Sergiev Possad das Kloster vor den Toren Moskaus

Als ich heute früh so 9:45 los bin waren in Moskau schon wieder schwüle 28 Grad. Die Post hatte ich noch erledigt und dann habe ich den Bus aus seinem Dösen geweckt. Es war nicht so schlimm zu fahren, ca. 75 km vielleicht und ich hatte am Freitag offensichtlich Feierabendverkehr erwischt. Heute war alles ganz entspannt und in Ruhe zu fahren. Wenn man in Sergiev Possad, nordöstlich von Moskau, einfährt, sind die Kuppeln des Klosters, wieder eine Lawra, also ein besonders verdientes Kloster, schon von weitem zu sehen. Eine Anlage, die voll in den Tourismus einbezogen ist und entsprechend frequentiert. Viele Reisebusse, entsprechend auch Händler, Shops auch im Kloster. Die Anlage toll restauriert. Die vielen goldglänzenden Kuppeln und die weißen Mauern entfalten schon Wirkung. Sergiev von Radonesch, heute ein hochverehrter Heiliger gründete das Kloster 1340. Er weissagte den Sieg über die Mongolen 1380 und darum wird er heute, quasi als Nationalheiliger verehrt. Und als das Kloster sich 1608 bis 1610 gegen eine 10 fache Übermacht der vereinigten Litauer und Polen nach 16 monatiger Belagerung behauptete, stieg das Ansehen und die Verehrung noch mehr. Der anschließende Wiederaufbau ließ das Kloster in seiner heutigen Gestalt entstehen. 1919 wurde es geschlossen, wie alle Klöster. Bis in die 1940er Jahre war es dem Verfall preisgegeben, dann wurde es restauriert und 1946 konnte bescheiden, aber immerhin, wieder kirchliches Leben einziehen, inmitten der Stalinära! Das muß man sich mal vorstellen!

Die Nacht werde ich nun hier verbringen und morgen geht es weiter nach Wladimir und Susdal……….

die Welterbetour in Moskau……

Das erste Ziel gestern: die Christi Himmelfahrt Kirche in Kolomenskoje. In einem großen Park südöstlich des Zentrums steht diese Kirche. Früher war das hier die Sommerresidenz des Zaren. Das Besondere der Kirche ist ihre Gestaltung mit einem Zeltdach. Zur Zeit ihrer Erbauung, 1532, war diese Form der Kirche ein totaler Bruch mit den Traditionen und es war die erste Kirche in der Form weltweit. Die Kirche mit 5 Kuppeln, auf 4 Säulen ruhend, das war die Norm. Sie entfaltete damit eine ungeheure Vorbildwirkung und das hatte Auswirkungen bis nach Europa hinein. Heute ist hier ein Freilichtmuseum wo man Holzgebäude aus dem ganzen Land zusammengetragen hat.

Weiter gings zum Roten Platz und dem Kreml. Auf dem Platz selbst eine andächtige Stimmung. Viele russische Großfamilien waren da mit mindestens einem Uniformträger  Auch Frauen mit Orden hab ich gesehen. Kein übermäßig lautes Wort, Fotos zum Andenken, Fröhlichkeit, als befände man sich an einer heiligen Stätte. Touristen sind in dem Gewimmel untergegangen. Der Platz ist ja riesig. Bestanden mit dem GUM, der Basilius Kathedrale, der Kremlmauer mit dem Leninmausoleum und dem historischen Museum mal so in Uhrzeigerrichtung gedreht. Am Kremleingang dann aber Gedränge an der Kasse. Ich hab das gelassen, wär ja interessant gewesen. Aber Roter Platz ist ja in meiner Erinnerung aus dem Fernsehen eh blos Militärparade.

Das Novodevichy Kloster liegt südwestlich des Zentrums. Es hatte viel Einfluss im Mittelalter, da der Adel und die Zarenfamilien Töchter oder Witwen als Nonnen im Koster hatten. Schenkungen waren da immer reichlich. Hier wurde im 17. Jahrhundert viel gebaut und so ist die Anlage ein Kleinod des Moskauer Barock. Heute ist es wieder Konvent zu einem Teil, der andere ist Museum schon seit 1934.

