Die größte griechische Halbinsel hat doch einiges an Welterbestätten zu bieten und so werde ich hier eine Weile rumfahren um sie alle zu besuchen. Aber erstmal war Haushalttag. Einkaufen und Waschen stand auf dem Programm. Patras, die Großstadt schon auf der Peloponnes, bot sich da an. Viele Supermärkte und Waschsalons gibt es hier. Nur das Parken ist, wie überall in Griechenland, ein Problem. Schließlich war alles erledigt und ich bin Richtung Olympia, die erste Welterbestätte aufgebrochen. Immer an der Küste Richtung Süden. In Alykes, einem kleinen Fischer- und Urlauberdorf hab ich auf der Mole für die Nacht gestanden. Nur das Meeresrauschen war zu hören……
Vorgestern nun die Ausgrabungsstätte von Olympia. Das Tal war schon ca. 4 Jahrtausende v.Chr. besiedelt. Ab 1100 v.Chr. entstand das Zeus Heiligtum. Der Hera Tempel ist der älteste Tempel und zugleich der in Griechenland am besten Erhaltene im Dorischen Stil. Auf dem Altar vor dem Tempel wird noch heute das Olympische Feuer entfacht. Das Stadion der damaligen Wettkämpfe ist erhalten, der Zeus geweihte Tempel und noch viele andere Bauten.
Die nächste Welterbestätte lag in den Bergen Richtung Südosten: der Tempel des Apollo Epicurius von Bassae.
Nach einer Übernachtung hoch oben in den Bergen war ich gleich früh als Erster an der Stätte.
Ca. 500 v.Chr. wurde er von den hier siedelnden Phigaleiern errichtet und dem Apollo Epicurius, dem heilenden Apollo, geweiht. Er soll die Phigaleier vor der Pest bewahrt haben. Dorische, ionische und korinthische Stilelemente sind hier zu einer kunstvollen Einheit verbunden. Bei einem Erdbeben stürzte er ein und erst 1765 wurde er wieder entdeckt. Da ungewöhnlich viele Bauteile noch vorhanden waren, alleine 39 Säulen waren es, richteten die Forscher den Tempel wieder auf. Heute ist er mit einem Zelt vor Witterungseinflüssen geschützt um weiteren Verfall zu verhindern.
Der Tag war noch jung und so bin ich noch nach Mystras, einer von den Kreuzrittern erbauten Festung aufgebrochen. Unterwegs begegnete mir dann mitten auf der Straße eine Schildkröte. Also Warnblinker an, stoppen und das Baby von der Straße tragen. Sie sind ja zum Glück handlich verpackt, sodass es keine Mühe weiter bereitet. Das ist mir nun schon zweimal passiert. Der nachfolgende Verkehr war immer aufmerksam und so ist mir nichts passiert.
Wenn man hier so über die Dörfer fährt, da wird’s schon mit der Orientierung ziemlich happig. Im ehemaligen Jugoslawien haben mir meine Kenntnisse der kyrillischen Buchstaben noch geholfen. Die Griechen jedoch haben nochmal was Eigenes, da hörts dann bei mir auf. Ein Glück, dass es das Navi gibt. Bin gespannt, wie das in der Türkei wird……….
Ehe ich nach Mystras direkt gefahren bin, hab ich mich ein wenig in Sparta umgesehen. Die Bebauung ziemlich modern, die Bordsteine fast 20 cm hoch, war das antike griechische Sparta einer der führenden Stadtstaaten. Davon merkt man aber Garnichts mehr. Ein Olivenmuseum hat es mit wenigen Objekten und viel Erklärungstafeln, das ich mir mal angesehen habe.
Die Kreuzritter haben Anfang des 13. Jahrhunderts auch den Peloponnes erobert und hier eine Grafschaft Achaia gegründet. Die Hauptstadt war erst das antike Sparta bis sie nach Mystras weitergezogen sind und dort auf dem Berg eine Festung gebaut haben. In der Folge zog auch die Bevölkerung unterhalb der Burg in eine neu errichtete Stadt. Nach einigen Wirren und einem Erdbeben wurde diese Stadt 1825 endgültig aufgegeben und man zog nach Sparta zurück. Übrig blieb eine beeindruckende Ruinenstadt mit noch einigen intakten Kirchen, einem noch bewohnten Kloster und dem monumentale Herrscherpalast.
Das ist mir auch erst einmal passiert, dass ich an einem Tag zwei Welterbestätten besuchen konnte. Die sind nun beschrieben, mit Bildern versehen und von jetzt ab geht es wieder Richtung Norden. Meinen südlichsten Punkt in Griechenland hatte ich in Mystras nun erreicht…………