Und nun die Türkei…….

Der Grenzübergang gestern war ziemlich unspektakulär. Die Griechen haben kurz nach dem Pass geschaut, das wars schon und die Einreise in die Türkei: dreigeteilt. Der Erste hat eine Akte angelegt und ein Porträtfoto dazu von mir gemacht. Der Zweite, vom Zoll hat mich nach dem Bus gefragt und als er erfahren hat, dass das ein Camper ist, hat er auch die Füße still gehalten und der Dritte hat geguckt, ob die ersten Beiden alles richtig gemacht hatten, so kams mir zumindest vor. Nach vielleicht 10 min war alles vorbei.

Die Straße vom Grenzübergang Kipi, neu gebaut und toll in Schuss, führte zuerst nach Kesan, der erste größere Ort. Hier hab ich erstmal eine SIM Karte gekauft, eine Mautkarte und Geld wollte ich abheben.

Die Stadt im Zentrum unheimlich quirlig, Geschäfte über Geschäfte, ein Überblick war schwer zu bekommen. Aber so nach und nach kämpft man sich durch. Die touristenfreundliche Zweitbeschriftung in Englisch fehlt komplett. Aber die Leute sind unheimlich freundlich und hilfsbereit.

Die Stadt muss kunstsinnige Stadtobere haben. Überall finden sich witzige oder auch skurrile Skulpturen in öffentlichen Raum. Bis Canakkale, der Hauptort hier und an den Dardanellen gelegen, bin ich gekommen und heute ist wieder Haushalttag auf einem Campingplatz. Zuvor bin ich noch an der Canakkale 1915 Brücke vorbei gefahren. Seit 2022 erst in Betrieb, ist sie mit 2023 m Länge zwischen den Pylonen die z.Z. längste Hängebrücke der Welt.

Und morgen will ich nun meinem Tagewerk wieder nachgehen und die Archäologische Stätte von Troja besuchen………

das letzte Mal aus Griechenland…….

Ich will es fast nicht glauben, aber meine Zeit  in Griechenland ist nun vorbei. Einen Monat bin ich nun durchs Land gefahren, fast 4000 km zurückgelegt und 13 Welterbestätten habe ich besucht.

Ich bin jetzt in Alexandroupolis kurz vor der türkischen Grenze. Heute will ich nochmal posten und dann die Planung für die Türkei machen. Morgen solls dann über die Grenze gehen und dann muss ich erstmal mich neu sortieren. Das Telefon geht nicht mehr, die Türkei ist nicht in der EU. Wegen Maut muss ich gucken und schließlich auch Geld abheben. Aber das ist Zukunftsmusik…..

Eine Welterbestätte hatte ich ja noch, die Archäologische Stätte von Philippi.
Gegründet wurde die Stadt 355 v. Chr. vom mazedonischen König Philipp II., dem Vater Alexanders des Großen. Die Römer später bauten die Stadt aus und ihre Via Egnatia, die Verbindungsstraße von Rom nach Kleinasien verlief durch die Stadt, was ihr auch ökonomische Bedeutung verlieh.

Die eigentliche Bedeutung des Ortes liegt im Besuch des Apostel Paulus ca. 50 N.Chr.in der Stadt. Paulus erreichte hier das erste Mal Europa, predigte hier und gründete hier die erste christliche Gemeinde in Europa. Die Purpurkrämerin Lydia soll die erste Christin sein, die hier getauft wurde.
Aus allen Perioden, die Mazedonische, die Römische und die Christliche gibt es Ruinen zu sehen. Viele Schulklassen waren da, man bringt den Kindern also den Ort nahe.   

Heute wollte ich eigentlich hier in der Stadt ins Schwimmbad. Mal Süßwasserschwimmen und duschen, aber es war nur zum Training geöffnet. Der Schwimmmeister war aber so freundlich, mich wenigstens duschen zu lassen. Eine schöne Geste.
Gestanden habe ich dann nochmal am Meer mit einigen türkischen, französischen, italienischen  und rumänischen Campern. Die Stadt ist Grenzregion, Bulgarien und die Türkei sind nicht weit und so hat vielleicht die Hälfte der Autos kein griechisches Kennzeichen. Mein letzter Lidl hier in der Stadt war total mit Türken überfüllt. Lidl gibt es scheinbar nicht in der Türkei.
Jetzt werde ich hier an einer Quelle nochmal Wasser auffüllen und dann geht’s in die Berge in den Schatten. Sind ja schon wieder 26 Grad.

