Schokland mit seiner wechselvollen Geschichte zeigt beispielhaft, wie seine Bewohner auf die Veränderung ihrer Lebensumstände durch die Natur immer wieder reagierten um ihr Überleben zu sichern. Die Stätte wurde 1995 in die Welterbeliste eingetragen.
Bereits ca. 5000 v.Chr. sind erste Siedler hier belegt. Siedlungsreste wie Keramik, Gräber oder Hausreste belegen das. Aus der Zeit von ca. 1500 v.Chr. bis 1000 n.Chr. liegen keine Funde vor. Erst danach sind neue Siedler wieder in der Landschaft. Fischfang und Landwirtschaft bilden über Jahrhunderte die wirtschaftliche Grundlage der Bewohner. Die wenigen Hügel, oft noch künstlich erhöht, werden zu Wohnwurten und das Moorgebiet wird entwässert und zur Landwirtschaft genutzt. Durch die Entwässerung sinkt jedoch der Boden. Im 12. Jahrhundert entsteht die Zuidersee und Schokland wird mit jeder Sturmflut mehr und mehr zur Halbinsel bis es um 1450 herum gänzlich zur Insel wird. Im 18. Jahrhundert umgeben die Bewohner die Insel mit hölzernen Palisaden um ein weiteres Abspülen von Land zu verhindern. Dieser Schutz versagt jedoch während einer Sturmkatastrophe 1825 sodass die Insel 1859 auf königlichen Erlass geräumt wird. Heute ist die Kirche von 1834 das einzige Gebäude aus dieser Zeit. Ab 1936 legte man den Nordostpolder trocken und seit 1942 war es Schokland auch wieder.
Heute ist die Silhouette der ehemaligen Insel mit Baumpflanzungen erlebbar gemacht und die ehemaligen Wohnwurten sind zumindest als Hügel in der Landschaft zu sehen. In Middelbuurt ist ein Teil des ehemaligen Holzschutzes neben der Kirche von 1834 rekonstruiert worden. Im Wald von Schokland gibt es ein Besucherzentrum, das sich mit der prähistorischen Besiedlung und der Natur beschäftigt und im Museum kann man die neuere Siedlungsgeschichte erleben.
27. August 2017