ganz im Süden…

Horezu! Nun hab ich es geschafft und bin am südlichsten Punkt meiner Reise dieses Jahr angekommen. Das rumänisch – orthodoxe Nonnenkloster liegt an einem Berg und ist von 4 Kapellen umgeben. Weltkulturerbe ist es seit 1993. Es wird noch aktiv betrieben, allerorten wird gewerkelt und die Nonnen und Angestellten des Klosters gehen um. Riesige Obstplantagen mit uralten Bäumen hab ich gesehen, einen Gewächshauskomplex gibt es. Der Parkplatz verwaist, außer mir vielleicht noch 10 Besucher. Wie die Händler vor dem Eingang leben können, erschließt sich mir nicht. Auch hier überall streunende Hunde und das Pferdefuhrwerk ist gängiges Transportmittel. Gesten wollte ich von Petrosani aus die Hochstraße nehmen um einmal über die Karpaten gefahren zu sein. Aber sie ist noch bis 31.5. gesperrt. Und so will ich von hier aus nach Curtea um auf der  Transfagarasan durch das Fagaras Gebirge nach Sibiu (Hermannstadt) zu fahren. Ist zwar ein Umweg, aber ich hab ja Zeit und das Fagaras hat mich schon immer gereizt ……………..

auf nach Rumänien…….

gestern auf der Fahrt war es lange  flach, als würde ich noch durch die Puszta fahren. Aber in Ineu, einem kleinen Flecken Richtung Hunedoara (dt. Eisenmarkt), da waren sie plötzlich da, die ersten Ausläufer der Karpaten und dann war ich mittendrin in Orastie (dt. Broos). Auch hier viel weniger Dacias als gedacht, vieles verfällt,  aber die Infrastruktur, die Straßen, werden gebaut. Einen Kaufland hab ich auch schon gesehen, da wird’s einem gleich heimisch. Die haben aber kein Internet, deswegen geh ich da nicht hin.

Nach einer Nacht in den Bergen hab ich heute Sarmizegetusa Regia besucht. Die ehemalige Hauptstadt der Daker aus dem1. Jahrhundert. Die Festung auf dem Plateau in ca. 1000 m Höhe, baumbewachsen, nur die „dakische Mauer“ ist zu sehen (2 Mauerreihen, dazwischen Erde, zusammengehalten von Baumstämmen in Schwalbenschwanzkerben in den Steinen). Ein eigenständiger Beitrag zur Architektur. Außerhalb der Festung ein großer Tempelbezirk mit 2 Rundtempeln, anderen Tempeln und ein großen runder Altar. Die Römer führten 2 Kriege gegen die Daker um das Jahr 100 herum. Dakien wurde als Dacia römische Provinz. Die Trajansäule in Rom kündet heute noch davon.

Alles ist sehr gut ausgebaut auch ausgeschildert ist es durchaus, jedoch eben kaum bekannt. Dabei ist diese Stätte so etwas wie die rumänische Seele der Nation. Und nun will ich aufbrechen nach Horezu, einem Kloster und gleichzeitig dem südlichste Punkt meiner Reise dieses Jahr …………………….

und zuletzt nochmal typisch ungarisch………….

Tokaj, die bekannte Weinregion war die vorletzte Welterbestätte. Bereits ca. 1110 gab es im Gebiet in Tarcal ein königlicher Gutshof und die Tradition des Weinbaues wird darauf zurückgeführt. 1737 hat König Charles III., König von Ungarn, mit einem Dekret das Gebiet um Tokaj zum  ersten  geschlossenen Weinbaugebiet der Welt erklärt. Das Gebiet umfasst eine Fläche von ca. 88.000 ha auf welchem 27 Gemeinden liegen und das Wahrzeichen darin ist der „Große Kahle Berg“, ein alter Vulkankegel. Und das ist auch gleich eine Besonderheit des Weinbaugebietes. Boden vulkanischen Ursprungs, in den Tälern Feuchtgebiete und in der ganzen Gegend Eichenwälder. Das ergibt ein ganz spezielles Microklima in welchem der Tokajer Süßwein gut gedeiht. Tokaj ist ein quirliger Ort, wo man an jeder Ecke Wein verkosten und natürlich auch kaufen kann.