Und morgen dann ruft die Türkei………….

immer weiter in den Osten………

Die erste Stätte war die von Aigai, der alten Hauptstadt Mazedoniens, heute gelegen in der Stadt Vergina. Kilometerweit eingezäuntes Gelände soll wohl noch Unausgegrabenes schützen. Die Reste des Königspalastes sind zu sehen, einen großen Tumulus, einen Grabhügel, hat man ausgegraben und denkt, das Grab Phillip II., des Vaters Alexanders des Großen, gefunden zu haben, Phillip III. liegt wohl in einem zweiten Grab, der Nachfolger Alexanders des Großen. Beide Gräber waren noch vollständig erhalten und so hat man einen genauen Überblick über den Inhalt der Gräber. Die verbrannten sterblichen Überreste von Phillip II. ruhten gemeinsam mit einem goldenen Eichenkranz im sog. „Goldenen Larnax“, der den „Stern von Vergina“ zeigt. Zweifellos das Prunkstück der Ausstellung.

Nach einer Nacht am Hafen von Thessaloniki galt es nun die Stadt für mich zu erobern. Zu byzantinischer Zeit spielte sie eine große Rolle bei der Verbreitung des Christentums und so gibt es eine ganze Reihe von Kirchenbauten die insbesondere in der inneren Ausstattung Vorbild für die Mittelmeerregion war. Die Bauten stammen aus verschiedenen Epochen vom 4. bis zum 15. Jahrhundert und sind samt und sonders gut erhalten. Das Areal in der Stadt, in dem sich die Kirchen befinden ist auch nicht allzu groß, sodass es gut zu erlaufen war.

Auf einem Campingplatz am Meer hab ich dann zwei Tage pausiert um den Bus und mich mal wieder auf Vordermann zu bringen. Dort hab ich auch einen temporären Gefährten gefunden: ein Kätzchen wich nicht von meiner Seite, bis ich wieder gefahren bin.

Die letzte Welterbestätte Griechenlands liegt schon Richtung Türkei, aber zuvor hab ich noch in Amphipolis übernachtet. Dort gibt es auch eine nicht unbedeutende Ausgrabung einer Siedlung der Mazedonier mit  bemerkenswerten Bauten. Eines davon ist das Grabmal des Admirals Laomedon, der im 4. Jahrhundert v.Chr. ergebener Gefährte von Alexander dem Großen gewesen ist. Bei Grabungen von Soldaten im WW I soll das Löwendenkmal gefunden worden sein.

Und wenn man hier durchs Land fährt geht’s immer wieder hoch und runter. Ein Gebirge nach dem anderen, dazwischen immer wieder schöne Ausblicke ins Land. Wo es geht gibt es Landwirtschaft, vieles noch in Handarbeit, die Felder mittlerweile alle ans Wassernetz angeschlossen und die Bauern fahren zur Zeit mit ihren Sprühgeräten fleißig – ob das alle so gut ist.
Oft hat man den Eindruck im Obstgarten des Landes zu sein. Äpfel, Wein, Aprikosen und Kiwis werden angebaut, Sonnenblumen und Oliven gibt es, auch mal paar Getreidefelder. Die und auch Kartoffeln sind meist schon abgeerntet.

Nun bleiben noch die Archäologische Stätte von Phillipi und die Stadt Alexandroupolis ehe es in die Türkei geht………..     

und nun in den Osten……

Das Kloster vom Heiligen Lukas (Hosios Loukas) liegt einsam am Ende einer Sackgasse. 941 ist Lukas in seiner Einsiedelei hier gestorben. Er hat einige Dinge vorhergesagt, die ihn als Seher berühmt machten und die Leute sind hier her gepilgert. Die Kirche ist aus dem 11. Jahrhundert und ist kreuzförmig in einem rechteckigen Grundriss gebaut. Unter der Kuppel entsteht dadurch ein Achteck im Innenraum. Geschmückt ist sie mit goldgrundigen Mosaiken. Kirchen von diesem Typus wurden einige zur damaligen Zeit gebaut und so sind mit dem Lukaskloster noch ein Kloster in Daphni bei Athen und Nea Moni auf der Insel Chios in die Welterbeliste eingetragen. Diese beiden habe ich aber nicht besucht.

