der Bus…………

O.K., so siehts aus, wenn einer am Handy spielt. Bin also am Dienstag in London gestrandet und probier jetzt mal, wie das mit einer amerikanischen Versicherung ist.
Mir ist zum Glück nichts passiert, aber der Bus…………😔

Quer durch Ostkanada…..

Die Pause war auch mal nötig, hatte ich doch ein großes Pensum vor mir. Quebec war die erste Station. Welterbe die Altstadt, Anfang des 16. Jahrhunderts gegründet mit intakter Altstadt incl. der einzigen erhaltenen Stadtmauer nördlich von Mexico. Leider aber auch mit ein paar Bausünden, der größte kanadische Papierkonzern durfte mitten in der Altstadt seinen Firmensitz bauen. Das war in den 30iger Jahren. In der Unterstadt die Rue Petit Champlain, 1. Siedlungsplatz, heute Touristenmagnet und in der Oberstadt der Place Royal, der Ort des ersten Forts hier.

Richtung Montreal dann weite Flächen vor allem Richtung Sankt Lorenz Strom überflutet, bis zur Autobahn manchmal nur noch einen Meter. Die Nebenstraßen voller Autos, Sandsäcke überall, viele aufgeregte Leute, das Wasser an manchen Häusern schon über der Türstufe. Hab nur mal auf einem Parkplatz ein Foto von der Landschaft gemacht, Voyeurismus ist nicht so mein Ding.

Ottawa, die Hauptstadt von Ontario. Die Leute dort sind stolz auf ihr Parlamentsgebäude. Das der Rideau Kanal Welterbe ist, wusste nicht mal die Dame  von der Touristinfo. In der Stadt gibt’s zum Anfang gleich eine imposante Staustufe von 8 Schleusen. Vieles ist in der Folge naturbelassen und in der Stadt der Kanal war fast wasserleer. Keine Saison halt……………Anfang des 19. Jahrhunderts gebaut um im Nachschub unabhängig zu sein im Falle eines Krieges USA – Großbritannien, wurde er jedoch nie benötigt. Die Touristenschifffahrt freut es heute.

Und dann stand Familientreffen auf dem Plan: An Toronto vorbei nach Windsor, das kanadische Gegenstück zu Detroit. Der Sohn fährt dort schon immer mal wieder zum Arbeiten hin. Und da er grad da war und noch dazu Sonntag………………………

Zum Übernachten wollte ich unbedingt an der Erie See, aber der Platz war blöd, also wieder Stück zurück.

 

Ich kann das alles noch nicht so richtig fassen: ich mit dem Bus in Amerika………….

 

on the road………………..

2 Tage bin ich nun schon gefahren. Von Halifax durch New Brunswick in den Norden bis an den St. Lorens Strom bei Mont Joli. Von dort dann nach Süd- Westen Richtung Quebec. 2-mal hab ich unterwegs geschlafen, geht gut hier.

In New Brunswick viel flache Landschaft, menschenleer über weite Strecken, oft versumpft, Birke und Kiefer überwiegen, nicht höher als 10 m. Die Kiefern manchmal mehr Moos als Nadeln am Baum. Es ist gut mit dem russischen Karelien oder Skandinavien zu vergleichen.

Nach der Einfahrt in die Provinz Quebec dachte ich erst in ein anderes Land zu kommen. Alles Französisch hier, selbst die Bedienung am Tresen musste eine Kollegin rufen, da sie nicht englisch konnte.

Das Wetter wurde immer schlechter, je höher ich kam. Geregnet hat es fast durchweg, 0 Grad und Schneetreiben war dann der Höhepunkt.

Heute war Ruhetag. Ich hab in der Landschaft einen Radweg am St. Lorenz Strom entdeckt und da seit langer Zeit mal die Sonne schien und die Temperatur auf 7 Grad kletterte hab ich mich aufgemacht, bin lange gelaufen und hab noch am Bus gewerkelt…………….

der Bus……………..

Ich glaub, die Bilder sagen alles, den ganzen Tag sind wir rumgezogen. Erst Schiffsagent, dann Zoll. Alles nur eine Sache von nicht mal jeweils einer halben Stunde. 15 Fahrzeuge waren auszuliefern. Schweizer, Deutsche, Engländer glaub ich. Die haben sich dann alle im Hafen gestaut. Aber in 2 Stunden waren wir dort auch durch und nun liegt Kanada wirklich vor uns. Gabi und Manfred wollen runter nach Toronto, ich erstmal Quebec. Die beiden sind ein halbes Jahr hier. Mal sehen, wo uns der Wind wieder zusammen weht…………….

der Bus ist in Amerika…………..

