Die letzten Tage ist mir genau das passiert. Nachdem ich auf die sog. Plantagen aufmerksam wurde, hab ich gezielt danach gesucht, und siehe da, es gibt jede Menge davon. Man muss nicht weit fahren und schon tut sich die Nächste auf. Wandern geht immer in diesen, meist mehrere Hektar großen, Gebieten, joggen, oft auch reiten, BMX fahren, manchmal baden, wenn ein See in der Nähe ist. Fast immer gehört auch ein „Hundekov“, ein Hundewald dazu. Ein großzügig und hoch eingezäuntes Waldstück, in dem die Hunde frei laufen können oder mit Herrchen ohne Leine eine große Runde spazieren gehen.
Immer sind die Plantagen gut besucht und werden meistens von Einheimischen gut genutzt.
Der Vorteil für Camper wie mich ist, dass, je nach Größe der Plantage, rund herum, oder auch schon mal mitten im Wald Parkplätze zur Verfügung stehen, auf denen man gut, meistens allein oder auch mal zu zweit, übernachten kann. Es ist fast immer erlaubt, im Gegensatz zu vielen Parkplätzen in den Städten.
Ja, und so kommt es, dass ich hier in Dänemark fast jeden Tag eine Wanderung von 5 – 10 km mache und mir es gut geht dabei
Die Wälder sind nun keine vorbildlichen Urwälder. Sie werden kommerziell schon genutzt, aber es wird schnell wieder aufgeforstet oder man findet zuweilen auch streng abgeschirmte, militärische Einrichtungen.
Dass neben Parkplätzen auch die anderen Komponenten der Infrastruktur vorhanden sind versteht sich, glaub ich, hier oben von selbst:
Toiletten, Abfallbehälter, Spielplätze, Picknicktische und –bänke auch mal weit ab von Straßen, selbst einen Flyer mit den wichtigsten Infos gibt es meist. Getragen werden diese „Plantagen“ offensichtlich vom hiesigen Umweltministerium und der, diesem unterstelltem, Naturschutzbehörde.
Und noch eine Besonderheit von Dänemark findet man immer mal wieder: sog. „Shelter“. Das sind spezielle Schutzhütten, in denen man mit dem eigenen Schlafsack übernachten kann. Manche kann man einfach so benutzen, bei anderen muss man sich irgendwo anmelden. Dazu gibt es eine spezielle APP, die nur in Dänemark Plätze ausweist. Die Hütten haben einen Holzboden damit man nicht auf der Erde liegen muss, ein Dach. Eine Feuerstelle gehört dazu, Picknickbänke und das benötigte Holz liegt auch meistens bereit.
Zu all den infrastrukturellen Dingen sei gesagt, dass es manchmal ein bisschen an Sauberkeit mangelt, Vandalismus oder Schmierereien hab ich aber keine gesehen. Die Bevölkerung geht also sorgsam mit dem gemeinschaftlichen Eigentum um.
Unterwegs ist mir noch eine Landmarke begegnet – Bulbjerg – mitten im Sandstrand ragt plötzlich eine Kalksteinklippe wohl um die 70 m über der Nordsee auf. Das Meer arbeitet seit Jahrtausenden dran und so zerfällt sie Stück für Stück. Die Klippe ist so selten, dass sie sogar der ADAC erwähnt.
Und nach der Klippe wartete in Aggersborg der erste von fünf Standorten der Welterbestätte Ringfestungen der Wikingerzeit auf mich. Harald, „Blauzahn“, der König, der Dänen, der vor dem Jahr 1000 n.Chr. das erste dänische Königreich schuf, lies 5 solche Ringfestungen an strategisch wichtigen Stellen in Dänemark errichten. Zu sehen ist leider außer dem Ringwall und den Grundrissen der Häuser nichts mehr. Nichts desto trotz war die Errichtung all dieser Festungen eine gewaltige Leistung zu dieser Zeit.
Und heute nun habe ich mein erstes Ziel, die Nordspitze Dänemarks erreicht. Das Wetter war sehr stürmisch und so habe ich von dem Strich, den die Wasser der Ost- und der Nordsee hier oben bei ihrem Aufeinandertreffen bilden sollen, nichts gesehen.
Jetzt geht es wieder südwärts, denn ein Stück südlich unter Aalborg gibt es eine zweite Wikingerfestung bei Hobro, die ich als nächstes besuchen will, aber zuvor werde ich mich natürlich in Aalborg umschauen ……………








1 Kommentar
Hallo lieber Lothar, bin jetzt wieder auf dem Laufenden ! Du schreibst wie immer sehr informativ und die Bilder haben Aussagekraft. Für mich ginge sogar ins Wasser baden gehen.
Viele Grüße Wolfgang