bei den Ostfriesen………….

Bremerhaven, exterritoriales Gebiet des Bundeslandes Freie Hansestadt Bremen, auf niedersächsischem Gebiet gelegen,  hat um die 100.000 Einwohner, ist seit dem 1. Jahrhundert v.Chr. besiedelt und bekannt dafür, dass  im 19. Jahrhundert die meisten deutschen Aussiedler über diesen Hafen in die neue Welt aufgebrochen sind. Wie viele andere europäischen Häfen auch, ist der Hafen durch rege Bautätigkeit mit vielen, meist exklusiven Wohnanlagen bebaut. Daneben gibt es hier die sog. Havenwelten, ein Zoo am Meer, ein riesiges Shoppingcenter, Hotels, Gaststätten, das Schifffahrtsmuseum und natürlich das Auswandererhaus mit einer Ausstellung über die Auswanderung von hier aus. Im Fischereihafen hab ich neben beinahe dem einzigen Laden, der Fisch verkaufte und den ich gesehen hab, auch noch den letzten Trawler gesehen, der seine Netze an der Seite aus dem Wasser gezogen hat. Ein Schiff aus DDR Beständen mit dem Namen „Gera“. Am Schornstein prangte auch noch die DDR Flagge.

Um die Ecke, an der anderen Seite der Wesermündung, am Jadebusen, liegt Wilhelmshaven, eine Gründung aus den 50iger Jahren des 19. Jahrhunderts. Das Gebiet wurde von Preußen gekauft um einen Kriegshafen an der Nordsee zu haben. Der zweite Kriegshafen in Kiel liegt ja an der Ostsee. Ein imposantes Rathaus, die Kaiser Wilhelm Brücke, die Garnisonskirche; das Deutsche Marinemuseum und ein Denkmal vom Kaiser waren die Highlights. Die Revolution von 1918 hatte u.a. hier ihren Ursprung und so ist die Stadt voll von Straßennamen von SPD Politikern jener Zeit. Aber auch die sog. Kriegsheldenverehrung kommt keineswegs zu kurz. Die Garnisonskirche ist voll davon. Ansonsten ist Wilhelmshaven ein properes Städtchen, viel Architektur aus den 50iger Jahren und kaum ältere Häuser. War wohl sehr kriegszerstört, die Stadt.

Und dann bin ich rausgefahren auf das platte Land, Marschland alles hier, gräbendurchzogen, viel Kühe, da mal ein Weiler und da auch. Keine größeren Siedlungen mehr. Der Wind hat mich nach Bohlenbergerfeld geweht. Ein paar Häuser auch hier, Landwirtschaft, ein Kleintierkrematorium! und das Nordwestdeutsche Schulmuseum. Das Gebäude wurde 1903 als Schule gebaut, 1922 um eine zweite Klasse und 1950 eine dritte Klasse erweitert. 1974 musste die Schule geschlossen werden. Seit 1978 ist hier das Schulmuseum untergebracht und es ist, nach eigenen Angaben, das älteste eigenständige Schulmuseum in Deutschland. Es gibt eine sehenswerte Ausstellung über den Landschulalltag von 1900 bis in die 70iger Jahre, u.a. wohl 400 Landkarten, 4.000 Schulwandbildern und vieles mehr. Betrieben wird es mit viel Engagement, wie so vieles in diesem Bereich, von einem Förderverein, dessen Mitglieder ehrenamtlich tätig sind, mit finanzieller Unterstützung durch den Landkreis. Hier mal vorbei zu schauen, die Ausstellung anzusehen und einen Kaffee zu trinken lohnt sich wirklich.   

Nebenher habe ich noch etwas für mich neues entdeckt:

3 Jugendliche und auch 2 Erwachsene warfen auf der hier wenig befahrenen kerzengeraden Straße eine Kugel. Auf Nachfrage wurde mir erklärt dass es sich um „Boßeln“, eine regionale Mannschaftssportart handelt. Es gibt sie in verschiedenen Regionen in Europa: Italien, Spanien oder auch Irland, Holland auch. Die Hartgummikugel ist größer als die beim Kugelstoßen und entsprechend schwer. Die Leute hatten hier, bei laufendem Verkehr, trainiert um dann zu einem Wettkampf zu fahren.

Und ehe ich jetzt nach Holland zu einer neuen Welterbestätte fahre will ich mir noch Emden mit seinem Volkswagenhafen ansehen……………….

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