Hortobagy, die Puszta, die Landschaft, die für Ungarn steht schlechthin. Unendliche Weite, Bäume und Strommasten begrenzen den Horizont. Wenn die Nachbarn zu Besuch kommen, sieht man das schon 2 Tage vorher. Früher waren hier alles Sumpfwälder und auf den trockenen Stellen siedelten Menschen. Die Osmanen holzten weite Teile ab und das Gebiet versumpfte noch mehr. Die Trockenlegung im 19./20. Jahrhundert lies vieles landwirtschaftlich nutzbar werden, anderes versteppte und so ist um Hortobagy herum jetzt alles Salzsteppe. Extensive Weidenutzung wird vorwiegend betrieben.  Hier gibt es einige endemische Haustierrassen, das Graurind, das Zackelschaf  oder das Noniuspferd.

In letzter Zeit ist mir bei Ortseingangsschildern ein dahinterstehendes 2. Schild mit eigenartigen Zeichen aufgefallen. Istvan, ein Taikofreund von hier hat mich aufgeklärt. Es handelt sich um Altungarisch, eine Schrift aus dem Frühmittelalter vor Einführung der Lateinischen Schrift zur Verschriftlichung des Ungarischen. Das ist z.Z. wohl wieder häufiger im Gebrauch.

Meine Tage in Füzesgyarmat werden am Mittwoch zu Ende gehen und dann geht’s nach Rumänien…

 

Pfingstpause…………

lange hab ich nichts von mir hören lassen, aber Tokaj und Hortobagy sind nicht so mit Einkaufszentren gesegnet, das man überall gleich Internet hat. Da muß ich mich in Zukunft, glaub ich, ein bischen umstellen. Jedenfalls bin ich jetzt in Füzesgyarmat, einem kleinen Flecken ca. 60 km südlich von Debrecen weitab aller Touristenrouten gestrandet. Ein sehr schöner Campingplatz, preiswert und das Beste: ein Thermalbad dessen Eintritt inclusive ist. Ein absoluter Geheimtipp, nicht überlaufen. Die Sachsen sind wieder in der Überzahl z.Z. und so werde ich hier Pfingsten verbringen und die Schreibarbeit zu Ungarn erledigen um dann nach Rumänien aufzubrechen,

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Füzesgyarmat – Champingplatz

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Füzesgyarmat – Schwimmbecken im Thermalbad

Budapest und der Sommer

nun hat er mich ereilt, der Sommer. Hier in der Stadt, da gehört er für mich gefühlt auch hin. Bischen flanieren, einen Kaffee trinken und die Seele baumeln lassen.

Budapest ist vor alllem Weltkulturerbe, weil Ausgangs des 19. Jahrhunderts mit der Errichtung des Andrassy Boulevards und der ersten U Bahn in Europa die damals modernsten Prinzipien der Stadentwicklung umgesetzt wurden. Der Andrassy Boulevard wurde seit 1872 einheitlich im eklektischen Neorenaissancestil erbaut und 1896, zur 1000 Jahrfeier der Landnahme der Ungarn, wurde die Földalatti genannte U Bahn eingeweiht. Am Donauufer das Parlament, in der gleichen Zeit nach dem Londoner Vorbild gebaut, und der Budaer Burgberg, vowiegend im Barock errichtet gehören ebenso zur Welterbestätte.

Ungarn………….

Ungarn, das Sehnsuchtsland der Ostdeutschen. Z.Z. ist hier Sonne, blauer Himmel, 20 Grad. Melonen gibt es schon und das berühmte Weißbrot auch immer noch.  Mir fehlen bloß der Trabbi und die Spannstrebe der Lichtmaschine, die so gerne brach und von der ich immer 2 mit auf Tour hatte. Lange ist es her…………

Gestern war ich nun in Pannonhalma der Erzabtei der Benediktiner, Stammabtei hier in Ungarn. 996 gegründet, also seit mehr als 1000 Jahren existent. Weinbau betreiben sie, Kräuter bauen sie an, eine Forstwirtschaft gibt es, eine Gaststätte, eine Herberge und die Gegend, in der der Komplex steht ist touristisch gut erschlossen. Wanderwege wo sich der Forst vorstellt auf Schautafeln, der Ort Pannonhalma oder zu den Außenanlagen des Klosters gibt es, selbst der ungarische Jacobsweg führt hier lang. Vor allem aber betreiben die Mönche ein Gymnasium, 1802 zur Wiedereinsetzung des Ordens durch den damaligen König bestimmt. 1786 hatte der vorherige König die Klöster eingezogen.