Die Landschaft Gran Pré war eine Welterbestätte, die mich bedrückt hat. Anfang des 17. Jahrhunderts begann die Besiedlung, Franzosen waren es, die mit viel Mühe Marschland entwässerten und sich eine Existenz aufbauten. Das Land nannten sie Arkadien, davon abgeleitet, sie selbst die Arkadier. Immer wieder wechselten die Herren des Landstriches. Mal Frankreich, mal England, immer aber Spielball europäischer Politik. 1713 kommt das Land endgültig zu England und mit Beginn des 7 jährigen Krieges deportiert man ca. 12.000 Arkadier, die den Eid auf die englische Krone nicht leisten wollen, zurück nach Frankreich, nach Louisiana  und anderswohin.

Lange Zeit bleiben die Geschehnisse vergessen. Aber 1847 schreibt der US amerikanische Dichter Henry W. Longfellow das Gedicht „Evangeline“ und holt damit die Geschehnisse zurück in die Öffentlichkeit. Heute ist die Welterbestätte auch Erinnerungsort an diese schreckliche Vergangenheit. Die französische Flagge, mit einem goldenen Stern im blauen Streifen ist das Symbol der Arkadier. Mit dieser Flagge oder einfach einem goldenen Stern kennzeichnen sie ihre Wohnstätten. Ein Geschehen, das völlig mir völlig unbekannt war.

Und heute war in Halifax Farmer Market, Ein buntes Treiben und eine gute Atmosphäre. Kunsthandwerk, Bioprodukte, Bäcker, Fleischer und viele Imbissstände, kurz ein wahres Street Food Festival. Auch Sachsen war vertreten mit einem Bäcker Stand! Heidi und Dieter aus Fraureuth bei Zwickau backen seit dem Jahr 2000 in Annapolis Royal. Ein bayrischer Fleischer komplettierte die deutsche Präsenz.

Und das wichtigste zuletzt:

Die Grande Senegal, dem Schiff der Grimaldi Linie, kam am 17. April der Bus im Hafen an und heute kann ich schon ein Foto posten. Von außen sieht er schon mal so aus wie immer………………..

Kanadas Natur………………..

Die Fähre fuhr pünktlich, die Mitarbeiterin am Checkpoint hat mich unbürokratisch umgebucht. Wieder eine Nacht auf der Fähre. Ausgeschlafen bin ich in Sydney auf Neu Schottland gelandet und hab den Cobe Trail unter die Räder genommen. Eine 300 km lange Straße rund um die Cape Brenton Halbinsel mit dem gleichnamigen Nationalpark, vielen Ausblicken auf den Atlantik und auf die Berge der Cape Brenton Highlands – eine grandiose Natur.
Übernachtet hab ich in New Glasgow, das ich schon hinwärts besuchte.
Am Dienstag dann die Rückfahrt nach Halifax.
Am Mittwoch  besuchte ich Lunenburg, eine Welterbestätte 90 km südlich von Halifax. Deutsche Siedler haben die Stadt entscheidend mit aufgebaut. Erinnert wird aber vor Ort eher an die französischen Siedler. Der Renaissancegrundriss der Altstadt  (rechteckig im Verhältnis 2:3) stammt aus der Gründungszeit um 1753 und viele der Häuser versprühen noch den Charme von damals. Siedlerhäuser und auch Kapitänsvillen sind es oft, die hier zu sehen sind.

Neben den privaten Bauten gibt es viele Kirchen und auch die öffentliche Schule, 1894 / 95 gebaut und Lunenburg Academy genannt, besteht trotz ihrer 3 Stockwerke nur aus Holz.

Die Fischerei und der Schiffbau sind die hauptsächlichen Einkommensquellen hier.

Noch heute baut man hier Holzschiffe. Der Schoner „Bluenose II“ liegt hier im Hafen und unternimmt im Sommer Touristenfahrten in den Atlantik. Die „Rose“, das weltgrößte Holzschiff, welches noch das Meer befährt, wurde hier gebaut und auch die „Bounty“, das Schiff für den Film „Meuterei auf der Bounty“.

Heute früh zum Frühstück erlebte ich eine große Überraschung: am Nebentisch saßen Gabi und Manfred, 2 deutsche Tramps aus Hamburg! Lustig war, dass auch sie mit dem gleichen Schiffsagenten wie ich ihr Wohnmobil verschifft haben und das auch noch mit dem gleichen Schiff über den Atlantik gefahren ist. So haben wir uns heute früh zusammen zum hiesigen Schiffsagenten aufgemacht und erfahren, dass die Autos morgen in Halifax sein werden. Auf Grund des hohen Frachtaufkommens wird wohl Ostern für die Hafenmitarbeiter nur kurz ausfallen und wir denken am Montag die Autos in Empfang nehmen zu können. Damit endet nun langsam mein Aufenthalt hier und die große Reise kann beginnen. Vorher will ich aber noch die letzte Welterbestätte in Neu Schottland besuchen, die Landschaft von Grand Pre´………………..

