wieder zu Hause……

Und dann ging es eigentlich ganz schnell. Nach der Transfagarasan wartete die Welterbestätte Rosia Montana in Rumänien noch auf mich. Das Gebiet hat in den letzten Jahren eine traurige Geschichte gehabt. Zu Römerzeiten war die Gegend das größte Goldabbaugebiet untertage. Durch Kriege immer wieder behindert, war es aber immer auch eine Stütze der Staatsfinanzen der jeweiligen Herrscher. Vor einigen Jahren wollte ein großer Bergbaukonzern nochmal im großen Stil Gold abbauen und hatte auch schon die Konzession des rumänischen Staates. Das Gold sollte mit chemischen Prozessen aus dem Gestein geholt und die Laugen dann verpresst werden. Das führte wegen der Umweltbelastung zu massiven Protesten in der Bevölkerung und letztlich zur Rücknahme der Konzession. Das schlimme an dem Geschehen ist, dass schon mal eine touristische Infrastruktur vorhanden war, diese wie auch die Bausubstanz in Erwartung des Goldabbaues heute sehr vernachlässigt ist. Nach der Eintragung in die Welterbeliste wird nun einerseits alles mühsam wieder aufgebaut, die UNESCO hat die Stätte aber auch auf die Liste der gefährdeten Stätten gesetzt.

Witzig: ein Rumäne hat doch tatsächlich seine Fensterrahmen in den rumänischen Nationalfarben gestrichen. Das möchte ich mal in Deutschland erleben.

In Ungarn hab ich Pannonhalma einen Besuch abgestattet. Da war ich 2016 schon einmal. Die Erzabtei der Benediktiner wurde bereits 1001 durch den ungarischen König StephanI. dem Heiligen Stuhl unterstellt. Zu kommunistischen Zeiten eine brisante politische Konstellation. Heute betreiben sie in der Gegend mehrere Gymnasien und eine Mittelschule für Kirchenmusik. Ein weiteres Standbein ist der Kräuteranbau und so kann man viele solche Produkte dort kaufen. Ich war wegen Lavendelöl da.

Meine letzte Welterbestätte beschäftigte mich zwei Tage. Der Danubische Abschnitt des Römischen Limes ist nicht so einfach zu fassen. 77 Standorte in der Slowakei, Österreich und Deutschland gehören dazu. Viel ist nicht zu sehen, allenfalls Grundmauern, manchmal ein Ruinenstück und wenn es eine Nachnutzung gab, so steht, meist überbaut, mal noch ein gesamtes Gebäude wie der Kornkasten im österreichischen Zeiselmauer, der viele Jahre Kornspeicher war und bei den Römern ein Torhaus.  Die Besichtigung von Einzelstandorten hängt auch immer vom Engagement der örtlichen Behörden ab. Vieles ist nicht ausgeschildert, anderes touristisch vorbildlich erschlossen.

Die Grenzübergänge wurden, je näher ich Deutschland kam, immer weniger gründlich. Oft musste ich mich nicht mal ausweisen. Aber die Bulgaren haben auf der Donaubrücke bei Ruse nochmal Extramaut kassiert.
Die Fahrweise der Leute empfand ich in Rumänien als am ruppigsten. Die Bulgaren sind eher gemütlich drauf und in Österreich hält man sich strikt an die Regeln.
Die hohen Temperaturen haben mich bis Passau verfolgt. Erst kurz vor Regensburg hatte ich eine für mich angenehm kühle Nacht bei mal nur 16 Grad.

Das Fazit: 93 Nächte im Bus, 47 Welterbestätten und rund 12500 km

Nun ist meine Reise erstmal zu Ende gegangen und wie es nun weitergeht: mal sehen…………..    

die Transfagarasan……….

es war Sonnabend, Zeit einen Ausflug zu machen. Entsprechend viele Leute waren unterwegs. Zeitweise kam es mir vor wie in der amerikanischen Nationalparks: durchfahren in Kolonne und bei jeder Sehenswürdigkeit hält sowieso jeder, man verpasst also nichts.