Die Abtei wurde schon 1001 durch den ersten König Ungarns, Stephan I. dem Heiligen Stuhl direkt unterstellt, ein Umstand, der dem Orden von 1950 bis 1989 zumindest ein eingeschränktes Wirken erlaubte. Die anderen Klöster wurden aufgelöst. Besichtigen kann man die frühgotische Basilika von 1224, den Kreuzgang aus dem 18. Jahrhundert und die Bibliothek aus dem  19. Jahrhunderts. Ein Besucherzentrum gibt es, wo man auch die Produkte des Klosters kaufen kann.

Z.Z. bin ich in Győr, eine Stadt, welche durch das AUDI Werk sehr gut dasteht, die aber immer abseits der eigentlichen Touristenrouten liegt. Trotzdem erstaunt mich hier die große Anzahl von Fahrzeugen mit deutschem Nummernschild und morgen werde ich nun nach Budapest aufbrechen. Da gibt es dann 17:00 Uhr das Treffen mit den ungarischen Taiko Freunden und natürlich Budapest auch als Weltkulturerbestätte………………

die letzte Welterbestätte in der Slowakei

in aller Herrgottsfrühe am Sonnabend bin ich losgefahren, Hronsek liegt nicht weit von Banska Bystrica, der ehemaligen Kupferstadt. Die Kirche ist nur lückenhaft ausgeschildert und so war ich wieder froh, dass ich mich auf das HERE auf dem Smartphone verlassen konnte.  Es war eine evangelische Kirche, nach dem Toleranzpatent Kaiser Leopold I. von 1681 errichtet. Alles aus Holz, kein Turm, in einem Jahr erbaut, so waren die Bedingungen. Was folgte war eine Fahrt durch die Landschaft Stiavnicke vrchy, eine Mittelgebirgslandschaft ähnlich dem Erzgebirge und genauso vom Bergbau durchlöchert. Touristisch ist das Gebiet gut erschlossen, Radwege sind überall zu sehen und auch einen Barbaraweg gibt es, 186 km als Rundweg in 9 Etappen zu gehen. Es werden dabei Sehenswürdigkeiten aus dem Bergbau, der Natur, Kirchen und andere technische Einrichtungen angelaufen. Hier grub man seit dem 13. Jahrhundert nach Gold, Silber, Kupfer und Blei bis die Vorkommen Ende des 19. Jahrhunderts versiegten. Es gibt ein umfangreiches Wasserhaltungssystem mit Teichen und Gräben in der Landschaft. Banska Stiavnica ist das Zentrum des Gebietes. Die erste Berguniversität gab es hier, 1762 gegründet. Schon 1627 wurde hier zum ersten Mal in der Geschichte mit Schwarzpulver untertage gesprengt. Die Stadt schmiegt sich an einen Hang, wird beherrscht von zwei Festungen und besitzt einen Wallfahrtsberg der bei schönem Wetter rege besucht wird und dessen Kirche und die Kapellen z.Z. rekonstruiert werden.

Ein Zeltplatz bei Levice noch in der Slowakei der nach meinem Campingführer schon geöffnet haben müsste erwies sich als geschlossen, sodass ich bis nach Komarom in Ungarn durchgefahren bin. Hier bin ich nun seit gestern und will das Schriftliche zur Slowakei erledigen. Morgen geht’s dann nach Pannonhalma, einer über 1000 jährige Benediktinerabtei  und dann will ich nach Budapes, wo ich hoffentlich die Freunde von Hungarian Taiko treffen werde. Darauf freue ich mich schon sehr………………

jetzt geht es in den Süden :-)

bevor ich heute nun in Vlkolinec war habe ich gestern  in Liptovsky Mikulas im dortigen Aqua Park eine Rast gemacht und ausgiebig die Sauna besucht. Ein wohltuendes Erlebnis nach langer Zeit.