Nachzutragen bleibt: meine „Elche“ vom vorherigen Post waren wieder keine, wie schon in Schweden, sondern Karibus, das nordamerikanische Rentier! Mal sehen, ob ich in meinem Leben noch einen Elch zu sehen bekomme

wieder mal eine Planänderung…………..

Früh am gestrigen Morgen brach ich nach L`Anse aux Meadow auf. An der Nordspitze der neufundländischen Halbinsel an einer Bucht gelegen, war es die erste Weltkulturerbestätte für dieses Jahr. War bis hierher der Schneebelag noch recht moderat, so änderte sich das mit jedem km nach Norden. Verwehungen, höher als das Auto waren keine Seltenheit. Am Ort des Geschehens angekommen war es wenigstens nicht so viel Schnee, dass man überhaupt nichts gesehen hat. Außerhalb jeder Saison (geht erst Ende Mai los), war jedoch nicht viel zu sehen. Nachgebaute Häuser, die im Sommer mit Darstellern in Originaltracht  bespielt werden, waren meistenteils zugeweht. Das Visitorcenter war auch geschlossen und so musste ich mir meinen eigenen Reim machen. Die Texte von zu Hause waren aber ganz hilfreich und auch Material, das ich vom Visitorcenter im Flughafen von Deer Lake bekommen hatte. Für einen prinzipiellen Überblick hat es gereicht. Das Wetter hat gut mitgespielt, sodass ich wenigstens paar Fotos machen konnte. Nur der Wind von der See her ging durch Mark und Bein. Zurück fuhr ich bis St. Barbe und bin in einem Motel, direkt beim Fährterminal untergekommen. Unterwegs hab ich eine Elchherde gesehen, fast weiß die Tiere und direkt an der Straße. Haben zwar bisschen geguckt aber beim äsen fühlten sie sich nicht wirklich gestört. Die Fähre nach Labrador lag im Hafen, daneben ein Eisbrecher und tatsächlich fuhr die Fähre heute. Ich wollte in Labrador die zweite Welterbestätte, Baskische Wahlfangstation in Red Bay, besuchen. Mein enger Zeitplan, ich hätte am Sonntag zurückgemusst um das Schiff in Port aux Basques zurück nach Neu Schottland zu bekommen, hat das jedoch verhindert, da die Fähre am Sonntag nicht fuhr. Ich bin dann weiter Richtung Süden gefahren und nach Port au Choix abgebogen, einem vorgelagerten Hafen der auf einer Anhöhe einen spektakulären Blick zurück auf die Long Range Mountains in Mittelneufundland bietet. Auch hier, nahe der Küste ein Wind, der alles aus dir rauszieht. Aber schön war es doch. Nun sitz ich hier wieder in Parsons’ Pond und hoffe, morgen Abend mit der Fähre, einen Tag eher, wieder nach Neu Schottland zu kommen…………………..

 

 

 

 

 

go north……………..

Vorgestern war ich schon mal beim hiesigen Schiffsagenten, hab meine Karte hinterlassen. Wenn ich den Bus holen kann, bekomm ich eine Mail.

Schließlich wollte ich nicht nur in der Stadt rumhängen und bin nach Peggys Cove gefahren. Unterwegs eine Landschaft bisschen wie Nordeuropa. Nadelbäume nur vereinzelt, zwischendurch viele abgestorbene und einer hat große Felsen dort verstreut. Alle abgerundet und glatt geschliffen. Der kleine Ort liegt an der Atlantikküste. Nur Felsen da, es wächst nicht viel und die Häuser weit verstreut, wie eigentlich in allen kleineren Orten hier. Attraktion ist der Leuchtturm. Nach eigener Aussage der Meistfotografierte der nordamerikanischen Atlantikküste. Er hat vorne am Meer eine exponierte Lage, arbeitet noch und ist schon hübsch anzusehen.

Nachmittags nochmal beim CAA, den kanadischen Automobilklub. Die hatten einen preisgünstigen Stromadapter und mit meiner ADAC Karte behandelten sie mich als Mitglied. Kann man nicht meckern. Also geht auch das posten jetzt problemlos. Und wer so ein Teil braucht, kann sich, wenn ich wieder in Deutschland bin, vertrauensvoll an mich wenden.

