Der Balkan mal nicht an der Küste………

Die Statistik: Bosnien Herzegowina hat noch eine Welterbestätte, Montenegro zwei Bestandteile von transnationalen Stätten, Serbien hat drei Welterbestätten und im Kosovo ist noch eine Stätte. Dann habe ich, außer Nordmazedonien, die Teilrepubliken des ehemaligen Jugoslawien alle besucht. Viel Fahrerei also………..

Begonnen hab ich am 16.April mit Montenegro. Eine venezianische befestigte Stadt gab es hier in Kotor und im Norden ein Gräberfeld der Stecci Gräber bei Zabljak.
Montenegro ist nicht Mitglied der EU, trotzdem haben sie den Euro als Währung, der Diesel kostet 1,49 und die Gaststätten sind vergleichsweise billig. Gefahren wird eher ruppig, die Straßen oft reparaturbedürftig sobald man aus den Touristenhochburgen raus ist.
Kotor liegt an der Adria. Die Altstadt wird von einer kompletten Festungsmauer umschlossen, die weit in die Berge reicht und ist in ihrem mittelalterlichen Flair erhalten. Aber die venezianischen Verteidigungswerke waren für mich das Hauptaugenmerk. Nebenbei ist Kotor noch Stadt der Katzen mit einem eigenen Museum, das leider geschlossen war.

Nach etlichen Kilometern an der Küste entlang gings dann in die Berge. Ziemlich hoch stehen sie ja, nicht weit entfernt. Auf der einen Seite in Serpentinen hoch und dann auf der anderen Seite wieder hinab. Das ging so um die 100 km gegen Norden. Oben die Berge fast kahl, der Fels lässt wenig Leben zu und weiter unten immer wieder Geröllfelder zwischen Baumbeständen. Und plötzlich waren die Felsen weg und eine sanfte Hügellandschaft breitete sich aus. Wenig Felsen, nur Gras. Und in dieser Hochebene befand sich das Gräberfeld bei Zabljak. Leider war dabei auch das schöne Wetter abhandengekommen. Regen und ein unangenehmer Wind war an der Tagesordnung. Auch die Temperaturen ließen zu wünschen übrig. Nach einer Nacht in den Bergen an einem See, die Nacht war erfüllt vom Quaken der Frösche, war früh die Bescherung da: die Windschutzscheibe war voller Schnee – kein gutes Omen für den nächsten Pass.
Ich war mittlerweile in Pljevlia, kurz vor der serbischen Grenze, angekommen.

Visegard in Bosnien Herzegowina war mein nächstes Ziel. Die kürzeste Verbindung war über einen Transit durch Serbien und vor mir fuhren erstmal Schneepflüge!!!
Ein bisschen den Berg hoch noch lag dann auch der Schnee in der Landschaft, die Straßen waren zum Glück frei.   
Von montenegrinischer Seite war der Grenzübertritt kein Problem. Die Serben haben aber dann bei der Einreise schon genau kontrolliert. Zigaretten und Alkohol waren die Hauptaugenmerke. Weiter, wieder nach Bosnien rein, gings dann wesentlich einfacher.

In Visegard gibt es eine Mehmed Pascha Sokolovic Brücke über die Drina, die vom Hofarchitekten des Paschas, Mimar Koca Sinan, von 1571 bis 1577 errichtet wurde. Er war der berühmteste Architekt des osmanischen Reiches im 16. Jahrhundert. Es ist eines der bedeutendsten Bauwerke des Architekten und deshalb seit 2007 in der Welterbeliste.

Und dann Serbien richtig: die Straßen nicht mehr so gut, viele Häuser nicht zu Ende gebaut. Putz fehlt, öfters steht nur der Rohbau. Am Straßenrand sehr oft Stapel gefällter Bäume. Mit kleinen Sägegattern werden daraus Paletten oder Feuerholz hergestellt. Öfters auch Autofriedhöfe, die alles bergen, was irgendwie noch zu gebrauchen ist. Die LKW haben zum großen Teil deutsche Aufschriften. Das Land gewellt wie das Erzgebirge. Viele Flächen bestellt, offensichtlich zur Selbstversorgung. Große Flächen mit Himbeeren bebaut. Sie werden mit Drähten in die Höhe gestützt. Keine Ahnung ob die mechanisch oder von Hand gepflückt werden.
Im Tara  Nationalpark war die letzte Teilstätte der mittelalterlichen Friedhöfe zu sehen. Gleich daneben Gräber neueren Datums. Friedhöfe, wie bei uns kennen sie hier wohl nicht. Dort in der Landschaft einige Gräber, woanders, nicht weit weg, wieder welche. Es sieht aus, als ob die Familien ihre Toten für sich bestatten.
Ein Stück bin ich noch gefahren, dann war Pause. Die Nacht war nicht so kalt und früh begrüßte mich auch noch die Sonne, was will man mehr………

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