2015 wurde diese Erbestätte, die sich im Wesentlichen um das Wasserkraftwerk Vermork rankt, in die Welterbeliste eingetragen. Sie zeigt, wie Anfang des 20. Jahrhunderts eine neue Dimension der Schwerindustrie, in einer unwirtlichen Landschaft errichtet, durch Massenproduktion erreicht worden ist.
Das Vestfjordtal wurde bereits im 18. Jahrhundert von Touristen besucht die der Rjukanfossen anzog. Ca. 50 Familien lebten da im Tal. 1909 wurde die Rjukanbahn gebaut, was auch eine Eisenbahnfähre auf dem Tinnsjö See erforderlich machte. Damit war die Voraussetzung zum Bau des Wasserkraftwerkes Vermork ab 1911 gegeben. Es entstanden in den Jahren danach noch weitere Wasserkraftwerke in der Gegend. Auch ein Betrieb zur Erzeugung von Hydrogen, Wasserstoff, wurde unmittelbar an Vermork errichtet. Bereits 1917 lebten im Tal 10.000 Menschen, die in den Werken Arbeit fanden. Der Betreiber der Kraftwerke bezahlte alle sozialen und kulturellen Einrichtungen der Stadt. So auch die Krossobahn, die erste Seilbahn Nordeuropas damit die Arbeiter auch im Winter die Sonne sehen konnten, die da nicht ins Tal kam. Sie wurde 1928 von der Firma Adolf Bleichert & Co. aus Leipzig Gohlis erbaut. Bei der Hydrogenerzeugung entstand als Nebenprodukt auch Schweres Wasser. Ein Produkt, welches zur Herstellung der Atombombe benötigt wurde. Es war im April 1940 Nazideutschland in die Hände gefallen. Der Kampf um das Schwere Wasser war eine der umfangreichsten Sabotageaktionen des 2. Weltkrieges und dauerte von Mitte 19442 bis zum Februar 1944 als die Fähre mit den Waggons zum Abtransport mitten im See gesprengt wurde. Im Ort gibt es eine Touristinfo, welche aber heute (Sonnabend) geschlossen war. Das Museum im Gebäude des Wasserkraftwerkes war jedoch geöffnet und hielt alle Informationen bereit.
10. September 2016