Von Inverness aus wollte ich nun in die Schottischen Highlands, oder was ich dafür hielt. Geworden ist es eine Rundreise durch die Nordwest Highlands, die sich nördlich parallel zum Great Glenn, dem großen Tal das Schottland in zwei Teile teilt, hinziehen. Im Great Glenn liegt das Loch Ness und zwei weitere Seen, verbunden durch den Caledonian Kanal und führt von Inverness nach Fort William.
Der erste Teil führte von Inverness aus über Craig zum Eilean Donan Castle mitten durch eine raue, beeindruckende Bergwelt. Hohe Kegel; der höchste, Sgurr na Capaich mit 1150m, grün bis oben hin, sind nur im Talbereich von Wäldern bedeckt. Nadelbäume dominieren, selbst Pinienforste gibt es. Die Täler sind dünn besiedelt, die wenigen kleinen Ortschaften findet man meist an den Ufern der Seen. Rehe hab ich gesehen, Hirsche soll es geben, die Kleintierwelt hält sich versteckt und viele Leute angeln, also sind die Gewässer auch nicht ganz leer. Viele Vögel hab ich bis jetzt angetroffen, eine sichtbare Artenvielfalt, die es in Deutschland so nicht mehr gibt. Und auch meine „Freunde“, so ganz kleine weiße Fliegen, die unangenehm vor dem Gesicht tanzen und wenn sie sich auf Hautpartien niederlassen können ein heftiges Brennen verursachen, haben sich zuverlässig wieder eingestellt.
Immer wieder liegen Seen, die Lochs, auf dem Weg und die unvermeidlichen Schafe sind auch da. Das ganze Land, so scheint es, ist eingezäunt, oft auch von Mauern begrenzt.
Eilean Donan Castle lag am Weg, es soll die meistfotografierte Burg Schottlands sein. Erbaut wurde sie ab 1220 um Wikinger abzuwehren. 1719 während des ersten Jakobitenaufstandes zerstört, wurde die Burg Anfang des 20. Jahrhunderts wieder aufgebaut und ist seitdem Museum. Gefühlt jede Reisegruppe die in Schottland unterwegs ist, macht dort Station und der Andrang ist entsprechend.
Bei der Übernachtung auf einem einsamen Camperplatz ist mir dann unverhofft die Heimat über den Weg gelaufen. Mitreisende hatten eine kleine Fit Flasche an der Küche zurückgelassen oder vergessen.
Bei Fort Augustus bin ich dann auf Loch Ness gestoßen. Unspektakulär war die Südspitze des Sees zu sehen. Der Caledonian Kanal muss hier mehrere Meter Höhenunterschied überwinden und so findet sich vor der Weiterfahrt mit dem Boot eine Schleusenkaskade von 7 Schleusen hintereinander hier.
Die Fahrt entlang von Loch Ness war eher langweilig. Die Uferseite der Straße ist mit Bäumen und Sträuchern bewachsen und man sieht nichts vom See.
In der Mitte der Strecke liegt mit Drumnadrochit der Ort an dem die Nessie Sage am Leben erhalten wird. Ein Nessie Center gibt es und die Ruine von Urquhart Castle, direkt am See gelegen, beflügelt die Fantasie. Auch hier steppt der Bär und Touristen zuhauf sind anzutreffen………….