Die Metro hab ich so vorgefunden, wie es schon in der Schule erzählt worden ist: Marmorpaläste und sehr sauber. Da ja im Untergrund nichts geht, ist dort unten, wie schon in Kiew, die  komplette Internetversorgung  frei. Alles strömt in die Metro und zückt als erstes das Smartphone, auf den Rolltreppen, im Zug, überall.

Heute war nun Schreibtag, bei schwülen 32 Grad war das die bessere Alternative.

in Moskau angekommen……….

Moskau!….. ich hab die 600 km hinter mir!

Weliki Nowgorod liegt an der Verbindungsstraße St. Petersburg – Moskau. Gut ausgebaut. Teilweise Mautpflichtig, da ist sie exzellent und fast ohne Verkehr. Mitten durch den Wald neu gebaut, ein angenehmes Fahren ist das und 3 Euro für 75 km geht, finde ich. Die anderen Strecken gehen oft ewig gerade aus, bis zum Horizont immer wieder die Straße.  Ca. 120 km vor dem Zentrum Moskaus geht dann eine Ortschaft in die andere über und der Verkehr wird dichter. Letzten Endes landet man auf den Stadtautobahnen, erst 10 und stückweise runter auf 6 spurige Straßen voller Autos. Bei jeder Einfahrt ist Stau, ehe die dazugekommenen Autos einsortiert sind. Fahren mit allen Sinnen und ständig rundumscannen was so los ist. Es sind ja nicht nur die Autos sondern zwischen den Spuren auch noch die Motorräder die man sehen sollte. Ich bin aber ohne Rempler durchgekommen und im Hotel habe ich den Moskauer Fernsehturm direkt vor mir. Gegenüber ist gleich eine Metrostation mit der ich 3 Erbestätten erreichen kann. Idealer geht es kaum. Und so werde ich morgen nach dem Frühstück losziehen und sehe mal, wie weit ich komme………………

Unbenannt

Russland II…………………..

heute habe ich nun zu Fuß die Stadt erkundet. Die Straßen weitläufig, leidlich in Schuss, viel Grün dazwischen. Die Neubausiedlungen aus sowjetischer Zeit, Teils renoviert, Teils nicht viel weiter auseinander gebaut wie bei uns Licht und Grün dazwischen. Im Zentrum nun steht zuerst am Ufer des Stromes Volkhov der Kreml. Eine weitläufige Anlage, gut restauriert, von Jaroslaw dem Weisen gegründet. Die Stadt hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich und ist die Wiege des russischen Staates. Hier steht das Denkmal zur 1000- jährigen Staatsgründung und mit seinen Kirchen und Klöstern in der Umgebung ist die Stadt auch ein Zentrum der orthodoxen Kirche Russlands. Im Kreml steht die Sophienkathedrale, nach dem Vorbild aus Konstantinopel und Kiew errichtet. Auf der anderen Seite des Volkhov ist die Handelsstadt. Einen Handelshof mit Markt gab es da, die Niederlassung der Hanse, den deutschen Peterhof, einen Gotenhof und später auch einen Schwedenhof. Außerhalb der Stadt habe ich das Kloster St. Georg mit seinen Kirchen und der Kathedrale besucht. Da gibt es auch ein großes Freilichtmuseum mit russischer Holzarchitektur. Hier habe ich zum ersten Mal chinesische oder so Reisegruppen gesehen. Sie sind also auch hier präsent. Morgen werde ich nun knapp 600 km nach Moskau fahren. Bin gespannt wie das klappt…………….

Russland I…………………..

nun schnell noch ein Lebenszeichen aus Russland. Bin gut in Weliki Nowgorod gelandet. Das Zimmer ist auch ganz o.k. Ich war heute früh so 9:45 Uhr das erste mal an der Grenze in Narva. Die haben mich blos nicht abgefertigt, weil es an der Estnisch – Russischen Grenze ein Registrierungsverfahren gibt. Kann man online machen, wenn man es weiß oder dann vor Ort. Das heist: ans andere Ende der Stadt zu fahren, dort für 4,50 € registrieren an der Einfahrt zu einem riesigen Platz und dann warten bis der Mann am anderen Ende Dich aufruft und Dir einen Zettel mit einer Nummer gibt, den am Ende keiner sehen will. Zurück zur Grenze, war ich in 45 min dann bei den Esten durch, es war 12:30 Uhr. 18:00 Uhr bin ich dann tatsächlich in Russland eingereist. Ein paar Leute vor mir hatten die Zollerklärung nicht richtig ausgefüllt und der Beamte dort war allein und pingelig, dann zieht sich das. Die 250 km bis hier her bin ich dann fast nur im Wald gefahren, die Ortschaften klein und versteckt. Wunderschöne Holzhäuser aber auch Ruinen hab ich gesehen. Steinhäuser verfallen oft, die Leute können nur was mit Holz anfangen hab ich den Eindruck. Ein Fuchs stand ruhig an der Straße, als ich vorbei fuhr. Und Unmengen, manchmal ganze Felder mit Riesenbärlapp gibt es hier. Die Straßen gut in Schuss, man kann 90 bis 100 durchfahren. Ansonsten keine Vorkommnisse.