Gestern hab ich mich nun aufgemacht nach Neufundland. 450 km von Halifax nach Sydney Nord. Von dort startet 8 Stunden lang die Fähre. Abends 23:45 Uhr ging’s los und früh 7:15 war ich in Neufundland. Die Nacht auf dem Schiff war angenehm.

Die Autobahnen, wie vorgestern beschrieben. Max. 110 km/h erlaubt. Ein entspanntes und ruhiges Fahren – traumhaft .

Für den Transcanada Highway, dem ich folgte gibt es ein eigenes Zeichen. Wer mal nicht weiß, was er im Urlaub anstellen soll: der Highway beginnt an der Ostküste in St John´s auf Neufundland und führt auf über 7.000 km quer durch Kanada bis zur Westküste nach Vancouver.

Von Port aux Basques in Neufundland, ja auch die Basken aus Spanien haben ihre Spuren hinterlassen, geht’s wieder auf dem Transcanada Highway gen Norden. Hinter der Hafenstadt erheben sich beeindruckende Tafelberge, oben wie abgeschnitten. Und die Straße folgt lange der Küste, ehe sie sich ins Hinterland wendet. Bei Deer Lake zweigt der Viking Trail ab, der mich zu meiner ersten Welterbestätte führen soll.  Diese Landstraße ist so richtig was für Van- oder Camper Cracks. Viele Picknick- und Aussichtspunkte an denen man herrlich frei stehen und übernachten kann.

In Parsons’ Pond, am Rande des Gros Morne Nationalparks ist für heute Station. Die Fahrt nach Trout River in diesem Park führte mich zuvor durch die Long Range Mountains, des, nach eigener Aussage, ältesten Gebirges unseres Planeten ……………….

Kanada…………………

Gestern bin ich nun 10:30 in Halifax angekommen. Berlin, Lissabon und Toronto waren die Stationen. Besonders die Nacht auf dem Flughafen in Toronto hat mir schon zugesetzt. So bisschen nicken auf einer Bank ersetzt keinen vernünftigen Schlaf. Ist aber bei Anschlussflügen über Nacht wohl gang und gäbe. Überall lagen Leute rum. Entsprechend lange hab ich die Nacht geschlafen. Die Mietwagenübernahme hat problemlos geklappt und so bin ich dann in Halifax eingetaucht. Erster Eindruck:

Die Autobahn war wie eine in Russland. Breite Grasseitenstreifen laufen in einer Kuhle aus zum Ausrollen lassen, wenn der mal Reifen platzt. Da geht an keiner Leitplanke gleich das ganze Auto kaputt. Bestenfalls in der Mitte ist mal Leitplanke, aber oft auch hier ein breiter Streifen. Sehr diszipliniertes fahren, LKW mit z.T. ganz archaischen Aufbauten wie aus der Dorfschmiede, die Straßen übersichtlich und gut zu überblicken.

In der Stadt in einigen Vierteln viele Häuser aus Holz. Das mutet an wie die Altstadt von Reykjavik in Island. MC Donald, wie überall, hält auch hier Internet bereit, sogar „unlimitted“, wenn ich das richtig verstanden hab.

Meine Pläne sind seit einiger Zeit nur noch Makulatur. Das planmäßige Schiff war kaputt, der Bus sollte dann am 29. 3. verladen werden. Auch das ging schief. Nun soll er seit vorgestern auf dem Schiff sein und am 17. 4. hier ankommen. Da ist aber Ostern. Ich rechne nun nicht vor dem 24.4. mit dem Bus. Hab mir deshalb einen Mietwagen genommen. Ich kann ja nicht immer nur in dem Hotel hocken und Busse fahren wenige.

Vergangene Nacht hat es hier geschneit, so 5 cm. Nach dem Wetterbericht ist wohl übermorgen alles wieder weg. Ich will morgen trotzdem aufbrechen nach Neufundland – Welterbestätte gucken. Mal sehen wie weit mich der Schnee lässt………………………………

Ach so, meine Stromadapter sind alle im Bus. Ich weiß nicht, wie lange der „deutsche“ Strom mich hier posten lässt. Spätestens wenn ich den Bus habe wird’s besser.

die letzten Stunden……………..

nun ist es bald soweit! Die Wohnung ist übergeben, die Garage auch. Das Fahrrad steht geputzt in der Ecke und die Wohnung wird langsam kahl. Blumen stehen im Schlafzimmer, die Küche ist fast leer gegessen. Morgen nochmal waschen und am Sonntag gehts endlich los. Nur noch die Batterien aus allen Geräten und das WLAN vom Strom trennen. Wenn ich mir überlege, in einer Woche bin ich in Neufundland……..

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