem ich bei Wikipedia schon Bedenkliches gelesen hatte, war es in der Wirklichkeit leider genauso. Die Gebäude waren oft in keinem guten Zustand, manche ganz abgesperrt und viele Einrichtungen des Ortes vorsaisonal noch geschlossen. Die Tettuccio Therme war als Einzige wenigstens bis Mittag geöffnet.

Bei der Fahrt in den Süden fielen mir wieder mal die Unterschiede in der Natur zwischen zu Hause und hier sehr ins Auge. Die Mandelbäume blühen schon, Tulpenbäume auch. Mancher Holunder hat schon seine Dolden ausgebildet und die meisten Bäume treiben ihre Blätter.

Ein ganzes Stück südlich von Florenz, mitten in der Toskana befanden sich die für mich nächsten Welterbestätten. Pienza und das Val d`Orica.
In Pienza hat sich der Papst Pius II ab 1459 selbst ein Denkmal gesetzt. Er ließ durch den Architekten Bernardo Rosselino die Stadt im Sinne der Renaissance umbauen und schuf damit eine ideale Stadt, die zum Vorbild für ähnliche Vorhaben in ganz Europa wurde. Nebenher wurde Pienza, früher Corsignano, noch nach dem Papst benannt. Am Platz Pio II liegen die Kathedrale, der Platz Piccolomini, das Rathaus und der Borgia Palast.

Die Pienza und weitere Orte umgebende Landschaft, das Val d`Orica, gilt im Sinne der Renaissance als ideale Landschaft in der sich Natur und Landwirtschaft verbinden. Das Tal gehörte ab dem 14. Jahrhundert zum Stadtstaat Siena. Wein, Oliven und Haselnüsse sind die prägenden Erzeugnisse hier.
Malern war diese Landschaft während der Renaissance immer wieder Vorlage und den Künstlern der „Schule von Siena“ wurde sie zum prägenden Merkmal ihrer Arbeiten.
Eine sanft gewellte Landschaft mit kegelförmigen Erhebungen, auf denen sich die, meist befestigten, Ortschaften befinden, erlebt man hier.

Weiter auf dem Weg nach Rom war Station in Sutri, einer kleinen Ortschaft mit einer überaus reichen Geschichte. Bereits 3000 v.Chr. sind hier die ersten Besiedlungsspuren nachgewiesen und zu römischer Zeit war Sutri eine große Siedlung mit eigenem Amphitheater. Heute ist es eine kleine, beschauliche Gemeinde die leider abseits der Touristenströme liegt.

Und nun liegt der Moloch Rom mit seinen 4 Welterbestätten vor mir und ich will mal sehen, wie ich den für mich erobern kann……  

Ein Abstecher nach Frankreich………

Bei Imperia habe ich dann die Mittelmeerküste erreicht. Das Städtchen machte einen netten Eindruck, ich bin jedoch weiter gefahren um an einem traumhaften Ausblick über die Küste die Nacht zu verbringen. Und anderntags war es soweit. Ich habe Nizza erreicht. Die Stadt ist eingeklemmt zwischen Apennin und der Mittelmeerküste. Das ergibt für die Stadt ein mediterranes Klima mit sehr milden Wintern. Grund genug für insbesondere englische Gäste, hier den Winter zu verbringen, wenn man es sich leisten konnte. Ab 1824 legten englische Wintergäste einen Küstenweg an. Und aus diesem Chamin d`Ingles entstand die heutige Promenade d´Anglais. Die Wohnquartiere dahinter sind es, die Nizza mit ihrer vielfältigen Architektur den Welterbestatus eingebracht haben. Man kann stundenlang durch die Straßen ziehen um insbesondere die klassizistischen Bauten der Gründerzeit zu bewundern.

Zurück bin ich nach Sanremo gefahren. Ein Standplatz unmittelbar am Meer, da habe ich es 2 Nächte ausgehalten.

Zuvor bin ich noch in Roquebrune -Cap-Martin,  noch in Frankreich, vorbei gefahren. Hier hat sich Le Corbusier, der große schweizerische Architekt der neuen Moderne ein Cabanon, eine Strandhütte direkt ans Meer gesetzt. Heute Museum, welches geschlossen war, aber ich hab mein Glück versucht. Leider mit wenig Erfolg. Das Grundstück ist mit Sichtschutz zugebaut, sodass nur ein Foto des Gebäudes von hinten einigermaßen gelang. Im Übrigen ist le Corbusier hier im Ort auch begraben.