Im Örtchen zuvor gab’s erstmal noch die traditionellen Häuser, alles unter einem Dach. An der Straße wohnen die Menschen, dann die Tiere und zuletzt das Essen für beide.
Die Straße windet sich dann auf ca. 900 m Höhe entlang des Vidraru Stausees bis sie auf 2000 m ansteigt. Die Südseite des Fargaras Gebirges in den Karpaten war angenehm temperiert, so um die 20 Grad. Am Pass gibt es dann einen Tunnel und dann geht es auf der Nordseite hinunter zur Tiefebene des Siebengebirges. Dort war es wesentlich kälter, 13 Grad am Sattel. Bären sind viele zu sehen, sie werden wohl von Leuten gefüttert und so lungern sie an der Straße rum und die fotografiewütigen Touristen behindern laufend den Verkehr.

Insgesamt war es eine schöne Fahrt mit beeindruckenden Naturbildern………….

Bulgarien…..

In den letzten Tagen habe ich den Nordosten Bulgariens durchstreift. 4 Welterbestätten gab es zu sehen. Ich hatte aber den Eindruck, dass es bei der Nominierung der Stätten eher um ideelle Befindlichkeiten als um Qualität ging. Der Madara Reiter etwa ist ein Felsrelief welches wohl in den ersten Jahren des 8. Jahrhunderts geschaffen wurde und damit der erste künstlerische Ausdruck des ersten Bulgarenreiches ist. Die, mit bloßem Auge, nicht sichtbaren Inschriften berichten wohl von den Anfängen der bulgarischen Geschichte. Nessebar hingegen hat eine über 3000 Jahre währende Geschichte und diese spiegelt sich in beeindruckender Weise an der Gebäudesubstanz wider. Insbesondere byzantinische Bauten haben mich sehr beeindruckt. Vom thrakischen Grab von Swestari hab ich nicht viel gesehen. Das ist ein Gräberfeld mit Erdhügeln unter dem ein Königsgrab sein soll. Fotografieren war im Inneren nicht erlaubt und so hab ich bloß den Erdhügel fotografiert und bin weiter. Die letzte Stätte hingegen hat mich wieder sehr beeindruckt. Die Felsenkirche von Iwanowo ist rund 40 m über der Straße in den Fels gehauen und das im 12. Jahrhundert! Der damalige bulgarische Zar hatte das Kloster gestiftet und so haben auch hier die Maler der Schule von Tarnowo im 14. Jahrhundert die Fresken gemalt. Da hatten sie sich aber schon vom Bildprogramm der Byzantiner gelöst und haben sich von den Griechen inspirieren lassen. Das ist das besondere an den Fresken da. In den 80iger Jahren war alles schon fast zerstört. Französische Restauratoren haben aber alles retten können und so können die Fresken wieder in alter Pracht bewundert werden.

In Shumen musste ich ein Gewitter über mich ergehen lassen, dass ich so noch nicht erlebt habe. Sturm, richtig dolle, und neben dem Regen dann auch noch Hagel mit 2 cm großen Körnern. Der Bus unter einem Baum hat es aber gut weggesteckt und auch das Solar und die Dachluke waren noch heile. Den nächsten Tag in Ruse am Donauufer musste fast dasselbe nochmal erleben, nur ohne Hagel. Sturm, dass der Bus bald umgekippt wäre und Regen, der die Straßen überflutet hat. Zum Glück ist mir auch hier nichts passiert.

Fazit: der Bus ist jetzt außen komplettstaubfrei und es macht wieder mehr Spaß mit ihm zu fahren.

Heute bin ich in Curtea de Arges, einem Ort an dem die Transfargaras beginnt, die Hochstraße über das Fargarasgebirge in den Karpaten und die will ich heute fahren. Im Mai 2016 war ich schon mal hier und da war die Straße noch gesperrt……………  

und weiter in der Hitze……….

