Das nordfranzösische Kohlerevier wurde 2012 in die Welterbeliste eingetragen weil es mit den Minen, den Stadtlandschaften der Arbeitersiedlungen und deren sozio – kulturellen Einrichtungen sowie den landschaftlichen Veränderungen in Folge der bergbaulichen Tätigkeiten ein Bild des industriellen Bergbaues des 19. Und 20. Jahrhunderts in der Region gibt.
Das Kohlerevier verlief entlang der französisch – belgischen Grenze, setzte sich im wallonischen Kohlerevier fort und beutete zusammen mit dem deutschen Ruhrpott das nordwesteuropäische Kohleflöz aus. Erste Vorkommen des 120.000 Hektar großen Revieres wurden 1680 im Boulonnais entdeckt und abgebaut. Ab 1716 folgten weitere Funde bei Fresnes sur Escant, die aber nicht sehr ergiebig waren. Eine schon ertragreichere Mine ging durch Wassereinbruch verloren. 1734 gelang dann der Fund von Fettkohle bei Anzin. Damit war die Förderung der Steinkohle im Revier nicht mehr aufzuhalten und immer mehr Gruben öffneten. Im 19. Jahrhundert setzte eine stürmische Entwicklung ein: die Dampfmaschine hielt Einzug und auch neue Abbaumethoden, die Stadtplanung musste Wohnraum und soziale Einrichtungen schaffen und die Arbeitssicherheit in den Gruben wurde verbessert.
Da die Ergiebigkeit nachließ und veränderte technologische Bedingungen weniger Kohle erforderte, wurde in den 1960iger Jahren die Förderung eingestellt und die Schächte verfüllt.
In Lewarde gibt es ein Museum das die Arbeit in den Bergwerken zu verschiedenen Zeiten erlebbar macht.
5. August 2017