Auf dem Weg nach Delphi, der Orakelstätte sind mir immer mal wieder auf großen Flächen verbrannte Bäume aufgefallen. Da hat wohl mal ein Brand gewütet. Anderorts dagegen begleitet blühender Oleander oder weiter oben im Gebirge noch blühender Ginster lange die Straße. Und auch Schildkröten sind immer mal wieder von der Straße zu retten. Bei einer Wanderung hingegen traf ich unvermittelt auf eine Kapelle, mitten in der Landschaft, gepflegt, mit Stromanschluss sogar. Mal einfache Architektur oder auch schon mal historisch aus dem 12. Jahrhundert. Und auch die neuere Vergangenheit lässt mich hier nicht los. Mal ein kleines- oder auch mal ein großes Mahnmal trifft man oft. Das letzte erinnerte an 134 Partisanen, die 1944 von den Nazis dort erschossen worden sind als Vergeltung für das Erschießen von Wehrmachtsoffizieren. Das gibt schon zu denken, wenn man damit konfrontiert wird. Ging mir in Norwegen auch so.

Die archäologische Stätte von Delphi wird von Touristen regelrecht belagert. Es liegt in an einem Hang und die heutige Straße durchschneidet die Anlagen. Dadurch gibt es sehr wenige Parkplätze entlang der Straße. Ich hatte aber Glück und hab einen erwischt, auch noch halbwegs im Schatten. Man muss halt zeitig erscheinen.
Es ist noch nicht Hauptsaison und so waren das Stadion und das Gymnasion nicht zugänglich auf Grund von Bauarbeiten. Aber auch der Rest ist schon beeindruckend. Der Apollo Tempel, das Hauptheiligtum, die Schatzhäuser, der Tholos, das Rundheiligtum der Athene pronaia oder der Stein des Omphalus, der Nabel der Welt. Hier sollen sich die Adler aus Ost und West, die von Zeus ausgesandt worden waren, wieder getroffen haben. Alles Sachen, die mir ohne den Besuch hier nicht bewusst gewesen waren.

Aus dem Gebirge um Delphi gings dann wieder auf Meereshöhe herunter und davor gab’s immer mal wieder herrliche Ausblicke in die Ebene. Und wo es eben geht werden dort Olivenbäume gepflanzt, eine Monokultur sondergleichen. Das war in Spanien nicht anders.
Im Süden Griechenlands bin ich nun fertig mit dem Besuch von Welterbestätten und es bleiben noch 3 in Richtung Nordostgriechenland. Das bedeutet für mich bisschen Fahrerei in den nächsten Tagen…………..  

Planänderung, wieder mal…….

Gestern bin ich nun vom Campingplatz bei Korinth bis nach Petra Richtung Norden gefahren. Immer schön an der Küste entlang. Da konnte ich auch schnell mal ins Wasser springen zur Abkühlung. Nachmittag waren es 35 Grad, was ja nicht unbedingt so mein Fall ist. Bei Petra an einem Kirchlein stehe ich jetzt und heute ist Schreibtag.

Aber mal der Reihe nach:
Von Mystras/ Sparta gings nach Nordosten über Tripoli nach Mykene, heute Mykines. Um 1500 v.Chr. bis ca. 1100 v.Chr. blühte in der Gegend die mykenische Kultur, Vorreiter der klassischen griechischen Kultur. In Mykene fand sich der älteste Beleg für das griechische Alphabet. Mächtige Mauern sind aufgetürmt und beeindruckende Grabmäler oder Palastruinen sind zu sehen. Teil der Welterbestätte ist noch die Zitadelle von Tirys, bei Nafplio am Argolischen Golf gelegen. Die Mauern der Zitadelle sind bis zu 8m dick und bestehen aus z.T. riesigen Steinen, von denen, glaub ich kein jetzt lebender Ingenieur sagen kann, wie die Leute das mit den damals verfügbaren Mitteln fertig gebracht haben. Ähnlich ist es ja mit den großen Blöcken der ägyptischen Pyramiden und auf den russischen Solowetzky Inseln an der dortigen Kremelmauer hab ich auch solche Brocken verbaut gesehen.
Jedenfalls geht man in Tirys auf die Sage von den mystischen Zyklopen aus Lykien zurück, die die Mauern aufgerichtet hätten.
In Nafpila hatte ich am Hafen gestanden mit einer ganzen Meute Camper aus aller Welt. Da wäre jeder Stellplatzbetreiber blass vor Neid geworden. Die Polizei hab ich zweimal die ganze Reihe abfahren gesehen, sicherer geht’s nun bald nicht. Deswegen war ich früh in Tirys auch der erste Besucher. So konnte ich nun zum zweiten Mal zwei Welterbestätten an einem Tag besuchen.

