Rabat, moderne Hauptstadt und historische Altstadt, ein geteiltes Erbe

Die Anfang des 20. Jahrhunderts begonnene Stadtplanung und deren konsequente Umsetzung hin zu einer neuen Hauptstadt unter Beibehaltung der traditionellen Bebauung ist der Hauptgrund für die Eintragung von Rabat 2012 in die Welterbeliste.

Erste Siedlungsspuren gibt es aus der Zeit vor 100.000 Jahren an der Mündung des Bou Regreg in den Atlantik. Im 3. Jahrhundert v.Chr. ist eine Siedlung der Karthager belegt. Als Colonia Sala besaß der Platz römisches Stadtrecht. Die Almoraviden herrschten hier und die Almohaden befestigten Stadt und ihren Palast. Weitere Bauwerke wurden von ihnen zugunsten von Marrakesch als Hauptstadt aufgegeben. In der Folge besaß Riad verschiedene Herrscher. Im 20. Jahrhundert schließlich begann 1912 das Protektorat Frankreichs, das bis 1956 währte. Der französische Gouverneur bestimmte Rabat zu seinem Sitz und er beauftragte den Stadtplaner Henri Prost mit einem Bebauungsplan für die Stadt. Dieser sah die Errichtung neuer Stadtviertel vor, sodass die Altstadt und weitere historische Bebauung erhalten geblieben ist. Diese Bebauung nahm die traditionellen maghrebinischen Formen auf und so entstand ein ganz eigener Stil der der Hauptstadt eine kompakte und harmonische Entwicklung sicherte, die in Afrika einmalig ist. So fanden auch architektonische Experimente ihren Platz wie das Quartier Habous de Diour  Jamaa, ein Wohnviertel im Medinastil nach den Grundsätzen der neuen Moderne in den Jahren 1917 bis 1930 errichtet. Weitere Bestandteile des Welterbes sind die Almohaden Kasbah Quidaias, Chellah, die Reste der römischen Siedlung, die Hassan Moschee, der Hassan Turm, das Mausoleum Mohammed V. und die Medina.

23. Mai 2017