Hortobagy Nationalpark – die Puszta

Diese für Ungarn prägende Landschaft wurde 1999 in die Weltkulturerbeliste eingetragen. Ein Nationalpark entstand bereits 1973 auf einer Fläche von 52.000 ha. Heute umfasst er 82.000 ha. Das Gebiet wurde bereits um 2000 v. Chr. besiedelt. Aus dieser Zeit stammen Grabhügel auf Trockenstellen, welche von späteren Kulturen wieder zur Bestattung oder auch zum Bau von Kirchen genutzt wurden. Bis ins 13. Jahrhundert hinein wurde es von vielen Siedlungen durchzogen welche in den folgenden Jahrhunderten größtenteils wieder aufgegeben wurden. In dieser Zeit war die Landschaft  von Sumpfwäldern bedeckt. Extensive Weide- und Landwirtschaft wurde betrieben. In osmanischer Zeit wurden große Teile der Wälder gerodet und die Flächen versumpften. Im 19. / 20. Jahrhundert wurden für die Landwirtschaft große Flächen trocken gelegt. Die Trockenlegung senkte den Wasserspiegel in großen Teilen der Puszta, andererseits gibt es Feuchtgebiete und so sieht man hier Beregnungsanlagen für empfindliche Kulturen und gleich daneben Moortümpel. Weiterhin gibt es hier Alt Auen, vereinzelt sogar  Salzseen oder Treibsandflächen. Typisch für die Gegend um Hortobagy sind heute Salzsteppen mit einer entsprechenden Flora und Fauna. Hier gibt es auch weltweit einmalige Nutztierrassen, das ungarische Graurind, bereits seit dem 14. Jahrhundert wurde es zu tausenden auf westeuropäische Schlachthöfe getrieben. Es ist sehr widerstandsfähig und überstand den Treck fast ohne Fleischverlust. Das Zackelschaf, weiß oder schwarz im Fell  gibt es nur hier, das Noniuspferd und das Wollschwein in Freilandhaltung sind weitere Nutztiere hier. Typisch für die Puszta noch ist der Ziehbrunnen, welcher allenthalben zu sehen ist, mal als Schauobjekt, mal zur wirklichen Nutzung. Die Funktionsweise folgt dem arabischen Schaduff, dort zur Gartenbewässerung eingesetzt, hier zur Tiertränke. Eine Stange, einerseits mit Gegengewicht, andererseits ein Seil mit Eimer zum Wasserschöpfen. Die findigen Puszahirten haben damit sogar Nachrichten übermittelt. Touristisch ist alles gut von Hortobagy aus erschlossen. Auch deutsch spricht man viel.

12. Mai 2016

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die Puszta – unendliche Weite

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Hortobagy – Neunbogenbrücke

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