Der Palast aus dem 18. Jahrhundert ist in die Natur des Umlandes harmonisch eingefügt ohne größere Schäden anzurichten. Die angeschlossenen technischen Einrichtungen, die Wasserführung und die Seidenfabrik wurden ebenfalls im Sinne der Aufklärung eingerichtet. Deshalb wurde die Stätte 1997 in die Welterbeliste eingetragen.
König Karl VIII. von Neapel und Sizilien begann 1752 mit dem Bau der Anlage. Luigi Vanvitelli war der Architekt, Martin Biancour der Obergärtner und Francesco Collecini hat den Aquädukt für die Wasserversorgung gebaut. Vorbild für den Palast war das französische Versailles und der Palazzo Reale in Madrid. 20 Jahre wurde am Palast und den Gärten gebaut, aber alles fertig war erst 100 Jahre nach Baubeginn. Der Palast hat ca. 1200 Räume und die Fassaden zeigen 1970 Fenster. Er hat einen rechteckigen Grundriss und wird von zwei Innenflügeln durchkreuzt, sodass sich 4 Innenhöfe bilden. Teile des Palastes wurden für die Verwaltung des Königreiches genutzt.
Der Garten, dessen 3 Kilometer lange Hauptachse durch Wasserbecken, geschmückt mit verschiedenen Wasserspielen, gebildet wird, führt an seinem Ende geradewegs auf den Berg San Silvestre zu und geht dann in den Wald über. Er hat noch einen Englischen Garten. Dieser ist der größte, jüngste, nicht desto trotz aber einer der Wichtigsten in Europa.
Zur Wasserversorgung wurde ein Aquädukt errichtet, der gleichzeitig Handwerk und Industrie an seinem Lauf mit versorgte. Ein Viadukt dieser Anlage ist noch erhalten.
Im Landgut San Leucino wurde zur gleichen Zeit eine Seidenweberei eingerichtet, die nach den Idealen der Aufklärung als Modellgesellschaft nach den Werten von Arbeit und Gleichberechtigung funktionieren sollte.
05. April 2023
