im Glutofen….

in Troja Die Infrastruktur an der Ausgrabungsstätte war toll in Schuss. Parkplätze, Toiletten, Museumsshop, alles bestens. Die Stätte selbst ist kleiner als ich immer gedacht hatte. Am Eingang sollte die Nachbildung des trojanischen Pferdes stehen, offensichtlich hatte diesem das Wetter so zugesetzt, dass eine Rekonstruktion von nöten war. Da hat wieder mal mein Reiseglück zugeschlagen.

Die Fundplätze sind eher über- als nebeneinander. Seit 2000 v.Chr. ist der Ort besiedelt. Das sog. Troja 1 war nur eine kleine Zitadelle. Die nächsten 7 Siedlungsschichten waren wesentlich umfangreicher. Die Griechen herrschten danach hier zwischen 50 v.Chr. bis 280 n.Chr. Dann kamen die Römer und um 500 n.Chr. zerstörten zwei Erdbeben die Stadt, die daraufhin wohl aufgegeben wurde.
Der Deutsche Heinrich Schliemann hat 1870 die ersten Teile Trojas ausgegraben. Das macht ihn hier omnipräsent. Gleichzeitig sorgte er aber auch dafür, dass viele Fundstücke das Land mehr oder weniger legal verlassen konnten. So sind heute in vielen Museen der Welt Stücke von hier, insbesondere Goldschmuck.
Die hier verbliebenen Reste sind in einem neuen, modernen Museum zusammengefasst und auf 3 Ebenen zu besichtigen und immer noch sehr beeindruckend. Vor allem die Goldschmiedearbeiten. So alt und doch so fein herausgearbeitet. Man mag es gar nicht glauben, dass die Stücke so alt sind.

Leider ist es grad so, dass eine Hitzewelle übers Land schwappt und Temperaturen nahe 40  Grad beschert. Das macht eine solche Besichtigung nicht gerade angenehm. Das habe ich mir bei der zweiten Stätte dann zu Herzen genommen und bin früh beizeiten los, als noch die Temperaturen halbwegs erträglich waren.

Ich war einer der Ersten auf dem Akropolis Berg von Pergamon. Von hier Stammt der Zeus Altar den man im Pergamon Museum in Berlin bewundern kann. Hier sieht man bloß noch die Reste des Fundamentes. Das Heiligtum der Athene hat man, soweit vorhanden, wieder aufgerichtet und einen herrlichen Ausblick ins Tal hat man von da oben. Pergamon war lange Hauptstadt der Attaliden Dynastie und dadurch Zentrum der Ägäis Region. Das hörte später bei den Römern nicht auf, da war Pergamon Hauptstadt der Provinz Asia des Oströmischen Reiches. Erst im byzantinischen Reich verlagerte sich der Schwerpunkt nach Konstantinopel, das nachmalige Istanbul.

Das heiße Wetter hört nicht auf und die Vorhersage bringt keine Abkühlung. Dass es heiß wird im Sommer in der Türkei hatte ich mir schon gedacht, aber derartige Temperaturen? Der ganze Bus ist ein Backofen und über den Tag halte ich mich nur im Schatten auf. Ich habe jetzt noch Bursa, am Südufer des Marmarameers gelegen, und Istanbul vor mir. Danach entscheide ich, ob ich schweren Herzens die weitere Reise aufgeben muss oder ob es doch noch weitergehen kann………..  

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