Albanien……..

Ich bin noch ein ganzes Stück auf griechischer Seite an der albanischen Grenze entlang gefahren und erst beim albanischen Leskovik über die Grenze. Man fährt dann immer das Flusstal des Aoos Richtung Norden. Die Straße schmal aber gut in Schuss. Es war ein bisschen Hinterland, die Leute zum Teil noch mit Pferd oder Esel unterwegs. Und schlagartig waren wieder Olivenbäume zu sehen, Obstplantagen, viel Weinanbau. Auch hier kleine Felder und viel Handarbeit. Berat und Gjirokastra war das erste Ziel.

Berat liegt ca. 150 km im Landesinneren. Viel Fahrerei wieder, aber auch die Landstraße nach Tirana, die Hauptstadt, exzellent ausgebaut. Die Verkehrsvorschriften sehr stringent, 30 oder 40 km/h in Ortschaften, manchmal bloß 20 km/h, wenn Kinder im Spiel sind. An jeder Kurve, jeder Brücke oder jedem Fußgängerüberweg wird runterreguliert. Unterwegs immer mal wieder Gruppen von dreckig schwarzen Tanks, Ölpumpen und Ölgeruch. Die fördern hier tatsächlich noch Erdöl. Vom Bürgerkrieg sind noch viele kleine Bunker zu sehen. Die stehen da noch rum, keiner kümmert sich. Auch hier, wie in fast allen anderen Ländern des Balkans werden an Unfallstellen regelrechte Grabsteine zur Erinnerung an tödlich Verunfallte errichtet und aufwändig gepflegt. Albanien ist ein dünn besiedeltes Land und man fährt lange durch die Gebirge ohne auf eine Ortschaft zu treffen.

Dennoch ist das Land voller Geschichte Griechen, Römer, Venezianer, die süditalienischen Anjou, die Normannen und auch die Osmanen waren da. Nicht zu vergessen die Italiener oder Franzosen. Die beiden Welterbestätten sind ein Spiegelbild dieser Geschichte.
Berat und Gjirokastra sind solche Beispiele. Lange haben dort die Osmanen geherrscht und trotzdem konnte sich die Orthodoxe Kirche der Christen weiterentwickeln. Sie haben auch eine spezielle Bauweise der Häuser entwickelt. Bruchsteine und die Häuser mit Steinplatten gedeckt. Das war billiger als Ziegel und hat im Sommer die Wärme, im Winter die Kälte abgehalten. In Berat bauten sie zudem steil den Burgberg hinauf. Deswegen hatten die Häuser zum Tal große Fenster. Das brachte der Stadt den Beinamen „Stadt der 1000 Fenster“.

Butrint, die zweite Welterbestätte, ist ein Touristenmagnet. Fast alle waren sie hier: die Griechen, die Römer, später die Christen, Venezianer und auch wieder die Osmanen. Und alle haben sie ihre Bauspuren hinterlassen. Anfang des 19. Jahrhunderts als Siedlung aufgegeben, sollen wohl bedeutende Ruinen erhalten sein. Deswegen werden alle Touristen, die in der Nähe sind, dorthin geführt. Mir war das Gedränge zu groß und so bin ich nach einigen vergeblichen Versuchen, einen Parkplatz für den Bus zu bekommen weitergefahren. Deswegen gibt es von dieser Welterbestätte keine Fotos.

Und gleich nach der Grenze wieder in Griechenland, habe ich einen schönen Strandplatz gefunden. Da habe ich erstmal alles geschrieben und etwas verschnauft. Morgen will ich sehen, dass der Bus einen Ölwechsel bekommt, das Display meckert nämlich und einkaufen müsste ich auch mal wieder. Ist aber zur Zeit nicht so einfach, die Orthodoxen feiern Osterfest und da ist vieles geschlossen………..   

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