Historisches Weliki Nowgorod und seine Umgebung

Die Stätte wurde 1992 in die Welterbeliste eingetragen. Gelegen an einer der alten Handelsrouten zwischen Zentralasien und Byzanz einerseits und Nordeuropa, den baltischen und skandinavischen Ländern, andererseits entwickelte es sich schnell. 862 übernahm Rurik, ein schwedischer Prinz aus dem Geschlecht der Waränger die Herrschaft in dem Gebiet und begründete damit eine über 700 jährige Herrschaft seines Geschlechtes und gab den Namen Rus Land und Leuten. Im 9. Jahrhundert wurde Nowgorod das erste Mal urkundlich erwähnt. Jaroslaw der Weise lies den Nowgoroder Kreml errichten und strebte nach dem Tode seines Vaters auch die Kontrolle über Kiew an, was ihm auch gelang. Zum Dank räumte er Nowgorod weitgehende Rechte ein. Nach einem Bojarenaufstand im Jahre 1136 war der Fürst nur noch ein Beamter der Bojarenrepublik. Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine Stadtrepublik mit der Volksversammlung, der altslawischen Wetsche, bei der auch nichtadelige Bevölkerungsteile Rederecht hatten. Die Ausdehnung des Stadtstaates erreichte 30.000 qkm. Im 15. Jahrhundert lebten hier 80.000 Einwohner, bedeutend mehr als in Köln, Nürnberg oder Lübeck zu dieser Zeit. Die Hanse eröffnete 1192 den Peterhof als Handelsniederlassung, einen Gotenhof gab es schon früher. 1478 eroberte der Moskauer Großfürst Iwan der III. die Stadt. Danach ging die Bedeutung der Stadt zurück, was durch mehrere Kriege und die 1703 erfolgte Gründung von St. Petersburg veranlasst war. Heute wird Weliki Nowgorod allgemein als Geburtsort des russischen Staates bezeichnet. Im Kreml steht zudem das Denkmal der 1000– jährigen Staatsgründung, 1862 eingeweiht. In der Umgebung der Stadt befinden sich eine Reihe von Klöstern, welche Weliki Nowgorod zum Zentrum der Russisch Orthodoxen Kirche werden ließen. Die Stätte ist nicht gekennzeichnet, in der Mitte der Stadt aber nicht zu übersehen. Die dortige Touristinformation hält genügend Infomaterial bereit.

23. Juni 2016