Und das Beste zum Schluß: Ich hab heute für die Natsumis 2 x gevotet. Wies geht? Heute früh in Estland und vorhin in Russland, 2 verschiedene Netzwerke und Mailadressen. Die lesen die IP aus. Geht also auch mit dem heimischen und dem Comp auf Arbeit wenn der AG tolerant ist und man eine 2. Mailadresse nutzen kann. Morgen ist nun der Kreml und die Kirchen hier dran…….

Sommersonnenwende……..

heute ist Sommersonnenwende und da ich morgen beizeiten los will und deshalb schlafen werde, bin ich gestern bis Mitternacht aufgeblieben und konnte diese schönen Fotos von der Mitternachtssonne schießen. Die Geodaten von hier sind N59.438952, E27.177821, also fast auf der nördlichen Höhe von St. Petersburg mit seinen berühmten weißen Nächten.

Und auch sonst ist es sehr schön hier, wilde Ostseeküste, manchmal steinig aber auch mit sandigen Abschnitten dazwischen und am Strand sind Unmengen  von Fossilien zu finden.

Morgen geht’s nun los und ich bin gespannt auf die Grenzabfertigung und danach auf Russland………

 

 

Tallin, die letzte Welterbestätte des Baltikums

nach der Universitätsstadt Tartu bin ich Richtung Ostsee nach Tallin gefahren. Von einem Campingplatz etwas außerhalb konnte man gut mit der Bahn die Stadt erreichen. Die Wäsche hab ich dort auch waschen können. Haushalttag vor der Reise nach Russland, alles noch mal schick machen nach der langen Zeit. Haushalttag gab’s schon früher mal für die Frauen, erst jeden Monat, dann 2-mal im Jahr und dann warnse weg. Wer kann sich noch erinnern?
Aber ehe ich auf den Campingplatz fuhr, bin ich erstmal in die Stadt. Hypermodern hat sie mich empfangen. Neubauten, Hochhäuser und Einkaufszentren, alles schön designt. Beim Bahnhof gab’s dann einen Stadtplan und die Altstadt war dann auch gleich da. Zu der bin ich dann mit dem Zug den nächsten Tag. Die Kreuzfahrer lassen ihre Touristen los auf die Stadt, Straßensänger dazwischen, viele Verkaufsstände und auch in den Gaststätten das Personal, alles lebt das Mittelalter. Der Domberg, die Landesverwaltung schon zu Zeiten des Deutschen Ordens wird gern besucht, der Dom St. Marien, die Alexander Newski Kathedrale dort. Die Unterstadt, das eigentliche Reval mit dem Gildehaus, den gut erhaltenen Befestigungen mit der dicken Margarete oder die Jahrhunderte alte Rathausapotheke. Im Gewirr der Altstadtgassen kann man sich treiben lassen. Jetzt bin ich auf einem Campingplatz 60 km vor Narva, der Grenzstadt zu Russland, direkt an der Ostsee in der ich natürlich schon baden war…………

Riga…..

