Diese Gruppe von Stätten ist 2011 in die Welterbeliste eingetragen worden. Es ist ein Verband von 111 bedeutenden Fundstätten in der Schweiz, Österreich, Deutschland, Frankreich, Italien und Slowenien. Sie wurden aus ca. 1000 bekannten Fundstätten ausgewählt. Federführend dabei war die Schweiz. Die Pfahlbauten im Seichtwasser bzw. den Verlandungszonen von Seen rund um die Alpen wurden ab der Steinzeit ca. 5000 v.Chr. errichtet. Diese Siedlungsform bestand bis ca. der beginnenden Eisenzeit etwa 600 v.Chr. Vor allem in der Bronzezeit ca. 4300 v.Chr. begann sich diese Siedlungsform stark im Alpenraum zu verbreiten. Dabei entwickelte sich eine enorme kulturelle Vielfalt mit donauländischen, mittel- bzw. westeuropäischen oder mediterranen Einflüssen. Handelsbeziehungen bestanden über die Alpen bis ins Mittelmeer bzw. bis an die Ostsee. Es sind über 30 verschiedene Kulturgruppen nachgewiesen. Die Bedeutung der Befunde für das Verständnis der Lebensumstände in dieser Zeit ist eine ganz herausragende. Sind doch viele, auch organische Bestandteile wie Holz oder Speisereste, durch Luftabschluss im Wasser gut erhalten geblieben. Es offenbaren sich erstaunlich hochentwickelte Kulturen die die Textilverarbeitung, die Steinbearbeitung, den Bronzeguss, die Landwirtschaft und die Fischerei gut beherrschten. Die Fundstätten und Museen sind gut ausgeschildert.
9. Juni 2015