Das Heiligtum des Asklepios in Epidaurus war um 500 v.Chr. der Geburtsort der modernen westlichen Medizin.
Ursprünglich, um 1100 v.Chr., wurde hier der Gott Apollo (Maleatas) verehrt. Er war ein heilender Gott und wurde auch als Fruchtbarkeitsgott angebetet. Später wandelte sich das hin zu Asklepios und er wurde auch Schutzgott von Epidaurus. Das Heiligtum wurde immer weiter ausgebaut, Patientenunterkünfte, Theater, Arena, Bäder und ein Bankettsaal entstanden. Damit konnte alle Aspekte eines ganzheitlichen Heilungsprozesses abgedeckt werden. Neben dem Heiligtum war ein Sanatorium entstanden. Die hier entwickelten Methoden fanden Anwebndung im ganzen Mittelmeerraum und begründeten damit die Anfänge der neuzeitlichen Medizin.

Am Hafen nahe Korinth stand ich dann für eine Nacht, um mir am nächsten Tag den berühmten Kanal anzusehen. Er führt schnurgerade durch den Isthmus von Korinth, der Landenge die den Peloponnes mit dem Festland verbindet. In den 1880er Jahren wurde er von zwei ungarischen Ingenieuren geplant und ausgeführt und ist natürlich eine Touristenattraktion sondergleichen und man kann auch mit einem Boot durchfahren.

In Korinth hab ich auch eine Werkstatt gefunden, die ohne großen Aufwand den Ölwechsel am Bus vorgenommen hat, sodass auch das erledigt ist.

Auf dem Campingplatz kam ich auf die Idee, vielleicht von Korinth aus Athen und die Akropolis zu besuchen. Und tatsächlich, von Korinth fuhr ein Zug in die Stadt und so bin ich vorgestern dort gewesen.
Der Eingangsbereich der Akropolis voller Menschen, die elektronische Einlasskontrolle war kaputt. Karte hatte ich aber eine halbe Stunde habe die Mitarbeiter gebraucht um die Kontrolle wieder flott zu bekommen.
Die Akropolis schon eindrucksvoll. Vieles ist wieder aufgerichtet, sodass man einen Eindruck von den Monumenten bekommt. Das unterscheidet sie von den vielen anderen Stätten, wo man oft nur Grundmauern sieht. Die bekannten Stätten, das Partheons, der Tempel der Athene oder das Propyläen waren zu sehen. Leider hat sich der Pulk vom Eingang nicht so verlaufen wie ich dachte und so waren Fotos schwierig und nur mit viel Geduld möglich.

Und gestern, ja, siehe oben…..

Hier in der Gegend gibt es noch das Heiligtum von Delphi und das Kloster vom heiligen Lukas und dann kommt schon der große Sprung nach Nordosten Richtung Türkei, aber da oben sind auch nochmal 3 Welterbestätten……………

immer weiter auf dem Peloponnes……..

Die größte griechische Halbinsel hat doch einiges an Welterbestätten zu bieten und so werde ich hier eine Weile rumfahren um sie alle zu besuchen. Aber erstmal war Haushalttag. Einkaufen und Waschen stand auf dem Programm. Patras, die Großstadt schon auf der Peloponnes, bot sich da an. Viele Supermärkte und Waschsalons gibt es hier. Nur das Parken ist, wie überall in Griechenland, ein Problem. Schließlich war alles erledigt und ich bin Richtung Olympia, die erste Welterbestätte aufgebrochen. Immer an der Küste Richtung Süden. In Alykes, einem kleinen Fischer- und Urlauberdorf hab ich auf der Mole für die Nacht gestanden. Nur das Meeresrauschen war zu hören……

