in den ehemaligen Stammgebieten des livländischen Ordens…….

Burgen waren wohl zu ihrer Zeit ab dem 12. Jahrhundert das Mittel der Wahl bei der Kriegsführung und man sieht allenthalben Reste davon. Nach dem großen Nordischen Krieg 1700 bis 1721 jedoch  als es um die Vorherrschaft im Ostseeraum ging, war offensichtlich ihre Zeit abgelaufen. Viele dieser Befestigungen erlitten in dieser Zeit Beschädigungen, die Meisten wurden danach allerdings nicht mehr aufgebaut oder repariert. Die Ruinen werden meist zu touristischen Zwecken erhalten, einige vergehen auch weiter in der Natur und nur in den seltensten Fällen kann man sich wenigstens ein ungefähres Bild machen, wie das Leben dort damals ausgesehen haben mag.

Zwischenzeitlich habe ich hier in Lettland Valmiera, Cesis und Sigulda besucht.

In Valmiera beschränkt sich die Burgruine auf 2 Mauerreste der Wehrmauer. Der ganze Komplex einschließlich der rundherum stehenden Häuser wird zurzeit als Besucherzentrum ausgebaut. Da ist also wenig zu sehen bzw. auch gar nicht zugänglich.

In Sigulda ist es ähnlich, nur ist der Komplex fertig ausgebaut und die Burgreste sind nur mit Eintritt zu besuchen. Das ist schon bizarr. Der Ausbau wird mit öffentlichen – EU – Mitteln finanziert und dann muss man Eintritt bezahlen! Eine zweite Ruine, die der Burg Krimulda wird im Wald offensichtlich sich selbst überlassen.

Einzig die Burg in Cesis ist eine gut erhaltene Anlage. Die Burg wurde ab 1212 durch den Schwertbrüderorden errichtet. Das erfolgte auf dem Nussberg als hölzerne Anlage. Die Steinburg wurde später gebaut. Die Burg war Sitz des Ordensmeisters des Livländischen Ordens, später auch des Livländischen Landmeisters des Deutschen Ordens. 1577 sprengte sich die Burgbesatzung im Pulverturm in die Luft, als sie die Burg gegen Truppen von Ivan dem Schrecklichen nicht mehr halten konnten.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde ein neues Herrenhaus gebaut, welches einen alten Turm der Burg mit einbezog und Anfang des 19. Jahrhunderts wurden große Teile des ehemaligen Burgareals in einen englischen Landschaftspark umgewandelt. Die Anlage ist gut erhalten und man bemüht sich einzelne Funktionen der Gebäude sichtbar zu machen. Es gibt eine ganze Reihe multimedialer Angebote und selbst das Entstehen der lettischen Flagge wird hier nachgezeichnet.

Insgesamt lohnt sich hier ein Besuch. Dafür kann man an den anderen Ruinen getrost vorbei fahren.

Ich denke, wenn mir nicht noch irgendeine außergewöhnliche Ruine begegnet, werde ich die Besichtigung von Burgruinen auf dieser Reise erstmal beenden. Nächstes Ziel ist nun Schloss Rundale, das wohl prächtigste Barockschloss des Baltikums……………  

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