Christiansfeld – eine Siedlung der Herrnhuter Brüdergemeine

Christiansfeld wurde 2015 in die Weltkulturerbeliste aufgenommen. Dabei berücksichtigte das Komitee, das die Stadt bis heute den gleichen Ideen und Idealen der Glaubensausübung folgt wie zu Zeiten ihrer Gründung. Dabei vermitteln die gelben Backsteinhäuser mit ihren roten Ziegeldächern, dem gleichförmigen Grundriss der gepflasterten Straßen und die alleeartige Bepflanzung mit Lindenbäumen einen einzigartigen harmonischen Gesamteindruck. Die Ideale der Brüder Unität wurden hier im Stadtbild verwirklicht. Es entstanden ein Schwestern- und ein Brüderhaus für Unverheiratete, ein Witwenhaus, die Bäckerei bäckt seit 1782 Lebkuchen nach speziellem Rezept. Die Kirche wurde 1777 geweiht und hat den größten, nicht von Säulen getragenen Raum Dänemarks.

Das Gästehaus der Brüdergemeine ist heute Hotel. Der Friedhof zeigt in besonderer Weise die Ideale der Brüdergemeine. Alle Menschen sind vor Gott gleich und deshalb sind auch die Gräber alle gleich und schmucklos. Die Verstorbenen werden nach Geschlechtern getrennt und nach Osten ausgerichtet begraben. Alle Gräber seit Gründung des Ortes sind noch erhalten.

Graf Zinsendorf, der Gründer der Herrnhuter Brüdergemeine, hatte bereits 1731 erste Kontakte an den dänischen Königshof. 1768 dann besuchte König Christian VII. Zeist, eine Herrnhuter Siedlung in den Niederlanden und war von den Handwerkskünsten der Bewohner sehr beeindruckt. Er genehmigte daraufhin die Siedlung Christiansfeld, welche nach ihm benannt  wurde. 1864 bis 1920 kam der Ort nach dem deutsch – dänischen Krieg und dem Frieden von Wien an Preußen. Schon an der Autobahn gibt es Hinweise auf die Erbestätte  und im Schwesternhaus unmittelbar im Zentrum am Kirchplatz ist ein Visitorcenter eingerichtet welches genügend Infomaterial bereithält.

21.August 2015