Vorgestern nun die Ausgrabungsstätte von Olympia. Das Tal war schon ca. 4 Jahrtausende v.Chr. besiedelt. Ab 1100 v.Chr. entstand das Zeus Heiligtum. Der Hera Tempel ist der älteste Tempel und zugleich der in Griechenland am besten Erhaltene im Dorischen Stil. Auf dem Altar vor dem Tempel wird noch heute das Olympische Feuer entfacht. Das Stadion der damaligen Wettkämpfe ist erhalten, der Zeus geweihte Tempel und noch viele andere Bauten.

Die nächste Welterbestätte lag in den Bergen Richtung Südosten: der Tempel des Apollo Epicurius von Bassae.

Nach einer Übernachtung hoch oben in den Bergen war ich gleich früh als Erster an der Stätte.
Ca. 500 v.Chr. wurde er von den hier siedelnden Phigaleiern errichtet und dem Apollo Epicurius, dem heilenden Apollo, geweiht. Er soll die Phigaleier vor der Pest bewahrt haben. Dorische, ionische und korinthische Stilelemente sind hier zu einer kunstvollen Einheit verbunden. Bei einem Erdbeben stürzte er ein und erst 1765 wurde er wieder entdeckt. Da ungewöhnlich viele Bauteile noch vorhanden waren, alleine 39 Säulen waren es, richteten die Forscher den Tempel wieder auf. Heute ist er mit einem Zelt vor Witterungseinflüssen geschützt um weiteren Verfall zu verhindern.

Der Tag war noch jung und so bin ich noch nach Mystras, einer von den Kreuzrittern erbauten Festung aufgebrochen. Unterwegs begegnete mir dann mitten auf der Straße eine Schildkröte. Also Warnblinker an, stoppen und das Baby von der Straße tragen. Sie sind ja zum Glück handlich verpackt, sodass es keine Mühe weiter bereitet. Das ist mir nun schon zweimal passiert. Der nachfolgende Verkehr war immer aufmerksam und so ist mir nichts passiert.
Wenn man hier so über die Dörfer fährt, da wird’s schon mit der Orientierung ziemlich happig. Im ehemaligen Jugoslawien haben mir meine Kenntnisse der kyrillischen Buchstaben noch geholfen. Die Griechen jedoch haben nochmal was Eigenes, da hörts dann bei mir auf. Ein Glück, dass es das Navi gibt. Bin gespannt, wie das in der Türkei wird……….
Ehe ich nach Mystras direkt gefahren bin, hab ich mich ein wenig in Sparta umgesehen. Die Bebauung ziemlich modern, die Bordsteine fast 20 cm hoch, war das antike griechische Sparta einer der führenden Stadtstaaten. Davon merkt man aber Garnichts mehr. Ein Olivenmuseum hat es mit wenigen Objekten und viel Erklärungstafeln, das ich mir mal angesehen habe.

Die Kreuzritter haben Anfang des 13. Jahrhunderts auch den Peloponnes erobert und hier eine Grafschaft Achaia gegründet. Die Hauptstadt war erst das antike Sparta bis sie nach Mystras weitergezogen sind und dort auf dem Berg eine Festung gebaut haben. In der Folge zog auch die Bevölkerung unterhalb der Burg in eine neu errichtete Stadt. Nach einigen Wirren und einem Erdbeben wurde diese Stadt 1825 endgültig aufgegeben und man zog nach Sparta zurück. Übrig blieb eine beeindruckende Ruinenstadt mit noch einigen intakten Kirchen, einem noch bewohnten Kloster und dem monumentale Herrscherpalast.

Das ist mir auch erst einmal passiert, dass ich an einem Tag zwei Welterbestätten besuchen konnte. Die sind nun beschrieben, mit Bildern versehen und von jetzt ab geht es wieder Richtung Norden. Meinen südlichsten Punkt in Griechenland hatte ich in Mystras nun erreicht…………

und jetzt Richtung Süden………

Der Supermarkt war nur fußläufig von meinem Schlafplatz entfernt und so bin ich eben mal gelaufen, tut auch mal gut. Griechenland ist für mich eine Olivenölhochburg, aber dass hier fast alles in Plasteflaschen verkauft wird, stört mich schon ein bisschen. Da ist es am Ende eben doch ein Blechkanister geworden. Die Fahrt in den Süden war ohne Mautgebühren nicht wesentlich länger und so bin ich über die Dörfer gefahren oder an der Küste entlang. Da sieht man wesentlich mehr von Land und Leuten.

