Mein nächstes Ziel war Greifswald. Die Gründung der Geburtsstadt des Malers der Romantik, Caspar David Friedrich, geht auf das nahegelegene Kloster Eldena zurück und soll um 1240 geschehen sein. Die Hansestadt wurde im WWII kampflos an die Rote Armee übergeben, sodass keine großen Schäden an der Bausubstanz zu verzeichnen waren. Diese entstanden für die Altstadt erst später durch Abriss oder unterlassene Instandhaltung. Zur norddeutschen Backsteingotik zählen heute das Haus Markt 11 mit seinem Ziergiebel, ca. 1400 entstanden, die Marienkirche, um 1290 errichtet, der Dom St. Nikolai von 1262, sowie das um 1200 gegründete Kloster Eldena, deren Ruinen ein beliebtes Motiv Caspar David Friedrichs waren.
Die Übernachtung auf einem Parkplatz am Schloss Griebenow hat mich auf die schwedische Vergangenheit aufmerksam. Der schwedische König wurde 1648 mit Westpommern belehnt und das innerhalb des Heiligen römischen Reiches Deutscher Nation. Ein seltsames Konstrukt, die Einwohner waren eigentlich Schweden, aber eben als Deutsche geboren. Die Eigentümer des Schlosses waren viele Jahrzehnte schwedische Grafen, ehe es Anfang des 20. Jahrhunderts in deutsche Hand kam. Es soll zu einem touristischen Hotspot ausgebaut werden. Damit hat es wenigstens eine Zukunft.
Stralsund, die andere große Hansestadt an der Ostsee, ist mit seiner Backsteingotik mit Wismar zusammen sogar Welterbestätte. Ich hatte sie in früheren Jahren deswegen schon besucht. Die Neukonzeption des Meeresmuseums und des Ozeanums hatte mich neugierig gemacht.
Das Wulflamhaus am Markt, die prächtige Schaufassade des Rathauses und die Nikolai- oder die Marienkirche sehen immer noch so beeindruckend aus wie eh und jeh.
Meeresmuseum und Ozeanum sind umgestaltet worden und folgen nun einer neuen Ausstellungskonzeption: weniger Exponate und dafür mehr Interaktion und auch mehr Erklärungen. Wenn man sich die Mühe macht und vieles davon tatsächlich liest, ist der Wissenszuwachs bestimmt sehr groß. Meine Vorstellung von Museum ist ein bisschen eine Andere. Dennoch beeindrucken die Exponate. Gerade die größten Lebewesen der Erde, oder das Pinguin Gehege auf dem Dach des Museums mit einem herrlichen Blick über die Stadt.
Letzte Station am Ostersonntag war mein zweites historisches Theater, das um 1820 errichtete Theater in Putbus. Es wurde Anfang der 1990iger Jahre wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt und zeigt heute einen prächtigen Zuschauerraum. Ich konnte ein Projektionskonzert erleben, bei dem auf eine transparente Projektionsfläche Fotografien gezeigt wurden, deren Stimmung durch die Musik untermalt wurde, die von Musikern hinter der Projektionsfläche gespielt wurde. Auch das war ein beeindruckendes Erlebnis.
Übernachtet habe ich auf dem Parkplatz eines in der Nähe befindlichen Karls Erlebnisdorfes. Dort war ich früh zum Frühstück und habe eine Einrichtung vorgefunden, die zum größten Teil aus Altmaterialien bestand……