Bursa, gelegen Richtung Osten am Südufer des Marmarameeres, habe ich noch besucht, auch wieder beizeiten. Meine erste türkische Großstadt war es. Der Verkehr noch verrückter und die Verkehrsführung war für mich ausschließlich mit Navi zu bewältigen. Nur wenige Ausschilderungen mit auch noch wechselnden Begriffen.

Die Stadt ist die erste Hauptstadt des osmanischen Reiches im 14. Jahrhundert. Der Staatsgründer Orhan Ghazi lebte als Sultan hier und gründete ein sog. Külliye. Das  ist ein Gemeindezentrum mit Moschee, Schule, Armenspeisung und öffentlichen Bädern. Es bildet baulich eine weitstgehende Einheit und die Menschen siedeln sich um dieses Külliye an. So entstand nach und nach eine größere Siedlung. Da 5 Sultane das in dem Gebiet etablierten, wuchsen die Siedlungen schließlich zusammen.

Für Istanbul (das wird mit „n“ geschrieben, nicht mit „m“ – hab ich auch nicht gewusst) hatte ich mir ein Parkhaus weit außerhalb gesucht (der Bus im Schatten und sicher weggestellt) und bin mit der Metro in die Stadt gefahren. Pünktlich, sauber und auf den Zentimeter genau fahren die. Faszinierend für mich…..

Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel am Goldenen Horn. Das Goldene Horn ist ein kleiner Seitenarm, der vom Bosporus abgeht. Bisher hatte ich angenommen, es ist eine Landschaft.
Hier sind nun die größten und bekanntesten Moscheen und ihre Külliye zu finden. Es ist auch nicht ein einzelnes Gebäude Welterbe, sondern die ganze Stadtlandschaft ist gemeint. Zum Sonntag war natürlich viel los und noch dazu die Touristen. Vieles konnte man so besuchen, aber für die Hagia Sophia haben sie gleich mal 25,- Euro Eintritt verlangt und sich nicht mal die Mühe gemacht, das in Türkische Lira umzurechnen. Ich bin da gleich dran vorbei gelaufen.

Das Geschenk eines prominenten Vorgängers hab ich auch noch gesehen. Kaiser Wilhelm II. war 1898 auf Staatsbesuch hier und hat einen Trinkbrunnen als Geschenk mitgebracht, der auch heute noch rege genutzt wird.
Überall in der Altstadt findet man aber auch noch Reste aus römischer oder byzantinischer Zeit, so von einer Zisterne oder ein Wasser Aquädukt.

Da es wieder so heiß geworden ist und die Vorhersage auch keine Besserung verhieß, hab ich mich vorgestern Abend dann schweren Herzens entschieden, doch umzukehren und bin noch ein ganzes Stück Richtung Edirne, die letzte Welterbestätte vor der bulgarisch, türkischen Grenze zu fahren.

Am nächsten Tag ist mir dann zum dritten Mal ein berühmter Architekt des osmanischen Reiches aus dem 16. Jahrhundert über den Weg gelaufen. Mimar Koca Sinan war mir schon als Erbauer der Mehmed Pascha Sokolovic Brücke in Visegrad (Bosnien-Herzegowina)begegnet und in Istanbul hat er die Blaue Moschee errichtet. Hier nun mit der Selimiye Moschee und ihrem Külliye ist ihm, nach seinen eigenen Worten, das perfekteste Bauwerk eines Külliye gelungen.
Edirne war zur Herrschaftszeit von Sultan Selim II. auch Hauptstadt des osmanischen Reiches.
Leider wurde, wiedermal mein Glück, umfangreich restauriert, sodass außer der Moschee, einiges nur von außen erahnt werden konnte.