Zum Wasser auffüllen bin ich in Longades gewesen. Dort gibt es neben einem Wasserhahn am Kirchplatz auch eine uralte Kirche, die zumindest nicht dem Verfall preisgegeben wird. Und auch die jetzige Kirche ist sicher schon einige Jahre alt und schick zurechtgemacht.

Gefahren bin ich dann bis Kryoneri. Dort am Strand konnte man schön stehen, auch ein bisschen Schatten gab es da. Gegenüber am anderen Ufer befindet sich Patras, die Hafenstadt schon auf dem Peloponnes. Aber erstmal den Strand genießen. Steinstrand zwar, baden ist da sehr mühsam. Aber immerhin bei 24 Grad und Sonne…..

Ein Stück laufen bin ich auch gegangen, so am Hang der aufragenden Berge entlang. Sehr oft wurde der Weg bestimmt nicht gegangen und so musste ich mich manchmal durch dorniges Gestrüpp zwängen. Auch der echte Kapernstrauch hat mich begleitet. Unterwegs bin ich auch mal wieder an einer kleinen Minikapelle vorbei gekommen, wie sie hier massenhaft an Wegen oder Straßen stehen und die ich bis jetzt nicht fotografieren konnte. Einer findet sich, glaub ich, immer, der eine Kerze darin entzündet. Ja, und einen Ort in Griechenland ohne Café gibt es glaub ich nicht und so wars auch hier. Ich hab mich gleich im Süden angekommen gefühlt, ohne was Süßes zum Kaffee geht’s hier nicht. Der Küchen an sich war wenig gesüßt, deshalb gab’s oberdrauf noch Zuckersirup. Muss ich also zukünftig mehr aufpassen.  

Deer Strand hier in Kryoneri ist natürlich in einschlägigen Camperapps verzeichnet und so nimmt es nicht Wunder, dass hier einige Camper standen. Deutsche vor allem, Franzosen,, ein Schweizer und mal keine Holländer. Und unter den Deutschen fanden sich auch ganz sympathische Tramps aus der Heimat. Diana und Mario aus Zwickau sind schon seit Weihnachten mit ihren beiden Kleinen unterwegs und, aus der Türkei kommend, auf der Rücktour. Der Große muss im Herbst in die Schule. Wir haben lange gequatscht, Erfahrungen ausgetauscht und Diana hat mit ihrer Drohne mal ein Foto vom Bus von oben gemacht.

Morgen ist nun Patras an der Reihe, einkaufen, Wäsche waschen und anschließend ist wieder Welterbe Besuchszeit……….

Griechenland, der Nord- Westen…..

Nach Rücksprache mit meiner heimischen Werkstatt hat der Ölwechsel noch ein bisschen Zeit, also hab ich´s erstmal gelassen und das Einkaufen musste auch noch warten. Das orthodoxe Ostern schließt den Dienstag mit ein. Da hatte ich noch einen weiteren Badetag am Strandplatz.

Andern Tags fuhr ich nach Igoumenitsa, der Fährhafen schlechthin an der griechischen Westküste des Ionischen Meeres. Einkaufen ging nur in so einem teuren kleinen Laden, aber was solls. Die Fähre nach Korfu hab ich noch erkundet und dann bin ich auf einen Campingplatz, wieder mal duschen und den Haushalt auf Vordermann bringen. Das hab ich dann auch ausgiebig genutzt und am nächsten Tag war ich schon zeitig an der Fähre, Korfu wartete. Die Überfahrt dauerte anderthalb Stunden und schon bei der Anfahrt konnte ich schöne Fotos von den 2 Festungen machen. Korfu ist schon lange besiedelt, aber die Venezianer waren am längsten da und haben die Stadt zur Verteidigung gegen die Osmanen stark befestigt. Die alte Festung liegt auf einer Halbinsel, die durch einen Graben vom Umland abgetrennt wurde. Erst als die Stadt über den Bereich der alten Festung hinauswuchs mussten auch die angrenzenden Gebiete befestigt werden, die neue Festung entstand. Die ganze Altstadt ist geschlossen klassizistisch bebaut. Vieles stammt noch von den Venezianern, aber auch die Nachfolgenden haben viele Spuren hinterlassen. Die Altstadt platzt bald aus allen Nähten. Touristen ohne Ende, fast alle Cafés voll und die Souvenirläden natürlich dicke im Geschäft.

