In Pienza wurde das erste Mal das städtebauliche Raumkonzept der Renaissance in vollem Umfang verwirklicht. Aus diesem Grunde wurde die Stätte 1996 in die Welterbeliste eingetragen.
Die Geburtsstadt von Papst Pius II. (1405 – 1464) wurde unter dem Namen Corsignano gegründet und später in Anlehnung an Papst Pius II umbenannt. Dieser wurde 1458 zum Papst gewählt. Danach gestaltete er mit dem Architekten Bernardo Rosselino seine Geburtsstadt im Stil der Renaissance um. Damit entstand das erste Mal weltweit eine reine Renaissance Stadt. Das zeigt sich vor allem am Platz Pio II., der ab 1459 vollständig neu bebaut wurde. Die Kathedrale Santa Maria Assunta, der Piccolomini Palast, ehemals Sitz von Pius II, das Rathaus und der Borgia Palast sind die wesentlichen Bauten, die auf dem Platz um diese Zeit entstanden.
Die Stadt Pienza sollte nach dem Willen von Pius II. zu seinem Sommerhof werden. Dementsprechend sind noch viele weitere Gebäude in der Stadt zu dieser Zeit um- oder neu gebaut worden, um den Bedürfnissen von Mitgliedern des Hofes zu entsprechen. Gleichzeitig entstand eine neue Hauptachse in der Stadt, der Corso Rosselino.
Diese, nach den Prinzipien der Renaissance verwirklichte „Ideale Stadt“ wurde in den nächsten Jahren zum Vorbild für viele Städtebauprojekte in ganz Europa.
23. März 2023