Auf einem Campingplatz nach der bulgarischen Grenze hatte ich  Haushalttag und heute will ich noch Richtung Nessebar, dessen Altstadt Welterbe ist, aufbrechen………

im Glutofen….

in Troja Die Infrastruktur an der Ausgrabungsstätte war toll in Schuss. Parkplätze, Toiletten, Museumsshop, alles bestens. Die Stätte selbst ist kleiner als ich immer gedacht hatte. Am Eingang sollte die Nachbildung des trojanischen Pferdes stehen, offensichtlich hatte diesem das Wetter so zugesetzt, dass eine Rekonstruktion von nöten war. Da hat wieder mal mein Reiseglück zugeschlagen.

Die Fundplätze sind eher über- als nebeneinander. Seit 2000 v.Chr. ist der Ort besiedelt. Das sog. Troja 1 war nur eine kleine Zitadelle. Die nächsten 7 Siedlungsschichten waren wesentlich umfangreicher. Die Griechen herrschten danach hier zwischen 50 v.Chr. bis 280 n.Chr. Dann kamen die Römer und um 500 n.Chr. zerstörten zwei Erdbeben die Stadt, die daraufhin wohl aufgegeben wurde.
Der Deutsche Heinrich Schliemann hat 1870 die ersten Teile Trojas ausgegraben. Das macht ihn hier omnipräsent. Gleichzeitig sorgte er aber auch dafür, dass viele Fundstücke das Land mehr oder weniger legal verlassen konnten. So sind heute in vielen Museen der Welt Stücke von hier, insbesondere Goldschmuck.
Die hier verbliebenen Reste sind in einem neuen, modernen Museum zusammengefasst und auf 3 Ebenen zu besichtigen und immer noch sehr beeindruckend. Vor allem die Goldschmiedearbeiten. So alt und doch so fein herausgearbeitet. Man mag es gar nicht glauben, dass die Stücke so alt sind.

Leider ist es grad so, dass eine Hitzewelle übers Land schwappt und Temperaturen nahe 40  Grad beschert. Das macht eine solche Besichtigung nicht gerade angenehm. Das habe ich mir bei der zweiten Stätte dann zu Herzen genommen und bin früh beizeiten los, als noch die Temperaturen halbwegs erträglich waren.

Ich war einer der Ersten auf dem Akropolis Berg von Pergamon. Von hier Stammt der Zeus Altar den man im Pergamon Museum in Berlin bewundern kann. Hier sieht man bloß noch die Reste des Fundamentes. Das Heiligtum der Athene hat man, soweit vorhanden, wieder aufgerichtet und einen herrlichen Ausblick ins Tal hat man von da oben. Pergamon war lange Hauptstadt der Attaliden Dynastie und dadurch Zentrum der Ägäis Region. Das hörte später bei den Römern nicht auf, da war Pergamon Hauptstadt der Provinz Asia des Oströmischen Reiches. Erst im byzantinischen Reich verlagerte sich der Schwerpunkt nach Konstantinopel, das nachmalige Istanbul.

Das heiße Wetter hört nicht auf und die Vorhersage bringt keine Abkühlung. Dass es heiß wird im Sommer in der Türkei hatte ich mir schon gedacht, aber derartige Temperaturen? Der ganze Bus ist ein Backofen und über den Tag halte ich mich nur im Schatten auf. Ich habe jetzt noch Bursa, am Südufer des Marmarameers gelegen, und Istanbul vor mir. Danach entscheide ich, ob ich schweren Herzens die weitere Reise aufgeben muss oder ob es doch noch weitergehen kann………..  

Und nun die Türkei…….

Der Grenzübergang gestern war ziemlich unspektakulär. Die Griechen haben kurz nach dem Pass geschaut, das wars schon und die Einreise in die Türkei: dreigeteilt. Der Erste hat eine Akte angelegt und ein Porträtfoto dazu von mir gemacht. Der Zweite, vom Zoll hat mich nach dem Bus gefragt und als er erfahren hat, dass das ein Camper ist, hat er auch die Füße still gehalten und der Dritte hat geguckt, ob die ersten Beiden alles richtig gemacht hatten, so kams mir zumindest vor. Nach vielleicht 10 min war alles vorbei.