Nach einer einsamen Nacht hoch oben in den Bergen war nun heute die letzte Welterbestätte an der Reihe, die Zagori Kulturlandschaft. Es ist die am dünnsten besiedelte Region Europas, 4 Einwohner pro qkm. Sie liegt mitten im Pintos Nationalpark, wieder ein ganzes Stück nordöstlich von Korfu. Die wenigen Siedlungen hier sind heute durch serpentinenreiche Straßen erschlossen. Früher waren die meisten nur durch Pfade per Fuß zu erreichen und diese Infrastruktur ist wesentlicher Teil des kulturellen Erbes. Die Architektur ist sehr archaisch, mit unverputzten Bruchsteinmauern und Rundbogenbrücken aus demselben Material. Auf dem Dorfplatz stand eine Platane, die Wege waren gepflastert. Kirchen und Klöster, meist einsam auf einen Bergsporn. Und die Vikos Schlucht ist ebenso Teil der Landschaft. Sie ist mit knapp 1000 m der tiefste Canyon der Welt. Dabei stehen die oberen Ränder gerade einmal 1100 m auseinander, es ist also auch noch der steilste Canyon. Hab auch nicht gewusst, dass der Grand Canyon in Amerika nicht auf dem ersten Platz liegt.  

Jetzt verbringe ich die Nacht bei Ioannina und morgen will ich nochmal einkaufen, ehe ich mich auf den ca. 400 km langen Weg nach Delphi auf dem Peloponnes mache……….   

Albanien……..

Ich bin noch ein ganzes Stück auf griechischer Seite an der albanischen Grenze entlang gefahren und erst beim albanischen Leskovik über die Grenze. Man fährt dann immer das Flusstal des Aoos Richtung Norden. Die Straße schmal aber gut in Schuss. Es war ein bisschen Hinterland, die Leute zum Teil noch mit Pferd oder Esel unterwegs. Und schlagartig waren wieder Olivenbäume zu sehen, Obstplantagen, viel Weinanbau. Auch hier kleine Felder und viel Handarbeit. Berat und Gjirokastra war das erste Ziel.

Berat liegt ca. 150 km im Landesinneren. Viel Fahrerei wieder, aber auch die Landstraße nach Tirana, die Hauptstadt, exzellent ausgebaut. Die Verkehrsvorschriften sehr stringent, 30 oder 40 km/h in Ortschaften, manchmal bloß 20 km/h, wenn Kinder im Spiel sind. An jeder Kurve, jeder Brücke oder jedem Fußgängerüberweg wird runterreguliert. Unterwegs immer mal wieder Gruppen von dreckig schwarzen Tanks, Ölpumpen und Ölgeruch. Die fördern hier tatsächlich noch Erdöl. Vom Bürgerkrieg sind noch viele kleine Bunker zu sehen. Die stehen da noch rum, keiner kümmert sich. Auch hier, wie in fast allen anderen Ländern des Balkans werden an Unfallstellen regelrechte Grabsteine zur Erinnerung an tödlich Verunfallte errichtet und aufwändig gepflegt. Albanien ist ein dünn besiedeltes Land und man fährt lange durch die Gebirge ohne auf eine Ortschaft zu treffen.

Dennoch ist das Land voller Geschichte Griechen, Römer, Venezianer, die süditalienischen Anjou, die Normannen und auch die Osmanen waren da. Nicht zu vergessen die Italiener oder Franzosen. Die beiden Welterbestätten sind ein Spiegelbild dieser Geschichte.
Berat und Gjirokastra sind solche Beispiele. Lange haben dort die Osmanen geherrscht und trotzdem konnte sich die Orthodoxe Kirche der Christen weiterentwickeln. Sie haben auch eine spezielle Bauweise der Häuser entwickelt. Bruchsteine und die Häuser mit Steinplatten gedeckt. Das war billiger als Ziegel und hat im Sommer die Wärme, im Winter die Kälte abgehalten. In Berat bauten sie zudem steil den Burgberg hinauf. Deswegen hatten die Häuser zum Tal große Fenster. Das brachte der Stadt den Beinamen „Stadt der 1000 Fenster“.

