Der Wiederaufbau des im WW II vollständig zerstörten Stadtzentrums durch Auguste Perret mit vorgefertigten Betonelementen und eine großzügige, moderne Stadtplanung ist ein herausragendes Beispiel der kompletten Neugestaltung einer Stadtlandschaft. La Havre wurde damit 2005 in die Welterbeliste eingetragen.
Le Havre wurde nach der Niederlage Frankreichs im WW II durch Deutschland besetzt und erhielt eine 40.000 Mann starke deutsche Besatzung. Der Hafen wurde als Festung ausgebaut und in das System des Atlantikwalles integriert. Nach der Landung der Alliierten in der Normandie im Juni 1944 gelang die Befreiung erst am 12. September 1944. Zuvor war die Stadt 12 mal Ziel alliierter Bomberverbände, die mit der Zeit die gesamte Innenstadt zerstörten. Nach dem Ende des Krieges baute der Architekt Auguste Perret mit seinem Büro die Innenstadt von 1945 bis 1954 wieder auf. Dabei machte Perret den Sichtbeton als Gestaltungselement hoffähig. Alle Bauten, angelegt auf breiten Boulevards mit großzügigen Freiflächen, sind aus standardisierten, vorgefertigten Elementen errichtet, die z.T. eingefärbt sind. Die wichtigsten, von Perret selbst entworfenen Bauten sind das Rathaus, gelegen am größten Rathausplatz Europas und die Saint Josephs Kirche. Ein quadratischer Bau auf dem sich der Turm bis in 107 m Höhe streckt. Im Inneren ruht der Turm nur auf mächtigen Pfeilern, sodass der Bau innen einen einzigen großen Raum bildet, die eine unbeschreibliche Raumerfahrung hinterlässt.
Die Touristinfo am Hafen hält Infomaterial in Englisch und Auskünfte in Deutsch bereit.
3. August 2017