Die Straße vom Grenzübergang Kipi, neu gebaut und toll in Schuss, führte zuerst nach Kesan, der erste größere Ort. Hier hab ich erstmal eine SIM Karte gekauft, eine Mautkarte und Geld wollte ich abheben.

Die Stadt im Zentrum unheimlich quirlig, Geschäfte über Geschäfte, ein Überblick war schwer zu bekommen. Aber so nach und nach kämpft man sich durch. Die touristenfreundliche Zweitbeschriftung in Englisch fehlt komplett. Aber die Leute sind unheimlich freundlich und hilfsbereit.

Die Stadt muss kunstsinnige Stadtobere haben. Überall finden sich witzige oder auch skurrile Skulpturen in öffentlichen Raum. Bis Canakkale, der Hauptort hier und an den Dardanellen gelegen, bin ich gekommen und heute ist wieder Haushalttag auf einem Campingplatz. Zuvor bin ich noch an der Canakkale 1915 Brücke vorbei gefahren. Seit 2022 erst in Betrieb, ist sie mit 2023 m Länge zwischen den Pylonen die z.Z. längste Hängebrücke der Welt.

Und morgen will ich nun meinem Tagewerk wieder nachgehen und die Archäologische Stätte von Troja besuchen………

das letzte Mal aus Griechenland…….

Ich will es fast nicht glauben, aber meine Zeit  in Griechenland ist nun vorbei. Einen Monat bin ich nun durchs Land gefahren, fast 4000 km zurückgelegt und 13 Welterbestätten habe ich besucht.

Ich bin jetzt in Alexandroupolis kurz vor der türkischen Grenze. Heute will ich nochmal posten und dann die Planung für die Türkei machen. Morgen solls dann über die Grenze gehen und dann muss ich erstmal mich neu sortieren. Das Telefon geht nicht mehr, die Türkei ist nicht in der EU. Wegen Maut muss ich gucken und schließlich auch Geld abheben. Aber das ist Zukunftsmusik…..

Eine Welterbestätte hatte ich ja noch, die Archäologische Stätte von Philippi.
Gegründet wurde die Stadt 355 v. Chr. vom mazedonischen König Philipp II., dem Vater Alexanders des Großen. Die Römer später bauten die Stadt aus und ihre Via Egnatia, die Verbindungsstraße von Rom nach Kleinasien verlief durch die Stadt, was ihr auch ökonomische Bedeutung verlieh.

Die eigentliche Bedeutung des Ortes liegt im Besuch des Apostel Paulus ca. 50 N.Chr.in der Stadt. Paulus erreichte hier das erste Mal Europa, predigte hier und gründete hier die erste christliche Gemeinde in Europa. Die Purpurkrämerin Lydia soll die erste Christin sein, die hier getauft wurde.
Aus allen Perioden, die Mazedonische, die Römische und die Christliche gibt es Ruinen zu sehen. Viele Schulklassen waren da, man bringt den Kindern also den Ort nahe.   

Heute wollte ich eigentlich hier in der Stadt ins Schwimmbad. Mal Süßwasserschwimmen und duschen, aber es war nur zum Training geöffnet. Der Schwimmmeister war aber so freundlich, mich wenigstens duschen zu lassen. Eine schöne Geste.
Gestanden habe ich dann nochmal am Meer mit einigen türkischen, französischen, italienischen  und rumänischen Campern. Die Stadt ist Grenzregion, Bulgarien und die Türkei sind nicht weit und so hat vielleicht die Hälfte der Autos kein griechisches Kennzeichen. Mein letzter Lidl hier in der Stadt war total mit Türken überfüllt. Lidl gibt es scheinbar nicht in der Türkei.
Jetzt werde ich hier an einer Quelle nochmal Wasser auffüllen und dann geht’s in die Berge in den Schatten. Sind ja schon wieder 26 Grad.

