die letzten Stätten bei Neapel…………

Glücklich Neapel entronnen, stehen nun die noch nichtbesuchten Welterbestätten südlich von Neapel auf dem Programm. Zunächst eine, von der ich bisher noch nicht einen Ton gehört hatte. Sie hört auf den sperrigen Namen „Cilento und Vallo di Diano Nationalpark mit den archäologischen Stätten von Paestum, Velia und der Kartause von Padula“. Der Nationalpark liegt an der Westküste Italiens ca. 80 km unterhalb von Neapel. Seit ca. 250.000 Jahren soll er schon besiedelt sein und einige archäologische Stätten hat er aufzuweisen. Paestum, eine große ehemalig griechische Siedlung,hat angeblich die besterhaltenen griechischen Tempel überhaupt und behauptet das genauso wie Agrigent. Ich hab mich da jetzt nicht weiter reinvertieft und lass das mal so stehen. Velia hat eher römische Ruinen zu bieten. Eine griechische Philosophenschule um Parmenides hat vor den Römern jedoch wesentlich zum Gedankengebäude der alten Griechen beigetragen. Ihre Theorie: „Die Identität von Sein und Denken, und der Umkehrung: was nicht ist, kann nicht gedacht werden.“
Zuletzt noch die Kartause von Padula, eine weitläufige Klosteranlage, die durch eine stützfreie Wendeltreppe auffällt und im 16. Jahrhundert im Stil des Barock umgestaltet wurde.

Als nächstes dann die Amalfiküste. Ein Landstrich nördlich von Salerno mit einer wunderschönen Küstenlinie und einer engen, kurvenreichen Küstenstraße. Da hier buchstäblich jeder Meter fehlt, wird nur das gebaut, was erforderlich ist. Ergebnis: Enge Straßen, kaum Parkplätze und jeder will sie fahren. Seit Jahren schon ist der Verkehr streng limitiert. Große Fahrzeuge, auch Camper, nur in der Nacht und ab morgen dürfen an geraden Tagen nur Autos mit ungeraden Nummern fahren und umgedreht. Der Verkehr und die Hektik dabei haben alles in den Schatten gestellt, was ich bisher erlebt habe. Jeder hat offenbar Angst, dass er irgendwohin zu spät kommt. Zweiradfahren fahren grundsätzlich auf der Gegenfahrbahn um dann bei Gegenverkehr schnell irgendwo rein zu schnippeln. Auch Motorradrennen werden noch gefahren bei dem Wahnsinn. Ich hab dann auch bei 2 Motorradunfällen lange warten müssen bis alles wieder weggeräumt war. Da war dann Zeit genug! Hin und wieder konnte ich auch ein Foto schießen, aber schlussendlich war ich froh, da wieder ohne großen Verlust rausgekommen zu sein. Für 25 km habe ich dann auch bald 4 Stunden gebraucht.

Und dann war ja noch Salerno. Die Benediktiner unterhielten hier ab ca. 990 ein Hospital um verletzte Kreuzfahrer zu pflegen. Auch der Ausbildung von medizinischem Personal widmete man sich und so entstand noch unter langobardischer Herrschaft eine erste Medizinschule. Friedrich II. der Staufer förderte die Ausbildung stark und so konnten sich universitätsähnliche Strukturen entwickeln. Der größte Verdienst dieser Schule bestand darin, das medizinische Wissen der Juden, der Araber, der Griechen und westlich – lateinischer Herkunft zusammenzuführen. Bis ins 13. Jahrhundert hinein war Salerno die medizinische Universität des Abendlandes schlechthin, deren Arbeit die Medizin Europas begründete. Ein Buch „Die Heilerin von Salerno“, das aus jener Zeit erzählt, hat mich nun zum Besuch der Stadt inspiriert. Das einzige noch vorhandene Gebäude ist die Kathedrale, wenn auch barock überbaut. Man hat jedoch einzelne Bauteile normannischen Ursprungs freigelegt, sodass eine Ahnung entsteht, wie es ausgesehen haben könnte. Weiteres architektonisches High Light der Stadt ist das Fährterminal am Hafen, entworfen von Zara Hadith Architekts in Form einer Austernschale, das die Stadt mit dem Meer verbinden soll………………

Schreibe einen Kommentar

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen