Spanien empfing mich mit Nachtfrösten. An einer Kirche hatte ich übernachtet und früh war alles gefroren. Das war nicht nett, aber gehört halt dazu. Insgesamt kann ich bis heute sagen, dass Spanien sehr gastfreundlich ist in Bezug auf das Freistehen. Man findet immer einen Platz an dem man übernachten kann und meistenteils ist man nicht alleine, einer steht immer mit da.
Barcelona stand nun als erstes auf dem Programm und dank der Hilfe von Freundin Andrea bin ich weit vor dem Zentrum auf die S- Bahn ausgewichen. Ich hatte dadurch einen kostenlosen Parkplatz und mit dem Tagesticket war ich gut beweglich in der Stadt. Wenn man am Katalonien Platz das erste Mal der Metro entsteigt ist man erstmal überwältigt von der Größe und Weite des Platzes. Die Tauben haben mich ob der Anzahl dann schon gestört. Barcelona hat 2 Welterbestätten. Beide sind der katalanischen Modernisme gewidmet, der dortigen Spielart des Jugendstils. Der Architekt Antoni Gaudi mit seinem Gesamtwerk und der Architekt Lluis Domenech i Montaner mit dem Palau de la Musica und dem Hospital de Sant Pau sind es, die hier gewürdigt werden sollen. Da bin ich nun kreuz und quer durch die Stadt gefahren um die Objekte zu finden. Ein hartes Stück Arbeit, rein in die Metro, wieder raus und dann noch laufen. Die haben die Häuser nicht alle an die Metrostationen gebaut. Es ist aber schon lohnenswert, sich diese Mühe zu machen. Verspielt, nichts gerades, mit Keramik und Bruchsteinen ist jedes Gebäude für sich ein Kunstwerk. Allen voran natürlich die Sagrada Familia, eine Kirche mit total verrückter Ansicht. Sie wurde von Gaudi 1893 begonnen und ist bis heute nie richtig fertig geworden. Neben der Kirche hat Gaudi in dieser Zeit noch viele andere Bauten errichtet (Casa Batllo 1904-1906, Casa Mila), ab 1914 jedoch bis zu seinem Tod 1926 hat er sich nur noch der Kirche gewidmet.
Der Palau de la Musica wurde von 1905 -1908 errichtet. Der Architekt Lluis Domenech i Montaner gestaltete auch den Innenraum bis ins Detail sodass der Palau ein Gesamtkunstwerk darstellt und dem katalanischen Volkschor „Orfeo Catala“ die Stammspielstätte ist.
Das Hospital de Sant Pau ist ein aus 48 einzelnen Pavillons bestehende Anlage, welche durch unterirdische Gänge miteinander verbunden sind. Der erst Bauabschnitt begann 1902 und endete 1911. Den 2. Bauabschnitt von 1911 bis 1923 vollendete Pere Domenech i Roura, der Sohn des Architekten nach dessen Tod.
Die antiken Stätten im römischen Tarrago, im heutigen Tarragona sind nicht weit von Barcelona entfernt. Vom 3. Jahrhundert v.Chr. bis zum 3. Jahrhundert n.Chr. spielte die Stadt eine hervorragende Rolle als Hauptort und Kaiserresidenz der Römischen Provinzen in Spanien. Kaiser Augustus residierte hier um die Zeitenwende sogar 5 Jahre lang. Als später die Araber die Herrschaft übernahmen, sank die Bedeutung der Stadt. Die Befestigungen der Römer prägten die Stadt bis ins 19. Jahrhundert. Sie wurde immer mal wieder verstärkt, aber erst im 19. Jahrhundert wuchs die Stadt über die Grenzen der Befestigungen hinaus. Ein Amphitheater gibt es zu sehen, Befestigungen natürlich, eine Therme, ein Theater und Siedlungsreste.
Eine Besonderheit hat Tarrago noch: die Stadt ist meine 200. Welterbestätte, die ich bis jetzt gesehen habe.
Die Abtei in Poblet ist die größte Zisterzienserabtei in Europa welche noch einen Konvent besitzt und aktiv ist. Wie viele Mönche hier wohnen war nicht zu erfahren. Die Abtei wurde 1166 vom Herzog von Barcelona gegründet und als dieses Herrscherhaus die Könige von Aragon stellten wählten sie die Abtei zum Königskloster. Eine Residenz entstand und befestigt wurde das Kloster auch. Gleichzeitig wurde die Kirche Grablege dieser Könige und so sind hier 8 der 13 Könige von Aragon bestattet. Sie hatte ein bedeutendes Skriptorium, welches sich vor allem juristischen Schriften und solcher über Geschichte widmete. Bis 1835 bestand die Abtei, dann wurde sie durch Dekret aufgehoben, angezündet und zerstört. Im November 1940 besiedelten italienische Zisterzienser die Abtei neu.
Die Welterbestätte Mudejaren Architektur in Aragon ist in Zaragoza und Teruel zu finden. Mudejaren waren Muslime, die nach einsetzen der sog. Reconquista, der Rückeroberung Spaniens unter christliche Herrschaft kamen. Sie waren dort gut integriert und konnten so mit ihrer Kunst auch die Bauten beeinflussen. U.a. Keramikfliesen, verschachtelte Ziegelfriese, gelappte und mehrfarbige Bögen waren die Merkmale dieser Architektur. Es gibt nur Teile von Gebäuden, die noch so erhalten sind. Spätere Umbauten zerstörten vieles.
In Zaragoza sind nur Reste dieser Architektur an Gebäuden zu sehen während in Teruel die Türme einiger Kirchen noch komplett erhalten sind.
Die vorgeschichtlichen Felsmalereien im östlichen Spanien verteilen sich entlang von 1000 km Mittelmeerküste auf 758 Standorte in den Regionen Andalusien, Valencia, Castillia- la Mancha, Murica, Katalonien und Aragon mit dem Schwerpunkt in Valencia und zeigen ein Bild der Lebensumstände der Menschen der Jung- und Mittelsteinzeit. Motive sind meist Menschen bei verschiedenen Tätigkeiten wie Jagd, Rituale, alltägliches oder auch Kampf. Dabei gibt es große regionale Unterschiede: im Norden eher einzelne, natürlich dargestellte Figuren und weniger stilisierte. In der unteren Ebrozone sind es eher dynamische Jagd- und Kampfszenen. Rund um Valencia gibt es eher Jagd- und Szenen des täglichen Lebens. Die Standorte unmittelbar bei Teruel waren leicht zu finden. Sie sind mit stabilen Gittern gesichert, man kann aber alles gut betrachten.
Altstadt von Cuenca Erst die Mauren errichteten auf dem Bergsporn, welcher die Täler der Flüsse Huecar und Jacar vor deren Zusammenfluss teilt, eine Festung mit dem Namen Kunka. 1177 wurde in der Reconquista das Gebiet von König Alfons VIII. zurückgewonnen. Wenig später begann hier der Bau der ersten gotischen Kathedrale Spaniens. Die Stadt wurde Bischofssitz und erhielt einen Bischofspalast und 1668 ein Konservatorium für die Sänger des Kirchenchores. Bedingt durch die engen Platzverhältnisse sind die Gassen der Altstadt sehr eng, die Häuser schmal und hoch. Am Rand der Felsen ragen die Balkons der Häuser über dem Abgrund. Man spricht deshalb von den „Hängenden Häusern“.
Die Seidenbörse von Valencia war die nächste Welterbestätte. Wie in Barcelona bin ich weit vor der Stadt zu einer Metrostation gefahren, hatte einen kostenlosen Parkplatz und bin stressfrei in die Innenstadt gekommen. Nur mit der Touristinfo wars dann ein bisschen sperrig. Es war eher zufällig, dass ich über eine gestolpert bin. Na ja, alles gut jedenfalls. Die Seidenbörse war nicht weit, alles fußläufig zu erreichen. 1483 bis 1533 gebaut ist es der größte und besterhaltendste profane Bau der Gotik in Europa. Valencia war das Zentrum des Seidenhandels in Europa, die Händler hier sehr reich. Da konnte der Bau etwas kosten. Viele hundert Jahre wurde in dem Bau gehandelt, jetzt ist es Welterbe und Sitz eines Institutes. Das wichtigste war zugänglich: die imposante Vertragshalle, 17 m hoch. Mit gedrehten Säulen, gotischem Gewölbe und Marmorfußboden und auch der Saal Consulado del Mar, in dem sich das Handelsgericht traf. Gleich neben der Seidenbörse war der zentrale Markt Valencias, mehr besucht wie die Seidenbörse, eher wohl überlaufen. Schade, dass man die Gerüche nicht fotografieren kann. Es war überwältigend.
In Elche sind es die Palmenhaine, die Welterbe sind. Seit 500 v. Chr. werden in der Gegend Dattelpalmen kultiviert. Neben Getreide sind die Dattelpalmen eine der ältesten Kulturpflanzen und die Seefahrer jener Zeit schätzten sie als energiereiches Nahrungsmittel. Die Mauren waren es dann, die die Kulturtechniken der Oasenbewirtschaftung hierher übertrugen und ein umfangreiches Bewässerungssystem anlegten. An Bewässerungsgräben, die die kleinteiligen Felder umflossen, standen Palmen, die vom Wasser profitierten und die Felder beschatteten. Für Beide ein Gewinn. In einem privaten Garten steht als Attraktion noch die sog. Kaiserpalme. Benannt nach der Kaiserin Sissi anlässlich eines Besuches. Diese hat aus einem Stamm gleich 7 weitere Austriebe, eine Seltenheit.
Die Renaissancebebauung in Ubeda und Baeza war nicht immer im besten Zustand. Gebäude in staatlichem Besitz und solche die Hotels gehörten waren durchaus in gutem Zustand, aber bei anderen war das nicht immer der Fall. Der wichtigste Punkt: beide Städte hatten im 16. Jahrhundert eine wirtschaftliche Blüte, die sie der Landwirtschaft und dem Handwerk verdankten. Und so leisteten sie sich den Architekten Andrea Vandelvira, der die humanistischen Ideen der Renaissance im Auftrag von Francisco de los Cobos und Juan Vazquez de Molina, regionale Mäzenen, in diesen beiden Orten in Spanien erstmals umsetzen konnte. Die Bauten des Palacio de las Cadenas und von Santa Maria de los Reales Alcazares beeinflussten nicht nur das Baugeschehen im benachbarten Baeza mit seinem geschlossenen Altstadtensemble und dem Palacio del Jabalquinto, sondern die Ideen der Renaissance verbreiteten sich von hier in Spanien und der ganzen spanischsprachigen Welt, insbesondere in Lateinamerika.
Almaden ist gemeinsam mit Idrija in Slowenien eine Welterbestätte. Beide Standorte besitzen eine Zinnobermine und sie sind die beiden größten der Welt. In Almaden wurde 2000 Jahre das Mineral Zinnober abgebaut. Zuerst als Farbstoff, später wurde das Mineral geröstet und daraus Quecksilber gewonnen und spielte über Jahrhunderte eine große Rolle bei der Goldgewinnung in Amerika. Man schätzt, dass allein in Almaden im Laufe der Zeit über 250.000 Tonnen Quecksilber produziert wurden. In Almaden findet sich neben dem Minengelände, auf dem sich ein Visitorcenter befindet das Gebäude einer Bergbauschule, Kirchen der Bergleute und das Castillo de Retarmar, eine alte Befestigung. Vom spanischen König pachteten die Augsburger Fugger die Mine viele Jahre. Von 1835 bis zur Verstaatlichung 1912 gehörte sie den Rothschilds.
Die erste Blüte Cordobas war bereits in der Römerzeit. Um 164 v.Chr. gegründet wurde die Stadt bereits um die Zeitenwende mit Rom verglichen was Pracht und Reichtum der Ausstattung betraf. Seneca und sein Neffe Lucianos waren Söhne dieser Stadt. Unter den Westgoten ging die Bedeutung der Stadt zurück aber mit den Mauren kam der alte Glanz zurück. Zunächst Sitz eines Statthalters, war Cordoba ab 756 Hauptstadt eines Emirates und ab 929 des Kalifates El Andalus. Die Moschee, mit 23.000 qm Grundfläche wäre heute die drittgrößte der Welt, wurde nach der Eroberung der Stadt durch Fernando II. katholische Kirche. Von 1489 bis 1607 baute man die Mozquilakathedrale in die Moschee hinein. Cordoba besitzt ein gut erhaltenes jüdisches Viertel aus dem 14. Jahrhundert mit der einzigen, nicht zerstörten Synagoge aus der gleichen Zeit und viele Baudenkmäler aus dem Mittelalter.
Granada, viele reduzieren diese Stadt auf die Alhambra und einen entsprechenden Run hab ich auf das Denkmal erlebt. Die Gärten Generalife und das Altstadtviertel Albayzin gehören auch mit dazu. Die Altstadt, alles kleine enge Gassen in die kein Auto passt. Berg hoch oder runter nur Treppen. Ohne Sonne scheitert jeder Versuch einer Orientierung für Nichteinwohner. Selbst das Navi kämpft mit Interferenzen. Am Ende also immer nur Bergab. Maurische wechselt sich mit andalusischer Architektur ab. Vieles gut erhalten und vor allem nichts steht leer. Die Alhambra ist eine Welt für sich. Im Internet ist nur eine Tour mit Führer zu buchen. Der Normaleintritt von 14,-€ beinhaltet alle Ausstellungen. Da steht man dann nochmal vor jeder Ausstellung. Aber nur aufs Gelände kommt man auch offiziell kostenlos. Ein Nebeneingang führt zur Ausstellung im Königspalast, die extra besichtigt werden kann und so kann man das Gelände auch so besichtigen.
Die Mauren haben die Burg gebaut und später zum Verwaltungszentrum und zur Residenz gemacht. 1492 fiel das Emirat Granada als letztes in die Hände der Kastilier. Granada zur Hauptstadt von Kastilien zu machen scheiterte an der Entdeckung Amerikas im gleichen Jahr und so blieb der Palast für Karl I. bis ins 20. Jahrhundert Bauruine. Erst da bekam er ein Dach und ist heute Museum. 1492 war es auch, das der spanische König hier das „Alhambra Edikt“, womit alle nichtbekehrungswilligen Juden aus Spanien vertrieben wurden, erlies. Damit begann die dunkle Zeit der Inquisition in Spanien.
In Antequera gibt es eine Dolmenstätte, steinzeitliche und bronzezeitliche Grabhügel, wie ich sie schon in Bru na Boinne in Irland gesehen habe. Der Unterschied: 2 der 3 hiesigen Monumente sind nicht nach der Sonne ausgerichtet sondern zeigen auf offensichtlich heilige Berge in der Umgebung. Die 2 Grabhügel aus der Steinzeit, der Menga- und der Viera Dolmen, liegen eng beieinander. Sie bestehen aus tonnenschweren aufgerichteten Steinblöcken, die jeweils mit ebensolchen Blöcken abgedeckt wurden. Offensichtlich nach dem Begräbnis sind die Dolmen mit einer Schicht Erde bedeckt worden. Das bronzezeitliche hat seitlich Trockenmauern und nur große Decksteine. Die Begräbniskammer ist hier als Kuppelmauer ausgeführt.
In Sevilla sind Kathedrale, Königspalast und Indisches Archiv Weltkulturerbe. Die 3 Bauwerke Sevillas haben einen direkten Bezug zur Entdeckung von Amerika durch Christoph Kolumbus und die Eroberung Lateinamerikas durch spanische Konquistadoren.
Die Kathedrale, 1401 bis 1519 auf den Grundmauern einer Moschee errichtet, beherbergt seit 1902 das Grab von Christoph Kolumbus. Ihr Glockenturm, Giralda war früher das Minarett der Moschee. Sie ist das größte gotische Gebäude Spaniens und eine der größten Kathedralen der Welt.
Der Königspalast ging aus einem Almohadenpalast hervor und hat aus dieser Zeit noch wunderschöne Räume erhalten. Von der Admiralshalle aus wurden von 1501 bis 1718 die Geschicke der amerikanischen Kolonien Spaniens gelenkt und das Handelsmonopol mit den Kolonien ausgeübt.
In der ehemaligen Lonja de Mercaderes, der Handelsbörse Sevillas, ist das Indische Archiv untergebracht. Es wurde 1785 gegründet und beinhaltet alle Dokumente, die bis 1760 im Zusammenhang mit den Kolonien Spaniens entstanden sind.
Die Ausgrabungsstätte Merida bewahrt mit den Überresten aus römischer Zeit ein Vermächtnis, das die Regeln zeigt nach denen die Römer um die Zeitenwende Städte errichteten. Merida ist die 3. und letzte Provinzhauptstadt der Römer hier auf der iberischen Halbinsel. Von hier wurde die Provinz Lusitania verwaltet. 25 v.Chr. als Augusta Emerida von Publius Carisius gegründet um Veteranen von zwei Legionen anzusiedeln, stieg die Stadt zum Provinzzentrum auf. Ein Theater entstand, ein Amphitheater, Thermen, Tempel. Das Wasser wurde über ein Viadukt in die Stadt geleitet. Ausgangspunkt der Gründung war eine Brücke über den Fluss Guadiana, mit 792 m die Längste mit wesentlichen Bestandteilen aus römischer Zeit. Vieles ist gut erhalten bzw. wurde in den letzten Jahren aufwändig saniert.
Nun ist es passiert, ich hab sie gesehen, eine der am meisten verehrten Heiligen der Christenheit. Die Santa Maria de Guadeloupe! Eine Statue, die vor den Mauren vergraben wurde und im 13. Jahrhundert hat sie ein Schäfer wiedergefunden. An der Fundstelle wurde eine Kapelle errichtet. König Alfons XI. gewann 1340 eine Schlacht, nachdem er hier gebetet hatte. Daraufhin wurde der Ort königliches Heiligtum und Pilgerort. Die Seefahrer, die mit Kolumbus auszogen um Amerika zu entdecken waren hier und viele die nach ihnen in die neue Welt zogen auch. Dadurch wurde sie in Lateinamerika sehr bekannt und ist gar die Schutzheilige dieses Kontinentes geworden. Der Staat Guadeloupe ist nach ihr benannt und viele andere Orte auch. Das Königliches Kloster Santa Maria de Guadeloupe ist nicht sehr groß, in Bruchsteinen errichtet, enthält es verschiedene Sammlungen und der Kreuzgang im Mudejahr Stil ist sehr sehenswert. Die Statue ist vielleicht 1,20 m – 1,30 m hoch und in einem drehbaren Schrein untergebracht. Sie wird zur Besichtigung von einem Priester, nicht von dem Guide, nach vor gedreht und wer will kann ein bereitgehaltenes Bildnis küssen. Fotografieren darf man die Statue nicht. Deshalb gibt es nur ein Bild von einer Bronzeplastik an der Klostermauer.
Caceres ist eine Stadt mit einer bemerkenswerten Altstadt. Um das Jahr 25 v.Chr. ist hier die römische Siedlung Norba Caesarina von Lucius Cornelius gegründet worden. Hier in der Nähe befinden sich auch die Maltravieso Höhlen, wo 30.000 Jahre alte Felszeichnungen entdeckt wurden. Unter den Westgoten ab dem 5. Jahrhundert sank die Bedeutung der Stadt. Erst mit der Herrschaft der Mauren ab dem 8. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt rasch. Nach mehreren Machtwechseln im 12. Jahrhundert eroberte Alfons IX. von Leon am 23. April 1229, dem Namenstag des Stadtpatrons, die Stadt endgültig. Im 14. Bis 16. Jahrhundert bekam die heutige Altstadt eine Bebauung in Bruchsteinmauerwerk. Paläste von Adligen, Kirchen, Klöster und auch ein jüdisches Viertel. Eingeschlossen wurde die Altstadt von einer Stadtmauer die von den Almohaden stammt. Diese verwendeten auch Reste der römischen Mauer. Die Bebauung erscheint sehr harmonisch, gotische und Renaissanceelemente sind an vielen Häusern zu finden. Als im 15. Jahrhundert Isabelle von Kastilien um den Thron stritt und gewann, ließ sie von allen Palästen, deren Besitzer nicht auf ihrer Seite gewesen waren die Türme abreißen.
Und als letztes nun noch ein Nachtrag zu Großbritannien:
Die Gorham Höhlen auf Gibraltar sind ein außergewöhnliches Zeugnis der kulturellen Traditionen der Neandertaler.
Bereits 1848 sind im Kalksteinbruch Forbes Quarry erste Funde, insbesondere ein Schädel, der der Neandertalerzeit zugeordnet werden konnte, gemacht worden. Und die Funde in den Gorham Höhlen auf der Ostseite des Kalksteinfelsens rückten die mittlerweile ca. 200 bekannten Höhlen in die Reihe der bedeutendsten Fundstätten aus der Neandertalerzeit. Felsgravuren finden sich hier, aber auch Nachweise auf Vogeljagd und den Fischfang. Selbst Federschmuckstücke sind gefunden worden. 46 der 200 Höhlen sind Welterbestätten.
Was gibt es noch zu sagen: die Spanier sind ein wenig wie die Deutschen. Sie warten an den Ampeln, halten sich auch sonst vielfach an die Vorschriften, sie überholen z.B. nicht so wild, nur mit der Geschwindigkeit da will es nicht so recht klappen. Wo es hinpasst ist der öffentliche Raum zugehängt mit Schildern. Werbung über Werbung ist überall zu sehen. Ansonsten sind sie sehr freundlich, grüßen Dich schnell einmal und bedanken sich oft überschwänglich. Aber laut reden sie, das muss man ihnen lassen, zu überhören sind sie nicht.
Wie der letzte Reisebericht aus Marokko gezeigt hat, war ich zwischendrin da und bin jetzt in Portugal um die dortigen Welterbestätten bereisen. Und dann wird es mit den restlichen Welterbestätten Spaniens weitergehen