Butrint, die zweite Welterbestätte, ist ein Touristenmagnet. Fast alle waren sie hier: die Griechen, die Römer, später die Christen, Venezianer und auch wieder die Osmanen. Und alle haben sie ihre Bauspuren hinterlassen. Anfang des 19. Jahrhunderts als Siedlung aufgegeben, sollen wohl bedeutende Ruinen erhalten sein. Deswegen werden alle Touristen, die in der Nähe sind, dorthin geführt. Mir war das Gedränge zu groß und so bin ich nach einigen vergeblichen Versuchen, einen Parkplatz für den Bus zu bekommen weitergefahren. Deswegen gibt es von dieser Welterbestätte keine Fotos.

Und gleich nach der Grenze wieder in Griechenland, habe ich einen schönen Strandplatz gefunden. Da habe ich erstmal alles geschrieben und etwas verschnauft. Morgen will ich sehen, dass der Bus einen Ölwechsel bekommt, das Display meckert nämlich und einkaufen müsste ich auch mal wieder. Ist aber zur Zeit nicht so einfach, die Orthodoxen feiern Osterfest und da ist vieles geschlossen………..   

Nordmazedonien……..

Über Blagoewgrad vom Campingplatz aus wollte ich Veles erreichen, eine Stadt südlich von Skopje, der Hauptstadt Nordmazedoniens. Aber dazu musste ich wieder in die Berge westlich des Pirin Gebirges. Dort hatte ich nochmal einen grandiosen Blick zurück auf das Pirin- und Rilagebirge.
Der Grenzübergang war unspektakulär.
Aus den Bergen kommend fährt man dann in eine gigantische Tiefebene bei wohl 400m Höhe. Kleine Felder, wieder mehr Weinanbau, Obst auch. Die Ortschaften nicht sehr groß, die Straßen größtenteils in Ordnung, wenig Verkehr, es war aber auch der 1. Mai. Hatte ich in Bulgarien nochmal für 1,29 € Diesel getankt, bezahlt man hier nur 1,22 umgerechnet.

Velos, ein eher unscheinbarer Ort. Einen Glockenturm nennt Wikipedia als Sehenswürdigkeit und ein paar Kirchen, sämtliche orthodox, und auch eine Moschee. Die Kirchen meistenteils in  der Altstadt mit engen Gassen, aber auch viel Autoverkehr, rücksichtsvoll aber auch zielstrebig. Kaum ein Auto ist deshalb noch ohne Kratzer. Am Busbahnhof gab es einen großen Parkplatz auf dem ich ruhig meine Nacht verbringen konnte. Gestern stand der Rest der Strecke nach Florina in Griechenland an. Auf der Strecke auch wieder ein Pass bei knapp 1000 m. Das Örtchen dort, von ehemals ca. 450 Einwohnern geschrumpft auf 22 heute. Entsprechend trostlos sah es aus, aber auch Anklänge an den Jugendstil hab ich an einem verlassenen Haus gefunden.

Durch Prilep bin ich gefahren und durch Bitola ehe ich zur Grenze kam. Die Innenstädte jeweils vollgestopft mit Autos, Fußgänger und Radfahrer dazwischen, Denkmäler regionaler Größen, ganze Straßenzüge voll kleiner Läden….
Stand in Bulgarien noch der Ortsname meist in lateinischer Schrift mit auf den Schildern, war ich froh, in der Schule das Kyrillische gelernt zu haben, denn das brauchte ich hier in Nordmazedonien, da keine lateinische Schrift mehr benutzt wurde.

Heute hat es mir in Florina meine Planung komplett durcheinander gewirbelt. Ich wollte vor meinem Aufbruch nach Albanien noch einkaufen, aber alle Läden geschlossen. Der Grund: die Orthodoxen Christen gedenken heute der Kreuzigung von Jesus am Heiligen und Großen Freitag.

Und nun geht es nach Albanien um zwei Welterbestätten zu besuchen………

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