Und morgen dann ruft die Türkei………….

immer weiter in den Osten………

Die erste Stätte war die von Aigai, der alten Hauptstadt Mazedoniens, heute gelegen in der Stadt Vergina. Kilometerweit eingezäuntes Gelände soll wohl noch Unausgegrabenes schützen. Die Reste des Königspalastes sind zu sehen, einen großen Tumulus, einen Grabhügel, hat man ausgegraben und denkt, das Grab Phillip II., des Vaters Alexanders des Großen, gefunden zu haben, Phillip III. liegt wohl in einem zweiten Grab, der Nachfolger Alexanders des Großen. Beide Gräber waren noch vollständig erhalten und so hat man einen genauen Überblick über den Inhalt der Gräber. Die verbrannten sterblichen Überreste von Phillip II. ruhten gemeinsam mit einem goldenen Eichenkranz im sog. „Goldenen Larnax“, der den „Stern von Vergina“ zeigt. Zweifellos das Prunkstück der Ausstellung.

Nach einer Nacht am Hafen von Thessaloniki galt es nun die Stadt für mich zu erobern. Zu byzantinischer Zeit spielte sie eine große Rolle bei der Verbreitung des Christentums und so gibt es eine ganze Reihe von Kirchenbauten die insbesondere in der inneren Ausstattung Vorbild für die Mittelmeerregion war. Die Bauten stammen aus verschiedenen Epochen vom 4. bis zum 15. Jahrhundert und sind samt und sonders gut erhalten. Das Areal in der Stadt, in dem sich die Kirchen befinden ist auch nicht allzu groß, sodass es gut zu erlaufen war.

Auf einem Campingplatz am Meer hab ich dann zwei Tage pausiert um den Bus und mich mal wieder auf Vordermann zu bringen. Dort hab ich auch einen temporären Gefährten gefunden: ein Kätzchen wich nicht von meiner Seite, bis ich wieder gefahren bin.

Die letzte Welterbestätte Griechenlands liegt schon Richtung Türkei, aber zuvor hab ich noch in Amphipolis übernachtet. Dort gibt es auch eine nicht unbedeutende Ausgrabung einer Siedlung der Mazedonier mit  bemerkenswerten Bauten. Eines davon ist das Grabmal des Admirals Laomedon, der im 4. Jahrhundert v.Chr. ergebener Gefährte von Alexander dem Großen gewesen ist. Bei Grabungen von Soldaten im WW I soll das Löwendenkmal gefunden worden sein.

Und wenn man hier durchs Land fährt geht’s immer wieder hoch und runter. Ein Gebirge nach dem anderen, dazwischen immer wieder schöne Ausblicke ins Land. Wo es geht gibt es Landwirtschaft, vieles noch in Handarbeit, die Felder mittlerweile alle ans Wassernetz angeschlossen und die Bauern fahren zur Zeit mit ihren Sprühgeräten fleißig – ob das alle so gut ist.
Oft hat man den Eindruck im Obstgarten des Landes zu sein. Äpfel, Wein, Aprikosen und Kiwis werden angebaut, Sonnenblumen und Oliven gibt es, auch mal paar Getreidefelder. Die und auch Kartoffeln sind meist schon abgeerntet.

Nun bleiben noch die Archäologische Stätte von Phillipi und die Stadt Alexandroupolis ehe es in die Türkei geht………..     

und nun in den Osten……

Das Kloster vom Heiligen Lukas (Hosios Loukas) liegt einsam am Ende einer Sackgasse. 941 ist Lukas in seiner Einsiedelei hier gestorben. Er hat einige Dinge vorhergesagt, die ihn als Seher berühmt machten und die Leute sind hier her gepilgert. Die Kirche ist aus dem 11. Jahrhundert und ist kreuzförmig in einem rechteckigen Grundriss gebaut. Unter der Kuppel entsteht dadurch ein Achteck im Innenraum. Geschmückt ist sie mit goldgrundigen Mosaiken. Kirchen von diesem Typus wurden einige zur damaligen Zeit gebaut und so sind mit dem Lukaskloster noch ein Kloster in Daphni bei Athen und Nea Moni auf der Insel Chios in die Welterbeliste eingetragen. Diese beiden habe ich aber nicht besucht.

