Seit 2007 ist die Weinbergregion Lavaux als einzigartiges Zeugnis terrassierter Weinbergkultur entlang des Genfer Sees in die Welterbeliste eingetragen. Bereits die Römer bauten in der Gegend, die zwischen Montreux und Lausanne liegt, eine Straße entlang des Sees. Anfang des 12. Jahrhunderts schenkte der König von Burgund dem Bischof von Lausanne das Gebiet. In der Folge begannen die Mönche der Zisterzienserklöster von Hauterive (1138), Hautcret (1141) und Montheron (1142) mit der Rodung und Urbarmachung der Steilhänge für den Weinbau. Bis zum 14. Jahrhundert bewirtschafteten die Klöster dieses Gebiet als Mischwirtschaften. Wein, Obst, Gemüse und Tierhaltung waren die Wirtschaftszweige. Ab ca. 1335 begannen die ersten Bauern neben den Mönchen Wein anzubauen. Noch heute gibt es Weinbauern, deren Familienstammbaum bis in diese Zeit zurückgeht. 1536 kam Lausanne zu Bern und nun waren es die dortigen Patrizierfamilien, die große Weinbaubetriebe besaßen. Ab 1849 wurde eine Straße bis Vevey von Lausanne aus gebaut, um das Gebiet besser zu erschließen. Auf einer Strecke von 40 km von Lutry Richtung Vevey sind 400 km Mauerwerk entstanden, welches ca. 10.000 Terrassen in über 40 Ebenen bilden. 14 Ortschaften liegen in diesem Gebiet. Bei einer Fahrt entlang des Genfer Sees ist die Welterbestätte schon von weitem zu erkennen.
12. Juni 2015