Ich hatte ein Glück, das gibt’s eigentlich gar nicht. Das Kutschenmuseum lag direkt neben dem Kloster der Hieronymiten und beide wiederum direkt am Ufer des Tejo. Ich konnte von der Autobahn direkt auf eine Brücke über den Tejo und dann konnte ich praktisch auf Sicht fahren. Der erste Parkplatz, den ich erwischt habe lag auch noch im Schatten und so bin ich zwar eine ganze Weile gelaufen, aber das Auto war unter und ich wusste wo ich hin muss. Bei analoger Navigation immer ein Vorteil. Das Kloster feiert den portugiesischen Entdecker Vasco da Gama, das Pedant zum spanischen Kolumbus. Nach der Rückkehr von seiner ersten Weltreise begann man das Kloster zu bauen, deren Mönche fortan für die Seefahrer, die in die Neue Welt fuhren, beteten. Und der Sarkophag Vasco da Gamas ist in der Kirche aufgestellt. König Manuel I. lies es bauen. Und es ist ein Hauptwerk des manuelinischen Stiles in Portugal. 300 m lang ist der Bau der einen zweistöckigen Kreuzgang enthält und in dem 2007 die sog. Lissaboner Verträge der EU unterzeichnet wurden. Die Hälfte der Besucher, so schien es mir, war aus Deutschland. Landsleute im engeren Sinne (Sachsen) hab ich getroffen, aber auch viele andere. Mit dem Bus da oder individuell. Das Kutschenmuseum lag, wie gesagt gleich nebenan und ist in zwei Teile aufgeteilt. Der kleinere Teil ist in der königlichen Hofreitschule untergebracht. Ein älterer Bau mit schönem Deckengemälde. Der Hauptteil, die Prunkkutschen stehen in einem supermodernen Bau und sind herrlich anzusehen. Es scheint noch der ganze königliche Fuhrpark erhalten und dort ausgestellt. Für das Projekt gab es leider keine neuen Erkenntnisse.
Übernachtet hab ich dann am Kap de Robo, der westlichste Punkt des europäischen Festlandes. Hier war es sehr stürmisch und entsprechend unruhig die Nacht. Dort gab es aber einen Tourismo, eine Touristenauskunft die mir mit einem Stadtplan von Sintra und vielen Tipps aushalfen, sodass ich genau wusste, wo ich hinfahren muss. Sintra ist eine Kulturlandschaft, die von vielen Villen, Chalets und Schlössern mit den dazugehörigen Gärten geprägt ist. Das Zeitalter der Romantik im 19. Jahrhundert wurde hier eingeläutet und wer was auf sich hielt hatte hier ein entsprechendes Anwesen. U.a. Hans Christian Andersen oder Lord Byron hielten sich hier auf und schrieben über die Landschaft. Gestern bin ich dann mühsam nach Peniche gefahren, ein Ort an der Atlantikküste und hier hab ich einen guten Zeltplatz erwischt und mach einfach mal nichts. Ja mühsam, die Navigation ohne Navi ist schon nicht so ohne. Man ist zwar nicht mehr vom Navi abhängig, dafür aber von der Ausschilderung der Straßen und in Städten, wo man durch die Bebauung nicht auf Sicht fahren kann, fehlt es schon sehr. Insgesamt ist es schon eine sinnvolle Einrichtung wenn man sie überlegt einsetzt.
Morgen will ich nun aber weiter und mich den letzten 8 Erbestätten Portugals zu widmen…………