Die Gebäude der Mudejaren Architektur weisen einen einzigartigen Stilmix von christlicher, jüdischer und muslimischer Kulturen auf, wie er nur hier in Aragonien entstanden ist. Aus diesem Grund wurden Bauwerke in Zaragoza und Teruel bereits 1986 in die Welterbeliste eingetragen.
Nach der Reconquista, der Rückeroberung Spaniens von den Mauren ab 1085 gerieten immer mehr Muslime unter christliche Herrschaft. Diese Muslime wurden Mudejaren genannt. Sie lebten gut integriert und konnten auch ihre Kunst entfalten. So entstand in der Architektur ein Stil, der neben der abendländischen Gotik die Verwendung von Keramik am Bau, verschachtelte Ziegelfriese, gelappte Mehrfachbögen, Gitter oder geschmückte Traufen hervorbrachten. Die Kirchtürme lehnten sich an den Minarettstil an und im Inneren gab es reich geschnitzte Decken. Griechisch-römische, byzantinische aber auch sassanidische oder seldschukische Einflüsse sind zu erspüren, genauso wie die der Berber oder der Westgoten. Dieser sog. Mudejarenstil blühte vom 12. bis ins 17. Jahrhundert ehe er durch den Rückgang der Muslime unterging. Zentren dieses Stiles sind neben Zaragoza auch Teruel und weitere Standorte, wobei Teruel die eindrucksvolleren Bauten hat. Leider sind es nur Gebäudeteile, die erhalten sind. Der Rest ist meist durch Umbauten verloren gegangen. In beiden Touristinfos gibt es freundliche Auskünfte und einen Stadtplan.
2. Mai 2017