Sanremo kenne ich nur aus dem Film „Schussfahrt nach San Remo“. Ein Klassiger, den ich in meiner Jugend mehrfach gesehen habe.
Aber auch Alfred Nobel, der Stifter der Nobelpreise besaß hier eine Villa und er ist hier auch  begraben.
Die vielen Camper auf einem Sportplatzgelände hatten mich dann schon ein bisschen verwundert. Des Rätsels Lösung hieß: Tagesrennen Mailand – Sanremo. Das ist der erste Klassiker in der Profiradsportszene im Jahr über knapp 300 km. Die Stadt war voll von Bussen und LKW um die Mannschaften technisch abzusichern. Das war nicht so mein Ding und so bin ich dem Trubel ferngeblieben.

Im Supermarkt hab ich noch eine liebenswürdige Geste der Betreiber für die vielfach anzutreffenden Hunde entdeckt: Einkaufswagen mit Hundeabteil aus Styropor. Damit kann der Hund bequem durch den Markt reisen.
Und dann ging es streng nach Süden weiter, Genua, ein Schlafplatz ganz oben in den Bergen mit grandiosem Ausblick auf den Hafen. Das kannte ich schon vom vergangenen Jahr.

Nun bin ich in Montecatini bei Florenz gelandet. Die hiesige Therme ist Bestandteil der Welterbestätte Die großen Kurorte Europas.

Das werde ich mir jetzt ansehen……..  

Durch Italien………….

Am vergangenen Sonnabend bin ich nun aufgebrochen. Bis Montag früh war Station bei den Enkeln im Allgäu. Kalt war´s dort und geregnet hat es, aber schön war´s auch.
Am Montag dann der große Ritt durch Österreich (Diesel 1,76€; Super 1,84€), ein ganzes Stück Schweiz (Diesel 2,04 CHF; Super 1,88 CHF) und dann Italien (Diesel 1,83€; Super 1,86€). In Samnaun, dem Schweizer Zollfreigebiet bin ich mit 1,49€ für den Diesel gut weggekommen. Und der Winter hat nochmal einen eisigen Gruß gesandt.

Dann entlang des Comer Sees, eine schöne Fahrt mit vielen idyllischen Ausblicken bin ich bis Lecco gekommen. Weiter gings nach Monza, allerdings an der weltberühmten Rennstrecke vorbei zum Dom in der Innenstadt und einem beeindruckenden Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. Hier, wie so oft in Italien, war wieder eine fast vollständig erhaltene Altstadt zu sehen, allerdings mit einigen modernen Gebäuden, hauptsächlich von Banken.
Und im Piemont die typischen Siedlungsstrukturen. Nicht im Tal wird gebaut, sondern auf den Bergen. Die Kirche auf dem allerhöchsten Punkt, der Sonne, vor allem aber Gott am nächsten.

Bis Novara, vorbei an Mailand und Magenta, bin ich gekommen. Der dortige Kirchturm hat eine 120 m hohe Kuppel aus dem 19. Jahrhundert, überragt alles in der Stadt und ist schon von weitem zu sehen. Steht man davor, so ist an ein fotografieren nicht zu denken. Überall sind Häuser im Weg.
Und heute nun noch Cuneo. Der große Marktplatz gesäumt von klassizistischen Arkadenhäusern aus dem 19. Jahrhundert. Und zwischen den Häuserfronten thronen die Spitzen der Französischen Alpen. Nizza rückt näher……….

auf ein Neues………………

Weihnachten ist nun schon wieder 2 Monate vorbei!

Zeit, das neue Reisejahr einzuläuten! Die Ersten Camper sind auch schon auf der Autobahn zu sehen.

Nach jetziger Planung soll es im Wesentlichen Europa werden. Italien steht als Erstes auf dem Plan, die Welterbestätten im Süden wollen besucht werden und gleichzeitig kann ich für mich das Frühjahr ein ganzes Stück verlängern.
Dann wird es ein Intermezzo in Schweden geben mit einer Premiere: Meine Freundin fährt mit und wir schlafen zu zweit im Bus. Mal sehen, was das wird………..
Und dann will ich nach Westeuropa, Belgien und die Niederlande haben neue Welterbestätten und Großbritannien auch. Wenn alles gut läuft kann ich vielleicht auch die Orkney Inseln im Nordosten Schottlands besuchen.
So ist erstmal der Plan, mal sehen, was das Jahr so bringt. Bis nächste Woche bin ich erstmal in Gotha, dann besuche ich die Enkel im Allgäu. Von da aus werde ich dann, wieder über Samnaun in der Schweiz, die Alpen Richtung Süden überqueren…………

das Ende für dieses Jahr………

Was bleibt von der Reise:

Die Statistik:

Rund 14.000 gefahrene Kilometer, fast 6 Monate unterwegs,
Der Dieselpreis: in Italien im Frühjahr um die 1,60 € nachdem die Regierung um 0,30 € die Steuer gesenkt hatte,  in Polen um 1,60 €; Estland um 1,75 €; Litauen um 1,80 €, in den Niederlande um die 2,20 € im Oktober, aber vereinzelt auch billiger als in Deutschland.

