Portugal Azoren

Azoren – Inseln im Rhythmus der Fähren                                                                                  

nein, ich habe die Pläne nicht geändert und ich bin immer noch in England unterwegs.

Ich war jedoch schon im vergangenen Jahr auf den Inseln, die ich seit meiner Kindheit aus dem Wetterbericht vom Azorenhoch kenne. Das war immer das Synonym für schönes Wetter im Gegensatz zum Islandtief, was in der Regel schlechtes Wetter brachte.

Die Azoren ist eine Inselgruppe auf der Höhe Lissabons westlich ca. 1/3 des Weges nach Amerika gelegen und besteht aus 9 Inseln. Da sie zu Portugal gehören sind sie also Teil der Europäischen Union und der Euro ist dort auch zu finden.

Sie wurden im 15. Jahrhundert entdeckt und nach der Entdeckung Amerikas entwickelten sie sich schnell zum Drehkreuz im Amerikaverkehr. Mussten doch alle spanischen und portugiesischen Schiffe auf dem Weg nach Amerika und auch wieder zurück für ca. 300 Jahre, die Inseln zur Registrierung anlaufen. Dabei war Frischwasser und auch Proviant bei den Seeleuten begehrt und die Insel kam so schnell zu Reichtum.

Heute sind die Azoren ein Paradies für Wanderer und Inselhüpfen mit dem Fahrrad eine sehr angenehme Art, die Ferien zu verbringen. Unterkünfte gibt es überall und die Anreise über Portugal (Inlandsflug) recht erschwinglich.

Es gibt 2 Welterbestätten dort, zum einen die Altstadt von Angro de Heroismo und zum anderen der Weinbau auf Pico, der Insel mit dem höchsten Berg Portugals. Weinbau wird auf den Azoren schon seit ca. 500 Jahren betrieben. Die 1. Siedler bereits waren es, die damit anfingen. Die Besonderheit des Weinbaues auf den Azoren ist der Salzwrasen, der sich bei stürmischer See an der Küste bildet und vor dem die Trauben geschützt werden müssen. Es werden deshalb keine Weinstöcke, wie bei uns kultiviert, sondern die Pflanzen liegen quasi auf dem Boden und um sie herum sind Steinmauern, vielleicht so 2 x 3 Meter im Geviert und ca.2m hoch. Das hält den Salzwrasen ab und gleichzeitig speichern die schwarzen Lavasteine die Sonnenenergie und sorgen so für zusätzliche Wärme für die Pflanzen. Die Hauptmauern liefen von der See aus ins Landesinnere und wurden durch Quermauern unterochen. Mit der Zeit sind so riesige Flächen,  bedeckt mit diesen Mauern entstanden und bilden eine einzigartige Kulturlandschaft. Vieles ist aufgegeben und von Lorbeerwald überwuchert, jedoch werden nach und nach Flächen rekultiviert. Zumeist junge Winzer, welche im Hochpreisbereich arbeiten, da ein Maschineneinsatz überhaupt nicht möglich ist, widmen sich verstärkt dieser Aufgabe.

Angro de Heroismo, der Hauptort der Insel Terceira, wurde im Jahre 1474 die Stadtrechte verliehen. Die Anlage der Stadt fällt in die Zeit, als Städte üblicherweise im Schachbrettmuster angelegt wurden. Marienberg in Sachsen ist so ein Beispiel. In Angro de Heroismo  jedoch haben aus den Bergen kommende Fallwinde dafür gesorgt, dass die Straßen in unterschiedlichen Winkeln zueinander angelegt wurden, um die Winde aufzuhalten oder zumindest abzuschwächen. Diese Struktur ist heute noch erhalten. Es gibt viele Gebäude und Kirchen aus der Barockzeit und auch die Klöster der Franziskaner und Jesuiten, die hauptsächlich zur Krankenpflege hier waren, sind erhalten. Typisch für die Azoren ist eine Architektur, die das schwarze Lavagestein quasi als Einrahmung der weiß getünchten Flächen nimmt und eine sehr lebhafte, teilweise sehr fantasievolle schwarz-weiß Pflasterung selbst noch der entlegensten Gassen. Die Befestigungen Sao Sebastiana und Sao Felipe stammen aus der Zeit  vor ca. 400 Jahren, sind vollständig erhalten und werden heute noch von der portugiesischen Armee benutzt. Sie wurden vorwiegend als Schutz vor den Angriffen von Seeräubern gebaut.

Was gibt s noch zu sagen?

Die Azoren versorgen sich, wo es geht selbst. Der Tabakbau reicht für alle Azorianer. Käse wird viel hergestellt und Tee wird in der EU nur hier angebaut. Der Wein darf nicht vergessen werden und bis 1984 waren der Walfang und die Verarbeitung ein großer Wirtschaftszweig. Das haben die Azorianer nach dem Walfangverbot konsequent und sofort beendet. Heute ist Walwatching dafür der große Renner bei den Touristen.

Juli 2015

Azoren

 

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