Auf dem Weg nach Delphi, der Orakelstätte sind mir immer mal wieder auf großen Flächen verbrannte Bäume aufgefallen. Da hat wohl mal ein Brand gewütet. Anderorts dagegen begleitet blühender Oleander oder weiter oben im Gebirge noch blühender Ginster lange die Straße. Und auch Schildkröten sind immer mal wieder von der Straße zu retten. Bei einer Wanderung hingegen traf ich unvermittelt auf eine Kapelle, mitten in der Landschaft, gepflegt, mit Stromanschluss sogar. Mal einfache Architektur oder auch schon mal historisch aus dem 12. Jahrhundert. Und auch die neuere Vergangenheit lässt mich hier nicht los. Mal ein kleines- oder auch mal ein großes Mahnmal trifft man oft. Das letzte erinnerte an 134 Partisanen, die 1944 von den Nazis dort erschossen worden sind als Vergeltung für das Erschießen von Wehrmachtsoffizieren. Das gibt schon zu denken, wenn man damit konfrontiert wird. Ging mir in Norwegen auch so.

Die archäologische Stätte von Delphi wird von Touristen regelrecht belagert. Es liegt in an einem Hang und die heutige Straße durchschneidet die Anlagen. Dadurch gibt es sehr wenige Parkplätze entlang der Straße. Ich hatte aber Glück und hab einen erwischt, auch noch halbwegs im Schatten. Man muss halt zeitig erscheinen.
Es ist noch nicht Hauptsaison und so waren das Stadion und das Gymnasion nicht zugänglich auf Grund von Bauarbeiten. Aber auch der Rest ist schon beeindruckend. Der Apollo Tempel, das Hauptheiligtum, die Schatzhäuser, der Tholos, das Rundheiligtum der Athene pronaia oder der Stein des Omphalus, der Nabel der Welt. Hier sollen sich die Adler aus Ost und West, die von Zeus ausgesandt worden waren, wieder getroffen haben. Alles Sachen, die mir ohne den Besuch hier nicht bewusst gewesen waren.

Aus dem Gebirge um Delphi gings dann wieder auf Meereshöhe herunter und davor gab’s immer mal wieder herrliche Ausblicke in die Ebene. Und wo es eben geht werden dort Olivenbäume gepflanzt, eine Monokultur sondergleichen. Das war in Spanien nicht anders.
Im Süden Griechenlands bin ich nun fertig mit dem Besuch von Welterbestätten und es bleiben noch 3 in Richtung Nordostgriechenland. Das bedeutet für mich bisschen Fahrerei in den nächsten Tagen…………..  

Planänderung, wieder mal…….

Gestern bin ich nun vom Campingplatz bei Korinth bis nach Petra Richtung Norden gefahren. Immer schön an der Küste entlang. Da konnte ich auch schnell mal ins Wasser springen zur Abkühlung. Nachmittag waren es 35 Grad, was ja nicht unbedingt so mein Fall ist. Bei Petra an einem Kirchlein stehe ich jetzt und heute ist Schreibtag.

Aber mal der Reihe nach:
Von Mystras/ Sparta gings nach Nordosten über Tripoli nach Mykene, heute Mykines. Um 1500 v.Chr. bis ca. 1100 v.Chr. blühte in der Gegend die mykenische Kultur, Vorreiter der klassischen griechischen Kultur. In Mykene fand sich der älteste Beleg für das griechische Alphabet. Mächtige Mauern sind aufgetürmt und beeindruckende Grabmäler oder Palastruinen sind zu sehen. Teil der Welterbestätte ist noch die Zitadelle von Tirys, bei Nafplio am Argolischen Golf gelegen. Die Mauern der Zitadelle sind bis zu 8m dick und bestehen aus z.T. riesigen Steinen, von denen, glaub ich kein jetzt lebender Ingenieur sagen kann, wie die Leute das mit den damals verfügbaren Mitteln fertig gebracht haben. Ähnlich ist es ja mit den großen Blöcken der ägyptischen Pyramiden und auf den russischen Solowetzky Inseln an der dortigen Kremelmauer hab ich auch solche Brocken verbaut gesehen.
Jedenfalls geht man in Tirys auf die Sage von den mystischen Zyklopen aus Lykien zurück, die die Mauern aufgerichtet hätten.
In Nafpila hatte ich am Hafen gestanden mit einer ganzen Meute Camper aus aller Welt. Da wäre jeder Stellplatzbetreiber blass vor Neid geworden. Die Polizei hab ich zweimal die ganze Reihe abfahren gesehen, sicherer geht’s nun bald nicht. Deswegen war ich früh in Tirys auch der erste Besucher. So konnte ich nun zum zweiten Mal zwei Welterbestätten an einem Tag besuchen.

Das Heiligtum des Asklepios in Epidaurus war um 500 v.Chr. der Geburtsort der modernen westlichen Medizin.
Ursprünglich, um 1100 v.Chr., wurde hier der Gott Apollo (Maleatas) verehrt. Er war ein heilender Gott und wurde auch als Fruchtbarkeitsgott angebetet. Später wandelte sich das hin zu Asklepios und er wurde auch Schutzgott von Epidaurus. Das Heiligtum wurde immer weiter ausgebaut, Patientenunterkünfte, Theater, Arena, Bäder und ein Bankettsaal entstanden. Damit konnte alle Aspekte eines ganzheitlichen Heilungsprozesses abgedeckt werden. Neben dem Heiligtum war ein Sanatorium entstanden. Die hier entwickelten Methoden fanden Anwebndung im ganzen Mittelmeerraum und begründeten damit die Anfänge der neuzeitlichen Medizin.

Am Hafen nahe Korinth stand ich dann für eine Nacht, um mir am nächsten Tag den berühmten Kanal anzusehen. Er führt schnurgerade durch den Isthmus von Korinth, der Landenge die den Peloponnes mit dem Festland verbindet. In den 1880er Jahren wurde er von zwei ungarischen Ingenieuren geplant und ausgeführt und ist natürlich eine Touristenattraktion sondergleichen und man kann auch mit einem Boot durchfahren.

In Korinth hab ich auch eine Werkstatt gefunden, die ohne großen Aufwand den Ölwechsel am Bus vorgenommen hat, sodass auch das erledigt ist.

Auf dem Campingplatz kam ich auf die Idee, vielleicht von Korinth aus Athen und die Akropolis zu besuchen. Und tatsächlich, von Korinth fuhr ein Zug in die Stadt und so bin ich vorgestern dort gewesen.
Der Eingangsbereich der Akropolis voller Menschen, die elektronische Einlasskontrolle war kaputt. Karte hatte ich aber eine halbe Stunde habe die Mitarbeiter gebraucht um die Kontrolle wieder flott zu bekommen.
Die Akropolis schon eindrucksvoll. Vieles ist wieder aufgerichtet, sodass man einen Eindruck von den Monumenten bekommt. Das unterscheidet sie von den vielen anderen Stätten, wo man oft nur Grundmauern sieht. Die bekannten Stätten, das Partheons, der Tempel der Athene oder das Propyläen waren zu sehen. Leider hat sich der Pulk vom Eingang nicht so verlaufen wie ich dachte und so waren Fotos schwierig und nur mit viel Geduld möglich.

Und gestern, ja, siehe oben…..

Hier in der Gegend gibt es noch das Heiligtum von Delphi und das Kloster vom heiligen Lukas und dann kommt schon der große Sprung nach Nordosten Richtung Türkei, aber da oben sind auch nochmal 3 Welterbestätten……………

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