und nun die Masuren………

Ich war wieder durch den sog. Suwalki Korridor ohne irgendwelche Probleme gefahren und in Polen erwartete mich als Erstes mal wieder die Mitteleuropäische Zeit. Tanken war wieder erträglich. In Lettland und Litauen war es deutlich teurer. Bei einem ersten Stopp war ich plötzlich mitten in den Masuren. Keine flache Landschaft mehr wie im Baltikum. Eine wellige Landschaft, manchmal sogar ziemlich steil. Seen dazwischen, die Ortschaften von den Straßen etwas zurück versteckt, viele alte Alleen bei engen Straßen und über allem ein unbeschreibliches eigenartiges Licht. Selten hat mich eine Landschaft so schnell für sich eingenommen. Und deutsche Geschichte allerorten. Sei es alte Gehöfte oder Soldatenfriedhöfe aus den WWI, manchmal auch aus dem WWII.

Erster Stopp war Elk, deutsch Lyck, das östliche Zentrum der Masuren. Sie war früher ein Eisenbahnknoten und hatte deshalb eine rasante wirtschaftliche Entwicklung genommen. Gegenden, die nicht erschlossen waren hat man kurzerhand mit einer eigenen Kleinbahn erschlossen. Die Reste habe ich noch im Wald gefunden.

Im WWII ist die Stadt fast komplett zerstört worden, Deutsche wurden ausgesiedelt und Polen aus den von der Sowjetunion besetzten polnischen Gebieten rückten nach. Kirchen sind noch erhalten und ein paar wenige Häuser, manche davon sogar aus Jugendstilzeiten. Die Stadt liegt natürlich an einem See. Dieser hat eine Insel, auf der klägliche Reste einer Deutschordensburg stehen. Später mussten diese als Gefängnis herhalten. Nach dem geplanten Umbau zum Hotel wird wohl fast nichts von der alten Anlage bleiben.

Nikolaiken, Zentrum der Masuren, Wassersport- und Urlauberzentrum schon vor dem WWII hat mir nicht so gefallen. Ein eigentlich schönes Zentrum am Hafen wird durch viele wilde Andenkenbuden total verschandelt und Geld verdienen steht im Vordergrund. Der Stinthengst, angekettet an der Brücke, steht symbolisch für den, für die Fischer, garantierten Fischreichtum der Seen.

In Mragowo wollte ich dann nur übernachten. Die Touristinformation hat mich aber mit einer regionalen Besonderheit, Mragowoer Buttermilch, bedacht, die wirklich richtig gut war. Und nun will ich mal sehen, was ich in Olsztyn, deutsch Allenstein, alles entdecke…………….

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