Die Villa Adriana bei Tivoli ist ein von 118 bis 134 n.Chr. vom römischen Kaiser Hadrian geschaffener weitläufiger Palastkomplex mit einer Fläche von ca. 125 Hektar. Er diente als Sommerresidenz und Alterssitz des Kaisers. Architektonische Einflüsse aus Ägypten, Griechenland und Rom selbst sind feststellbar. Diese entwickelten sich aus den ausgedehnten Reisen des Kaisers durch sein Reich. Die Stätte wurde deshalb 1999 in die Welterbeliste eingetragen.
Ab 118 n.Chr. lies Kaiser Hadrian die Palastanlage errichten, an der geschätzt bis zu 70.000 Arbeitskräfte mitwirkten.
Die Anlage gliederte sich in verschiedene Bereiche:
Diener und andere Hilfskräfte, 1500 an der Zahl, wurden in Unterkünften untergebracht, die unter der Palastanlage in den Fels gehauen wurden.
Das Canopus war eine Promenade für Feierlichkeiten, dessen Becken in der Mitte ein nachgestalteter ägyptischer Kanal war. An dessem Ende befand sich das Serapeo, eine Feierhalle. Der Weg dorthin war auf der Seite des Beckens mit griechischen Statuen geschmückt und die Hänge gegenüber mit exotischen Pflanzen begrünt.
Die beiden Bäder hatten Betonkuppeln als Deckenabschluss von beeindruckender Größe.
Als Pecile bezeichnete man ein Becken, 230 x 96 m groß, welches sich im Eingangsbereich des Palastkomplexes befindet, ähnlich dem Portikus eines römischen Hauses, nur eben in ganz anderer Dimension.
Daneben existiert eine Vielzahl von Gebäuden mit unklaren Nutzungsverhältnissen, manche sind einsturzgefährdet und gesperrt oder noch gar nicht erforscht bzw. erschlossen.
Von den nachfolgenden Kaisern wurde die Anlage weniger oder gar nicht mehr genutzt und sie verfiel. Die Steine wurden als Baumaterial abgefahren und die Kunstwerke einfach mitgenommen. Davon profitierte u.a. die Villa d`Este, das Vatikanische Museum oder auch das Alte Museum in Berlin.
Die Reste jedoch sind immer noch beeindruckend.
29. März 2023