Neolithische Feuersteinminen in Spiennes

Der Bergbau auf Feuerstein untertage ist ein bedeutender Meilenstein der technologischen Entwicklung und zeigt die menschliche Erfindungsgabe während der Zeit des Neolithikums. Die Stätte wurde 2000 in die Welterbeliste eingetragen.

Auf einer Fläche von mehr als 100 ha um die Gemeinde Spiennes bei Mons breitet sich das größte Untertage Abbaugebiet Europas aus. Es wurde in der Zeit von ca. 4.300 v.Chr. bis ca. 2.700 v.Chr. ununterbrochen ausgebeutet. Den Kalkboden durchziehen Schichten mit Feuerstein. Tritt eine solche Ader zu Tage, wird der Feuerstein in Gruben gewonnen oder an Hängen wurde in den Berg vertikal gegraben. Hier wurden senkrechte Schächte bis zu einer Tiefe von 16 m abgeteuft und dann in Galerien in einem Umkreis von ca. 20 m der Feuerstein gewonnen. Oft wurden große Blöcke abgestützt und von unten ausgehöhlt. Beim ruckartigen entfernen der Abstützung lösten sich die Blöcke und fielen nach unten. War ein Schacht erschöpft wurde unmittelbar daneben der nächste Schacht gegraben. Auf diese Weise sind mit der Zeit geschätzte 5000 Schächte entstanden, die das Gebiet vielfach durchlöcherten. Die Knollen wurden Übertage zu meist bis zu 25 cm langen Beilklingen verarbeitet. Die Masse der gefundenen Feuersteinabfälle lässt darauf schließen, dass nicht nur für den regionalen Bedarf produziert wurde, sondern dass mit den Klingen auch gehandelt wurde.

Es gibt ein modernes Besucherzentrum, in dem die Geschichte der Förderung gut aufbereitet erklärt ist und man kann dort, nach Anmeldung, einen solchen Schacht besuchen. Ein interessantes Erlebnis, in 9 m Tiefe wie die Menschen damals nach Feuerstein zu suchen. Ich hatte die Möglichkeit zusätzlich einen Schacht zu besuchen, in dem aktuell Ausgabungen stattfinden und so die Arbeit und aktuelle Erkenntnisse der Archäologen kennenzulernen. Anders als im Besucherschacht ist hier ein Arbeitsplatz eines Hauers gefunden worden und in einem zweiten Einbruch fanden sich Artefakte die täglichen Lebens, die von der Oberfläche stammen müssen.

10. August 2017

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