durch Sizilien………..

Und so war dann die Schleife auch. Beeindruckend, wie lange der Ätna doch die Landschaft dominiert. Die Nordflanke noch weiß, da glaubt man kaum, wie gefährlich er werden kann. Sizilien ist eine Landschaft, die ich wie das Alpenvorland empfunden habe. Relativ steile, aber nicht schroffe Berge, bis obenhin begrünt. Viel Landwirtschaft, schon zu Römerzeiten war Sizilien die Kornkammer. Oliven, Wein weniger, aber Obst in rauen Mengen. Äpfel, Mandeln, Kirschen, alles akkurat gepflanzt, Bewässerung inclusive und obendrüber Folie um die Ernte zu verfrühen.

Syrakus und die Felsnekropole von Pantalica war die erste Stätte. Seit der späten Eisenzeit wurden in der Nekropole  Menschen begraben. Um das 8. Jahrhundert v.Chr. erloschen die Kulturen und die Griechen siedelten ungefähr zur gleichen Zeit an der Küste in Syrakus. Teile des Domes waren mal ein Tempel, im Schiff des Domes kann man noch dorische Säulen aus dieser Zeit sehen.
Die Kontinuität der Besiedlung über viele Jahrtausende war für die Eintragung in die Welterbeliste Grund genug.  
In Pantalica, 30 km im Landesinneren, musste ich dann 29 Grad erleiden. Zum Glück ist das eine Eintagsfliege gewesen und die Klimaanlage im Bus funktionierte.

Im Val di Noto passierte im Jahre 1693 schreckliches. Ein verheerendes Erdbeben mit ca. 60.000 Opfern zerstörte viele Orte in der Region im südlichen Sizilien. Der Wiederaufbau verhalf der barocken Baukunst zu einer letzten, späten Blüte und es entstand ein einmaliges homogenes Bild dieses Baustiles in 8 Städten. Heute wird dieses Werk als der sizilianische Barock in der Kunstgeschichte bezeichnet.

Eine ähnliche Naturkatastrophe, nur ohne Menschenopfer, hat uns bei der nächsten Stätte erstaunliches bewahrt. Die Villa Romana de Casale in Piazza Armerina im Inneren der Insel entstand um das Jahr 310 n.Chr. Der römische Adel zog wieder zu seinen Besitzungen aufs Land und wollte entsprechend untergebracht sein. Eine äußerst luxuriöse Villa entstand mit sehr lebensechten Mosaiken am Boden. Ein Erdrutsch verschüttete die Villa und Mauerreste bis 2m Höhe und eben die Mosaiken wurden konserviert. Ein Gerüst auf den stabilisierten Mauerresten trägt Laufstege und eine Nachbildung der Umrisse der Villa. Zu sehen sind die am besten erhaltenen Mosaiken aus der Römerzeit.

Und vor den Römern waren die Griechen auf der Insel und siedelten ab dem 8. Jahrhundert v.Chr. auch nahe Agrigent im damaligen Akragas. Ruinen vieler Tempel sind zu sehen, mit dem Concordia Tempel steht hier der am besten erhaltene Tempel der Ära der Griechen. Im Rahmen seiner Bildungsreise war auch Johann Wolfgang von Goethe hier unterwegs und berichtet davon in seinen „Italienischen Reisen“ und zuletzt nun Palermo: hektischer Verkehr, unheimlich viel Schmutz und Müll überall, selbst vor feinen Bekleidungsläden auf der Straße. Viel kulturelles Erbe: Normannen, Langobarden, Byzantiner, Araber, Juden. Ein Gemisch, aus dem viel Neues gekommen ist und die UNESCO hat das gewürdigt. Zum Glück hatte ich einen Standplatz mitten in der Stadt, sodass ich alles fußläufig erledigen konnte.

Dabei bin ich dann auch am Fischmarkt gelandet aber das Bild spricht wohl für sich………

Von hier hätte ich alleine bis Neapel fast 650 km fahren müssen. Das wollte ich nicht, also hab ich die Fähre benutzt und bin heute früh glücklich hier gelandet. Glücklich deshalb, weil:
1. Die Fährlinie Grimmaldi ein Papierticket wollte!! Unmöglich in unserer Zeit, finde ich!! Schließlich hat eine Dame aus dem UNESCO Infocenter mich persönlich in ein Tabakgeschäft geführt, der sowas gedruckt hat.
 2.Im Hafen gebaut wird und sich das Chaos der Straße dort fortgesetzt hat. An dem angegebenen Gate durfte man nicht rein, der nächste ging auch nicht, aber da hinten….??
Nun habe ich mich hier durch den Verkehr gequält, fahre morgen zu einem Parkhaus an der Metro und sehe mir die Altstadt von Neapel an……………..   

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