und leider für dieses Jahr ein letztes mal: die Orkneys…………

Aber noch war es nicht so weit. In Orphir wartete die norwegische Vergangenheit der Orkneys auf mich. Ab ca. 800 n.Chr. waren diese hier sesshaft. Hier war eines ihrer Zentren und bezeichnend für den Standort ist die ruinös erhaltene Rundkirche. Die Jarls, die norwegischen Herrscher der Orkneys, hatten in Orphir ihren Sitz und hier wurde auch der Bau der St. Magnus Kathedrale in Kirkwall entschieden. In einem Visitorcenter, das wie oft hier oben, ständig geöffnet ist und besichtigt werden kann, wird auch über die sog. Orkneyinga Saga berichtet, eine Erzählung über die Besiedlung der Orkneyinseln durch die Norweger. Erstaunlich für mich, so abgelegen der Flecken auch lag, ständig kamen Besucher an um alles zu besichtigen.

Im Landesinneren in Dounby befand sich eine der letzten sog. Klick Mills, die tatsächlich noch betrieben werden kann. Das ist eine Mühlenart, deren Ursprünge hier auf den Orkneys bei den Norwegern zu suchen sind. Getreide konnte geschrotet aber auch gemahlen werden. Das Wasserrad ist horizontal angeordnet, sodass die Mühle mit geringen Baugrößen auskommt. Sie wurde von Bauern nur bei Bedarf in Gang gesetzt. Die hier zu sehende Mühle, war ist erst 1820 errichtet und bis ca. 1890 betrieben worden. Heute ist sie die einzige derartige restaurierte Mühle in Schottland. Auch hier wieder: alles offen und zu besichtigen. Der Schlüssel hing an der Tür – beeindruckend für mich, wie es eben auch funktionieren kann.

Über das Inland weiter ging´s an die Nordküste des Mainlandes. In Evie, bei einer weiteren Norwegersiedlung hab ich auf dem Parkplatz einer öffentlichen Toilette mit 2 Gleichgesinnten übernachtet und konnte früh zu einem weiteren Broch, dem von Gurness, laufen. Es sind ja immer nur die Fundamente oder wenige Steine mehr zu sehen, sodass man eine sehr vage Vorstellung von dem damaligen Geschehen bekommt.

Weiter, im Nordwesten der Mainlands glänzt die Insel Birsay mit einem Leuchtturm, auch wieder einer Norwegersiedlung und einem, während der Ebbe, trockenfallenden Weg zu Fuß auf die Insel. Sie war natürlich gut besucht, das hat man ja nicht alle Tage. In der Touristinfo in Kirkwall gab es dafür einen Zeitplan des Niedrigwassers an diesem Ort. Die Siedlung davor besaß die Ruine eines Palastes, den der damalige Earl der Orkneys, Robert Stewart, 1574 errichten ließ. Selbst die wenigen Reste zeigen eine bedeutende Anlage. Und das beeindruckt mich immer wieder, in welche Bedeutungslosigkeit ein ehemals glänzender Ort zurückfallen kann, wenn sich niemand findet, der das einmal Gewonnene auch erhält.

Und dann, die Westküste des Mainlandes nach Stromness Richtung Süden, Skaill House, ein Schloss aus dem 17. Jahrhundert. Gleich daneben hat man Skara Brae ausgegraben, die besterhaltene Steinzeitsiedlung in Nordeuropa. Sie ist Teil der Welterbestätte „Das neolithische Erbe Schottlands“, die ich schon 2015 besucht hatte.
Zuletzt war da noch in Yesnaby ein wildes Stück Atlantikküste. Die Felsen hier bestehen aus geschichtetem Sandstein, verschieden hart. Hier formte die Atlantikbrandung bizarre Gebilde, die scheinbar jeder Statik widersprechen. Das extremste Beispiel ist Yesnaby Castle, welches in seiner eigenen Bucht, Garthna Geo, steht.

Nun sind die Inseln schon wieder Geschichte, von Stromness auf Orkney bin ich nach Scrabster mit der Fähre gefahren und von Thurso aus will ich mich nun auf den Weg in die Highlands machen………    

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