Bergbaugebiet Altenberg

Das Bergbaugebiet von Altenberg umfasst 3 Standorte mit insgesamt 11 Einzelobjekten.

Ältester der 3 Standorte sind die Hochmittelalterlichen Silberbergwerke von Dippoldiswalde. Auf einer Fläche von ca. 900 qm konnten bisher 15 Schächte nachgewiesen werden, welche ausnahmslos aus dem 12./13. Jahrhundert stammen und möglicherweise teilweise schon vor den Silberfunden in Freiberg entstanden sein könnten. Erst die Hochwasser im Jahre 2002 führten zur Entdeckung des Stollensystems, von dem es nur spärliche Aufzeichnungen gab.

Zweiter Standort ist der Verwaltungssitz Lauenstein mit dem Schloss und der Stadtkirche. Das Schloss, zunächst im 12. Jahrhundert als Burg errichtet, die ab 1464 vom Bergwerksbesitzer Hans Münzer aus Freiberg umgebaut wurde, befand sich von 1517 bis 1821 im Besitz der Familie von Bünau. Ein deutsch – böhmisches Adelsgeschlecht welches prägenden Einfluss auf Bergbau und die kulturelle Entwicklung des Osterzgebirges hatte. Die Stadtkirche St. Marien und Laurentin wurde von Hans Münzer Ende des 15. Jahrhunderts erbaut. Am 2. Mai 1594 wurde sie jedoch Opfer eines Stadtbrandes. Günther von Bünau, der damalige Schlossherr ließ sie wieder aufbauen. Die Zinn- und Eisenerzvorkommen lieferten ihm die Mittel dazu.

Der Dritte, der flächenmäßig größte Standort ist die Montanlandschaft Altenberg Zinnwald. Sie steht für den Abbau von Zinn während einer Zeit von 600 Jahren und später von Wolfram- und Lithiumerzen. Dabei wurde der Zinnabbau von sächsischer und auch böhmischer Seite betrieben.
Größtes Einzelobjekt ist die Pinge von Altenberg. Erste Brüche entstanden schon im 16. Jahrhundert und der größte Einbruch folgte 1620, der das Bergwerk weitestgehend zerstörte. Bis ins 20. Jahrhundert hinein wurde dann das Brucherz aus der Pinge von einem Stollen unterhalb der Pinge quasi von unten nach oben abgebaut.

Im Bergbaugebiet Neufang, östlich der Pinge ist noch der Zwitterstock Tiefer Erbstollen erhalten. Er ist 1978 m lang und wurde in einer Tiefe von 132 m von 1491 bis 1543 zur Grubenentwässerung aufgefahren und bis 1981 auch dazu benutzt. Er ist nicht zugänglich, nur das Mundloch ist zu besichtigen. Erhalten sind in dem Gebiet außerdem das Verwahrhaus des Rothzecher Treibeschachtes und die Wetterüberhauen 20 und 32 der Wetterschächte. Zur Kartierung der Altenberger Gruben wurde 3 Meridiansteine errichtet. Damit konnten Abweichungen in der Kompassmessung exakt bestimmt werden. Im Gebiet befindet sich noch die Erzwäsche IV, heute als Museum genutzt. Hier wurden die Erze im Naßpochverfahren aufbereitet. Sie wurden nass zerkleinert, taubes Gestein aussortiert und so der Zinngehalt des Erzes erhöht. Das Wasser dazu kam o.a. vom Aschergraben, 1452 bis 1458 errichtet. Er ist 7,4 km lang und die älteste Wasserkunst im Revier. Er führt noch heute Wasser aus dem Waldgebiet von Cinovec in den Ort.

Das Bergbaugebiet Zinnwald, auch Vereinigt Zwitterfeld zu Zinnwald, wurde ab dem 15. Jahrhundert betrieben. Zur Entwässerung der Gruben wurde hier ab 1686 der „Tiefe Bühnauer Stollen“ aufgefahren. Heute ist der Stollen ein Teil eines Besucherbergwerkes dessen Mundloch seit 1917 durch ein Zechenhaus mit Bergschmiede überbaut ist. Da die Tiefe des Stollens zur Entwässerung bald nicht mehr ausreichte, wurde im 19. Jahrhundert der „Tiefe Hilfe Gottes Stollen“ aufgefahren. Heute ist leider nur noch das Mundloch zu besichtigen.

Letzter Bestandteil der Montanlandschaft Altenberg sind die Übertageanlagen des Arnold Lippmann Schachtes. Dieser wurde ab 1952 abgeteuft und lieferte ab 1963 jährlich ca. eine halbe Mill. Tonnen Zinnerz. Die Förderung wurde 1991 aufgegeben und die Anlagen als technisches Denkmal erhalten.

10. Oktober 2018

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