die ersten Welterbestätten……..

Hoi An, die Hafenstadt bei Da Nang, der letzten Stadt des ehemaligen Südvietnam, habe wir nach 8 Stunden wieder im Sleeperbus über Nacht erreicht. Damit sind wir ungefähr in der Mitte Vietnams angekommen.

Hoi An entwickelte sich ab dem 15. Jahrhundert zu einem der bedeutendsten Handelshäfen hier in Zentralvietnam. Chinesen, Japaner, Holländer, Portugiesen kamen, handelten zunächst saisonal und fuhren wieder heim. Später siedelten sie sich dauerhaft hier an, wobei sich die verschiedenen Ethnien in eigenen Bezirken ansiedelten. Eines der Haupthandelsprodukte war Seide, aber auch Tee und vieles andere wurde hier gehandelt. Der Seidenhandel, lange Zeit der bedeutendste in Südost Asien zog auch  das Schneiderhandwerk nach sich, welches die Zeit überdauert hat und heute mit wohl über 500 Betrieben vom Tourismus lebt. An einem Tag früh bestellt ist es meist am nächsten Tag mittags schon fertig. In der Mitte des 19. Jahrhunderts versandete langsam der Hafen und der Handel zog mit allen Einrichtungen nach Da Nang, nicht weit nördlich von Hoi An. Zurück blieb eine Stadt, die sich ihr Stadtbild aus der zurückliegenden Zeit erhalten konnte. Die Straßenzüge sind unverändert, viele historische Bauten sind zu sehen: alte Handelshäuser, Tempel, Pagoden und Versammlungshäuser der Chinesen. Eine der Hauptattraktionen, die japanische Brücke, welche ins gleichnamige Viertel führt, ist z.Z. bis auf den steinernen Brückenbogen abgerissen und wird neu aufgebaut. Ein für mich aus denkmalschutzgründen unvorstellbarer Vorgang.  Hoi An konnte so seine Altstadt in einem Zustand des frühen 19. Jahrhunderts erhalten und  deshalb wurde sie in die Weltkulturerbeliste eingetragen. Es ist eine quirlige ländliche Kleinstadt mit, zumindest im Zentrum, nur einstöckiger Bebauung mit einem lebhaften Tourismus. Eine Menge Backpacker aus der ganzen Welt trifft man hier, aber auch viele Leute im scheinbaren Rentenalter offensichtlich mit Zeit und Geld.

Vorteil der Stadt für mich ist, dass nur 26 km entfernt die zweite Welterbestätte Vietnams liegt, das My Son Heiligtum des Champa Königreiches, das vom 4. bis zum 13. Jahrhundert hier existierte. Spiritueller Basis des Königreiches war der Hinduismus, den die Gründer aus Indien mitbrachten. Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage von französischen Archäologen entdeckt und ausgegraben. Erhalten sind 7 Tempelanlagen in einem mehr oder weniger guten Erhaltungszustand. Leider wurde die Anlage 1969 von den Amerikanern bombardiert und ist noch nicht wieder vollständig wieder hergestellt. Problem ist, dass die Champa die Ziegel ohne Mörtel verlegten und keiner bisher die genaue Technologie herausgefunden hat. Bei Versuchen mit Mörtel ergab sich ein unverhältnismäßiger Moosbewuchs. Indien engagiert sich stark bei der Restaurierung dieser Anlage, aber auch Deutschland und Polen. 

Und heute geht es mit dem Bus zu unserer dritten Welterbestätte, die alte Kaiserstadt Hue……………    

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