Riga war aber erst dran, die größte Stadt des Baltikums mit 700.000 Einwohnern, mit Umland ca. 1 Million. Jugendstil ohne Ende, da fallen einem die Augen aus. In dieser Zeit ist hier viel gebaut worden und die Stadt hat einen eigenen Stil entwickelt, monumental mit Anleihen aus der örtlichen Folklore. Auch noch nicht renoviert beeindrucken sie gewaltig. Die Altstadt selbst ist ein Gewirr von Gassen mit schönen alten Häusern, gut erhalten, wenig neue Bausubstanz dazwischen. Umgeben ist sie von einem Grüngürtel, der durch den Abriss der Befestigungen im 19. Jahrhundert entstand. Zusätzlich gibt es ein Viertel, in dem noch viele typische Holzhäuser erhalten sind, auch das Bestandteil des Weltkulturerbes. Anschließend bin ich dann Richtung Landesinneres nach Jekabpils gefahren, vorbei an großen Birkenwäldern. So etwas habe ich noch nicht gesehen. Die Landschaft sanft gewellt und offensichtlich sehr feucht. Holzwirtschaft wird betrieben und noch mehr Landwirtschaft. Der Messpunkt dann war der gepflegteste, den ich bisher gesehen habe. Mitten im Park und gut erklärt alles.

Und weiter mitten durchs Land Richtung Tartu in Estland. An der Landschaft änderte sich kaum etwas, lediglich  Kiefernwälder, also Sandboden, wurde mehr. Die Straße leidlich in Ordnung, man konnte durchfahren ohne Langsamstrecken. Die Ortschaften gepflegt, ich habe keine Ruinen gesehen.

Tartu ist eine Universitätsstadt, viele junge Leute. Die Universität altehrwürdig in schönen alten Gebäuden. Hier hat Struve als Prof und Leiter des Observatoriums gewirkt. Der Struve Bogen hat ihn 40 Jahre beschäftigt………….

beim Zahnarzt !!!!!!!!!!!!!!!!

Gestern war nun Fahrtag. Richtung Riga sollte es gehen mit einem kleinen Umweg um den Hügel der Kreuze, noch in Litauen, zu besuchen. Hier stellen Pilger und andere Besucher Kreuze aller Größen auf um Tote zu ehren, Segen zu erbitten oder aus anderen Gründen.  Der Hügel liegt etwas abseits ist aber mit einem Besucherzentrum versehen und einem guten Parkplatz. Der wurde abends zu einem Camperstellplatz umfunktioniert. 3 Holländer, 2 Deutsche und 2 Franzosen standen die Nacht über da. Jeder aber in „seiner“ Wohnung. Zuvor hatte ich aber noch ein Jubiläum: mein erster Zahnarztbesuch, abgewickelt in englischer Sprache. Ich bin stolz auf mich!!! Nach den Zertifikaten zu urteilen, treibt sich die Ärztin europaweit auf Kongressen und Workshops rum und hat mich mit einem Schwall Englisch begrüßt. Ich habs aber gemeistert und der Zahn ist wieder ruhig heute. Das zweite: gestern hab ich die ersten 10.000 km absolviert. Und der Bus hat tapfer durchgehalten. Ich hoffe, das bleibt so. Jetzt will ich noch einen Messpunkt des Struve Bogens suchen und morgen geht’s nach Tartu in Estland………………

die litauischen Stätten……….

Vilnius, eine moderne Stadt am rechten Nerisufer. Auf der linken Seite, die Altstadt und die Gediminasberge. Ganz oben dort der Gediminas Turm, der Rest einer alten Festung und Wahrzeichen von Vilnius. Unten der Palast des Großfürsten und die Kathedrale halbkreisförmig umgeben von der Altstadt. Diese ist ein bunter Mix aus allen Baustilen der Vergangenheit, wurde doch die Stadt immer wieder zerstört, geplündert  oder durch Brände stark mitgenommen. Das alles fügt sich irgendwie harmonisch zusammen und strahlt eine ungeheure Urbanität aus. Kaffees wohin man schaut, vieles gut restauriert und quirliges Leben. Die archäologische Stätte Kernave ist die erste Hauptstadt Litauens noch aus vorchristlicher Zeit. Es ist ein Ausgrabungsort, der viele verschiedene Siedlungsschichten offenbart hat von der Steinzeit über die Bronzezeit bis zur Eisenzeit. Eine Siedlung von ca. 400 n.Chr. aus römischer Zeit belegt das „Goldene Zeitalter“ der Balten, als sich die Stämme bildeten und wirtschaftlich, kulturell ein großer Aufschwung einsetzte. 1390 anlässlich eines Angriffs des Deutschen Ordens, brannte die Stadt ab und wurde von den Bewohnern verlassen. Zu sehen sind  Grasberge auf denen die Befestigungen waren und eine Begräbnisstätte. Und morgen soll es nun Richtung Riga gehen …………..

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