Nach der Enttäuschung in Frankfurt über den schlechten Zustand des Musikheimes war die Schule in Bernau ein herausragender Lichtblick. Die Schule des Allgemeinen Deutsche Gewerkschaftsbundes, bis 1930 errichtet, war damals eine Bundesschule. Sie wurde von Hannes Meyer und Hans Wittwer entworfen. Sie ist in allen Teilen fast ursprünglich erhalten und die Handwerkskammer Berlin betreibt heute in der Anlage das Bildungs- und Innovationszentrum Waldfrieden. Lehrlingsausbildung und berufliche Weiterbildung werden angeboten. Damit werden Internat, Seminar-und Sporträume, Bibliothek, Speisesaal und andere Räume wieder, wie ursprünglich genutzt.
Nebenbei: Diese Schule liegt nicht weit von Wandlitz entfernt, dem ehemaligen Wohnsitz der DDR Größen.
Einer der witzigsten Bauten, die ich bis jetzt gesehen habe, habe ich dann in Luckenwalde gefunden:
Die Hutfabrik Friedrich Steinberg, Herrmann & Co, 1921 bis 1923 von Erich Mendelsohn errichtet.
Das Färbereigebäude erhielt ein Dach, das an die Form eines Hutes erinnert. Durch diese extreme Dachform erreichte Mendelsohn eine effektive Abführung der überaus giftigen Färbereidämpfe und nebenbei geriet dieses Gebäude für viele Jahre zum Wahrzeichen der Stadt Luckenwalde. Leider steht der als Mendelsohnhalle bezeichnete Komplex leer, wenn auch keine Verfallserscheinungen sichtbar sind. Die imposante Erscheinung hätte Besseres verdient.
Der Zwischenstopp nach Magdeburg geriet dann wieder zu einem AHA Effekt:
Cammer, eine 400 Seelengemeinde mitten im Hohen Fläming, hat eine immerhin imposante Geschichte vorzuweisen. Schon 1375 ist ein Rittergut nachweisbar das letztendlich an die Herren von Brösigke überging. Nach dem Krieg war das Gut Unterkunft für Flüchtlinge, kurz Altenheim und wurde bis 1950 abgetragen. Der Pferdestall ist erhalten und Dorfgemeinschaftshaus, einen 12 ha großen ehemaligen Barockgarten, sehr verwildert allerdings und offensichtlich einen Dorfchronisten der sich u.a. mit Hinweisschildern um die Geschichte des Ortes bemüht. Der Rest wurde auf Verschleiß gefahren und bei Verfall abgerissen. Ein typisches Beispiel, finde ich, wie mit sog. Großgrundbesitz nach dem Krieg umgegangen wurde.
Und dann meldeten sich Ingrid und Bernd, die beiden Camperfreunde, die ich in Mexiko kennengelernt hatte. Sie waren in Mc Pomm unterwegs und wir haben uns in Potsdam zu einem umfangreichen Plausch getroffen.
Nun bin ich also zum 2. Mal nach Magdeburg unterwegs…………