Und in Ruzomberok hatte ich dann doch ma l Frühlingsgefühle……

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blühende Mandelbäume in Ruzomberok

Vlkolinec, ein Dorf bei Ruzomberok, eng an den Nordhang eines  Berges in der Velka Fatra geschmiegt, besitzt ca. 45 Holzhäuser deren Architektur noch aus dem Mittelalter stammt. Es ist damit ein einzigartiges geschlossenes Ensemble in Mitteleuropa, welches die Siedlungsstruktur seit dem 15. Jahrhundert  bewahrt hat. Ein Glockenturm existiert seit  1770, dass Brunnenhaus seit 1860 und die Kirche wurde in neoklassizistischem Stil 1875 errichtet. Die Landwirtschaft in dieser Hanglage war nicht einfach. Die Streifenfelder ziehen sich lang hin und sind terrassiert. Im Dorf sind die Grundstücke ebenfalls lang und schmal und so findet sich hinter dem Wohnhaus der Stall und dahinter wiederum die Scheune. Mitten durchs Dorf fließt ein Bach, welcher durch die Bewohner in Holzrinnen gefasst wurde. Es gibt ein kleines Museum zu besichtigen, trotzdem ist es kein Museumsdorf. Die Häuser werden instand gehalten, manche auch neu aufgebaut. Offensichtlich ist es schick dort ein Haus zu haben, aber leisten können sich das wohl die wenigsten.

Jetzt will ich noch nach Banska Bystrica und morgen geht’s dann nach Hronsek, eine Holzkirche besichtigen   und danach Banska Stiavnica, zu Deutsch Schemnitz. Das kommt mir irgendwie bekannt vor??????…………………..

das erste mal aus der Slowakei

nun bin ich schon ein paar Tage in der Slowakei  unterwegs, Bardejov hatte ich schon vor einiger Zeit besucht, jetzt konnte ich Levoca und Spissky Hrad besuchen. Anfangs  bestand ein Eintrag nur  für die Burg Spissky Hrad, welcher 2009 erweitert wurde um die Stadt Levoca, deutsch Leutschau,  das Spissky Kapitula und die Kirche von Zehra. Das ganze Ensemble stellt so eine Art Nationalheiligtum der Slowaken dar. Die Burg hat bedeutende Ereignisse der slowakischen Geschichte erlebt und wird heute im Sommer durch viele Veranstaltungen am Leben erhalten, trotzdem sie 1780 völlig abbrannte und nur noch Ruine ist. Spissky Kapitula, ein von einer Wehrmauer umschlossenes Kirchenstädtchen. Bischofsitz, Priesterseminar und Ort weiterer kirchlicher Einrichtungen weist eine Kathedrale von 1275 auf und wird der slowakische Vatikan genannt. Levoca schließlich war im Mittelalter Hauptort der Zipser Sachsen. Dieser Teil der Geschichte endete abrupt 1947 mit der Vertreibung der Deutschen Bevölkerung. Heute kann man hier den größten gotischen Altar im Dom bewundern und mit Ludovit Stur wird hier ein Mann verehrt, der 1843 die slowakische Schriftsprache kodifizierte.  In Kezmarok konnte ich die dortige Holzkirche besuchen und damit die Stätte Holzkirchen im slowakischen Teil der Karpaten weiter vervollständigen. Bei der Besichtigung des Ortes geriet ich auch an die katholische Basilika wo gerade Gottesdienst abgehalten wurde. Die Kirche war rundum zugeparkt, im inneren die Sitzplätze alle belegt, selbst in den Gängen standen die Leute, gut besucht also. Das ist aber kein Einzelfall hier in der Gegend.

Heute fahr ich nun weiter nach Vlkolinec, also wieder Richtung Westen………….

Polen liegt nun schon bald hinter mir

die letzten polnischen Stätten haben noch einmal einen starken Eindruck auf mich gemacht, Wieliczka und Bochina, Salzbergwerke von gigantischer Größe hunderte km Gänge unter der Erde, gegraben seit 1280, überwältigend die Kunigundenkapelle, 20 m hoch und Platz für 200 – 300 Leute, Kalwaria Zebrzydowska, eine Pilgerstätte seit ca. 1600, von den Franziskanern betreut. 7 km Pilgerweg durch die Landschaft mit 40 Kapellen unterwegs gestaltet. Die Passionsspiele in der Karwoche ziehen über  100000 Pilger jährlich an, die Größten in Polen. Und als letztes Krakau, die heimliche Hauptstadt Polens. Die Stadt hat keine Kriegsschäden erlitten und so gibt es eine wunderschöne Altstadt, natürlich den Wawel, die Kathedrale dort ist Krönungs- und Grabkirche fast aller Könige Polens. Schon Kindergartengruppen hab ich dort gesehen. Das Nationalbewusstsein in Polen ist doch deutlich besser ausgeprägt wie in Deutschland, hab ich den Eindruck. Und nach einer Pause in Zakopane geht es weiter in die Slowakei………….

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