Dieses Jahr habe ich es auf immerhin 25 Welterbestätten gebracht. 1 in Tschechien, 2 in Polen, eine in Deutschland, eine in San Marino und 20 in Italien, die knappe Hälfte des Landes.

Italien ist infrastrukturell gut in Schuss, es wird viel gebaut, für Trinkwasser gibt es viele öffentliche, kostenlose Zapfsäulen. Die Kriegsschäden des WW II halten sich sehr in Grenzen, sodass viele Altstädte noch vorhanden und gut restauriert sind. Das Spektrum reicht von der Römerzeit, dem Mittelalter bis hin zur Moderne der 20iger Jahre.

Im Baltikum, speziell in Lettland, findet man noch viele Schotterpisten auf Nebenstrecken, die aber auch aggressiv befahren werden. Riesige Staubfahnen ohne Rücksicht auf die Umwelt, sei es Mensch, Tier oder Pflanze, sind an der Tagesordnung.
Gebaut wird viel, Gebäude, Infrastruktur. Neue Straßen fast immer mit begleitendem Radweg oder Wartungsstraße. Deutsche Geschichte weht allerorten, Schlösser, Ordensburgen, Gutsanlagen oder Reste davon. Auch findet man Spuren großer Deutscher oder deren Vorfahren.

Was außerdem bleibt: die vielen Begegnungen mit Gleichgesinnten, Campern. Faszinierend, wie manche durch die Welt fahren, welche Interessen verfolgt werden oder einfach die Lebensart mancher. Die Frau mit ihrem behinderten Mann im Camper, der Motorradfahrer, der nicht mit seiner Maschine, eine MZ!!!, nach Aserbaidschan einreisen durfte und deshalb eine Freundin in Finnland besuchen wollte, Radfahren mit nur je 2 Fahrradtaschen Gepäck !!, spartanischer geht es kaum.

Und zuletzt noch etwas in eigener Sache:

Diesen Post werde ich auch nochmal auf meiner Facebook Seite posten. Dort habe ich mich seit meiner Baltikumreise zurückgezogen weil die Bedienung für mich zu umständlich war und übermäßig viele Werbeinhalte zu sehen sind.
Deswegen an dieser Stelle mein Dank an alle Freunde die mich dort begleitet haben. Zukünftig lassen sich meine Reisen hier unter www.weltkulturerbereise.de weiter verfolgen ……………….   

Hamburg…………….

Hamburg, die Stadt ist für mich immer wieder ein Erlebnis, nicht nur die Speicherstadt, die ganze Innenstadt zeigt mir bei jedem Besuch immer wieder neue Facetten. In der Nähe der Wohnung von Gabi und Manfred, meinen kanadischen Reisefreunden, habe ich ein ruhiges Schlafplätzchen gefunden, die U1 ist da in der Nähe und so war ich schnell in der Innenstadt. Vorbei an einer Bäckerfiliale des in den 90iger Jahren berühmten Abenteurers Rüdiger Nehberg ging es in die Hamburger Musikschule. Dort erwartete mich eine Vielzahl europäischer Taikogruppen, von denen sich einige zu einem stimmungsvollen Abschlusskonzert am Sonnabendabend versammelten. Die Bandbreite der Spielarten des japanischen Taiko war beeindruckend und inspirierend für mich.
Zuvor stand jedoch ein Treffen mit Titus dem Reisefreund, den ich in Norwegen kennenlernte, auf dem Programm. Neben dem klönen über Reiseerlebnisse war da auch wieder der Blog und dessen technische Umsetzung ein Thema und ich bin immer wieder froh, Titus zu dem Thema wenigstens hin und wieder kontaktieren zu können. Da bleib ich wenigstens mit der Website einigermaßen aktuell …………….

mit der Welterbestätte endlich fertig…….

