My Son, die Tempel der Cham Kultur in Zentralvietnam bezeugen den Einfluss Hinduismus auch auf die Architektur Südostasiens. Das Champa Königreich war vom 4. bis 13. Jahrhundert wichtiger Bestandteil der Geschichte Südostasiens. Die Stätte wurde deshalb 1999 in die Welterbeliste aufgenommen.
Bereits ab Anfang des 1. Jahrhunderts n.Chr. vereinte der damals herrschende Dua Clan die Clans der Cham und errichtete ein Königreich Campapura. Später, ab ca. dem 4. Jahrhundert, begann man in der Bergregion um My Son für ca. 10 Jahrhunderte Tempel zu errichten. Basis war ein aus Indien stammender hinduistischer Einfluss. Einer der Haupttempel ist z.B. dem hinduistischen Gott Shiva geweiht.
Nach dem 13. Jahrhundert geriet die gesamte Anlage in Vergessenheit und erst Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie durch die École française d’Extrême-Orient (EFEO) wiederentdeckt und auch teilweise rekonstruiert.
Die Tempel wurden aus gebrannten Ziegeln errichtet und mit Flachreliefs aus Sandstein verziert. Dabei wurde eine fugenlose Bauweise angewendet, die bis heute nicht nachvollzogen werden kann und deshalb eine Restaurierung erschwert. Versuche mit Mörtel scheiterten bisher am starken Moosbewuchs.
Die Anlage ist gut erschlossen und zugänglich.
12. November 2023