durch das ehemalige Ostpreußen……..

Von Kaunas bin ich erstmal weiter entlang der Memel Richtung Ostsee und damit auch Richtung Klaipėda, das alte Memel. Es sollte landschaftlich sehr schön sein und es war nicht nur das. Die Route entlang des Flusstales entpuppte sich als touristisch voll erschlossenes Gebiet. Alle paar Kilometer war ein braunes Schild um auf Sehenswürdigkeiten aufmerksam zu machen. Mal ein neugegründetes Karmeliterinnen Kloster, mal eine Burgruine, mal ein Schloss oder ein historischer Friedhof, auch ein deutscher Soldatenfriedhof aus dem WWI. Es wurde nie langweilig. Die Landschaft sanft gewellt, viele Waldgebiete, ein bisschen wie das Erzgebirge. Bei Seredziaus gibt es einen Hügel, der im 14. Jahrhundert eine Burg trug, die heute verschwunden, früher aber 2 mal vom deutschen Orden zerstört worden ist.

Der Hügel ist durch eine steile Treppe erschlossen und man hat einen schönen Blick über das Tal der Memel

Ein paar Kilometer weiter findet sich in Raudone (deutsch Raudonn) ein Schloss mit einem herrlichen englischem Landschaftspark. Im 16. Jahrhundert erstmals erwähnt, wurde es 1934 durch die letzten Besitzer, Nachfahren der russischen Grafen Subow, versteigert und kam an das lettische Bildungsministerium. Eine Schule gibt es hier und viele Gemächer voll mit Jagdtrophäen.

Taurage, deutsch Tauroggen lag am Weg nach Silute, da folgte ich schon nicht mehr der Memel. Hier hat Generalleutnant York von Wartenberg 1812 deutsche Geschichte geschrieben in dem er ein Waffenstillstandsabkommen, die sog. Konvention von Tauroggen, mit dem russischen Generalmajor von Debitsch unterzeichnete. Damit erreichte er, dass Preußen aus der Allianz mit Napoleon ausbrach und so die Befreiungskriege gegen Napoleon beginnen konnten. Das geschah hier in der Mühle von Poscherun am Flüsschen Eeruona. Tauroggen selbst ist wenig anziehend, ich habe nur Neubauten gesehen.

Letzte Station vor der Ostsee sollte Silute sein, ein kleines Städtchen nahe der russischen Grenze, das noch Reste der alten ostpreußischen Siedlungsstruktur aufzuweisen hat.  Viel ist nicht mehr übrig da vieles schon modernisiert ist und man kann es mehr erahnen, als wirklich was sehen.

Zwischen mir und der Ostsee lag nur noch Klaipėda, der Hochseehafen Litauens, litauischer Zugang zur kurischen Nehrung und Heimatstadt von Simon Dach (geb. 1605), dessen Gedicht Ännchen von Tharau als Volkslied heute noch bekannt ist. Für Letztere gibt es einen Brunnen mit Statue, die Stadt rühmt sich ihrer Fachwerkhäuser und auch sonst ist die Altstadt recht hübsch mit ihren großen Pflastersteinen.

Aber nun hält mich nichts mehr und die Ostsee ruft……… 

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