Nach Nijmegen bin ich nicht gefahren, da zu dieser Zeit die Touristinformation geschlossen war. Deshalb bin ich weiter nach Utrecht. Die dortige Touristinformation habe ich dann etwas sprachlos verlassen, da Infos über Römerstandorte im Gegensatz zu Deutschland problemlos zu bekommen waren.

Der Fundamente des Castellum Fectio sind mit Platten im Boden gekennzeichnet und am zentralen Domplatz der Stadt wurden römische Siedlungsreste ergraben, die in einer Ausstellung zu erleben sind.

Höhepunkt ist zweifellos der Komplex des Castellum Hoge Woerd. Auf dem historischen Gelände wurden die Umfassungsmauern und Türme mit modernen Gebäuden nachgestaltet. Neben dem Museum, das ein nahezu vollständig erhaltenes Rheinschiff der Römer zeigt und einem Cafe, gibt es ein Kunstzentrum in dem Kabarett, Kleinkunst, Theater und auch Musikvorstellungen möglich sind. Höhepunkt aber ist zweifellos ein Trakt, in dem verschiedene Nutztiere und Pflanzen Kindern näher gebracht werden. Alles am lebenden Beispiel.

Der ganze Komplex wird von der Provinz Utrecht getragen und ist kostenlos zu besuchen.

In der Stadt sind viele beeindruckende Gebäude mit futuristischer Architektur zu sehen, aber auch die Neue Moderne der 20iger Jahre ist vertreten. In der Altstadt gibt es Grachten und Fahrräder gibt es in nahezu unvorstellbarem Ausmaß.

Einen Abstecher hab ich natürlich auch an die Nordsee gemacht, wenn man einmal da ist. In Katwijk verbrachte ich allerdings nur ein paar Stunden.

Jetzt bin ich vor Hamburg, will den Schriftkram noch erledigen um dann am Wochenende die erste Euro Taiko Expo, eine Präsentation europäischer Taiko Gruppen, in der Musikschule Hamburg zu erleben……………

und wieder los in den Westen………..

Nun habe ich mich doch noch mal aufgemacht. Die Welterbestätte Niedergermanischer Limes hatte ich vergangenes Jahr angefangen zu besuchen, bin damals jedoch nicht zu Ende gekommen. Das Suchen und Finden der einzelnen Standorte ist doch sehr mühsam. Das ist mir auch in den vergangenen Tagen nicht erspart geblieben. Gar zu viel ist von den Römern im Boden versunken, wurde von Archäologen ausgegraben und, zur Sicherung, wieder abgedeckt oder ist ganz und gar überbaut worden. Mit ein bisschen Glück findet man noch Ortsnamen (Bonn Castell z.B.) oder die Römer Apotheke (Neuss). Von Engagierten gibt es zuweilen auch Nachbauten zu bewundern, die einen Eindruck der vergangenen Zeit vermitteln.

Insgesamt eher dürftige Spuren. Offensichtlich sind die Ausgrabungen unter Experten höher bewertet als touristische Erlebnisse. Was bleibt sind Museen um einen Eindruck zu bekommen, die jedoch sind wieder nicht Weltkulturerbe. Auch ein Infocenter zu der Welterbestätte, wie andernorts vorhanden, habe ich bisher nicht entdeckt.

Köln, die alte Colonia Claudia Ara Agrippinensium, Neuss, das damalige Novaesium und Xanten, die ehemalige Colonia Ulpia Traiana waren bisher die Stationen.

Am Rhein erschüttert mich, wie voriges Jahr die permanente Lautstärke der Verkehrswege. Erstaunlich viele Leute laufen hier noch immer mit Masken. Ansonsten hat sich über die Jahre nicht viel geändert. Der Dom, der Domplatz mit den vielen Leuten, die Altstadt vollgestopft mit Cafés und anderer Gastronomie.

Neuss eine moderne Stadt und in Xanten kann man ganz tief in die Geschichte der Römer eintauchen. Die ehemalige Colonia ist zum Freizeitpark umgestaltet, wo man so ganz nebenbei viel über die Kultur der Römer erfährt. Ganz toll gemacht und absolut besuchenswert.

Nun fehlt mir nur noch der Niederländische Teil des Limes…………..

und schon ist es fast vorbei………..

Grudziadz, dt. Graudenz, ist seit dem 10. Jahrhundert dokumentiert. Die Pruzzen bauten eine Befestigung und um 1230 kam das Gebiet an den Deutschen Orden, der umgehend eine Burg baute. Die Lage an der Weichsel beförderte die wirtschaftliche Entwicklung, später auch die Eisenbahnanbindung. Es gibt einiges an Industrie im Ort und eine malerische, mittelalterliche Altstadt. Von der Ordensburg sind noch ein paar Grundmauern zu sehen, ein Turm gibt dort einen schönen Rundblick auf die Weichsel, der Marktplatz ist barock bebaut, das Wassertor aus dem 14. Jahrhundert ist erhalten. Entlang der Flussseite der Stadt stehen mittelalterliche Getreidespeicher, deren Silhouette mich an die von Tangermünde(D) oder Torun(PL) erinnert.   

Bydgoszcz, dt. Bromberg, sollte die letzte größere Stadt in Polen sein, die ich auf dieser Reise besuchte. Auch hier, wie so oft im Osten, Häuserblocks aus den 60iger und 70iger Jahren die ganze Stadtteile bilden. Mal 13 Stockwerke wie hier in der Stadt, aber in vielen Dörfern auch bloß 2 Stockwerke – rationelles, schnelles Bauen. Die Kreativität kommt über die Farbe wie auch schon bei der Neuen Moderne.

Im 13. Jahrhundert gegründet, war Bydgoszcz bis zum Ende des 18.Jahrhunderts polnisch ehe es 1774 bis 1920 zu Preußen kam.

Die Altstadt ist einigermaßen erhalten, moderne Bauten prägen das Zentrum außerdem. Einiges an Jugendstil gibt es noch und einige Bauten der Moderne sind mir auch über den Weg gelaufen.  

Übernachtet habe ich an einer Seitenstraße der St. Vincenz Basilika, eines der größten Gotteshäuser Polens. Dort war es nachts recht ruhig, jedoch 5 Gottesdienste fanden am Tag statt und das bedeutete jedes Mal eine kleine Völkerwanderung zur Kirche und wieder zurück. Die Kirchen in Polen sind halt gut besucht. Und mir schien, die meisten Besucher hatten sogar Sonntagsstaat angelegt.

Einen kurzen Stopover habe ich noch in Swiebodzin, dt. Schwiebus, eingelegt. Hier gab es die mittlerweile zweitgrößte Christusstatue der Welt zu bewundern, die bis vergangenes Jahre mit 32 m Höhe die Größte war. Mittlerweile ist sie durch eine noch größere in Brasilien abgelöst.

Letzte Station in Polen war das Städtchen Stargard. Die mittelalterliche Stadtmauer ist zum Teil erhalten, auch einige historische  Häuser, die Innenstadtbebauung besteht jedoch zum größten Teil aus Häuserblocks der 70iger Jahre. Insofern ähnelt die Innenstadt sehr Neubrandenburg, das wohl im WW II ähnlich stark zerstört wurde. Trotzdem gehört die Stadt zur Europäischen Route der Backsteingotik und besitzt einige schöne Beispiele davon.

Und schon ist es wieder vorbei………… ein paar Tage noch an der deutschen Ostsee, ein paar Tage noch in Gotha und Ende September wartet wieder der Arzt in Chemnitz auf mich……………… 

und weiter quer durch Polen………

Allenstein ist die Hauptstadt der Masuren. Gegründet vom Ermländischen Domkapitel, die hier auch eine Burg bauten. Kopernikus war hier Kapiteladministrator und Landpropst. Erich Mendelsohn, der Architekt der Modere, wurde hier geboren und schuf im Auftrag der Jüdischen Gemeinde ein Bet Taharahaus, ein Haus der Reinigung, für ihren Friedhof. Der Entwurf entstand noch während der Studienzeit, brachte Mendelsohn aber den internationalen Durchbruch als Architekt.

In Osterode wollte ich nur die Burg des Deutschen Ordens besuchen, erfuhr aber von dort vom Elblaski Kanal, dem Oberländischen Kanal. Er verbindet Elbing mit Osterode  und besitzt einige witzige Schiffshebewerke. Diese ziehen die Schiffe auf einer schrägen Ebene nach oben. Entstanden ist der Kanal zwischen 1844 und 1860 und wiederspiegelt halt die damaligen technischen Möglichkeiten. Ich habe die Hebeanlagen in Buczyniec besichtigt und eine Hebung miterlebt. Man kann aber auch auf einem Schiff diese Hebung erleben. Ich find dann sieht man nicht so viel davon.

Na ja und so langsam, ganz leise werden die ersten Blätter gelb, Vogelschwärme üben den gemeinsamen Flug und abends wird’s wieder eher dunkel – der Herbst steht bevor!!

Bei mir geht’s erstmal immer weiter westlich nach Graudenz .……….

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen