Mathildenhöhe Darmstadt

Die Künstlerkolonie Mathildenhöhe wurde 2021 in die Welterbeliste eingetragen, weil sie ein einmaliges Zeugnis der beginnenden Moderne in Deutschland ist. Ab 1899 Ernst Ludwig, Großherzog von Hessen diese Kolonie um die Ideen der Neuen Moderne zu fördern. 1901, 1904, 1908 und 1914 wurden internationale Ausstellungen durchgeführt. Dazu wurden eine Reihe von Bauten errichtet, die zeitgemäßes Neues Wohnen zeigen und gleichzeitig den Künstlern als Wohn- und Atelierräume dienen sollten. Treibende Elemente waren die Wiener Sezession und die Kunstgewerbebewegung. Dadurch entstanden nicht nur Gebäude, sondern die Innenausstattung (Möbel etc.) bis hin zu Alltagsgegenständen (Hausrat, Lampen…) sollten sich zu Gesamtkunstwerken zusammenfügen.

Joseph Maria Olbrich, ein Wiener Sezessionist, war zunächst Künstlerischer Kopf und einziger Architekt der Gruppe von Jugendstilkünstlern. Diese wechselten je nach Beteiligung an den geplanten Ausstellungen. Die 1908 geplante Ausstellung sollte hessischen Künstlern vorbehalten sein und so gehörte ab da Albin Müller, der 1927 die große Theaterausstellung in Magdeburg realisierte,  dazu. Hatte Olbrich anfangs die Künstlerhäuser entworfen, schuf er später den Hochzeitsturm, das heutige Wahrzeichen von Darmstadt und das Ausstellungsgebäude, in der Maler ihre Werke zeigten. Für die Ausstellung 1914 schuf der Bildhauer Bernhard Hoetger den Platanenhain mit Skulpturenpark. Die Ausstellung 1914 endete mit Kriegsbeginn abrupt und die Künstlerkolonie zerfiel.

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