Und das ging schneller als gedacht, drei Klöster standen auf dem Programm. Das von Alcobaca, Batalha und das Christuskloster von Tomar. Die Drei lagen nur wenige Kilometer auseinander sodass es mir doch tatsächlich gelungen ist alle Drei an einem Tag zu besuchen statt, wie geplant in 3 Tagen. Da Klöster einen doch ziemlich einheitlichen Aufbau haben, ist es auch nicht schwer sie zu beschreiben. Eine Kirche haben sie, den Kreuzgang, Refektorium, Dormitorium, Küche und dann halt verschiedene Nebenräume. Natürlich verschieden gestaltet und ihre Geschichte ist sehr unterschiedlich. Der Abt von Alcobaca war geborenes Mitglied der Cortes, der Ständeversammlung Portugals und außerdem Seelsorger des Königs. Damit hatte das Kloster einiges Gewicht im Leben Portugals. Das Kloster Batalha wurde vom König gestiftet, als er am 14. August 1385 die Kastilier besiegte und die 2. Portugiesische Königsdynastie der Avis wollte so ihren Anspruch auf den Thron dokumentieren. Es beinhaltet eine große Kapellenanlage aus dem Ende des 15. Jahrhunderts, die nie fertiggestellt wurde und mit überbordender Bauplastik ausgestattet ist. Das Christuskloster in Tomar schließlich geht auf eine Anlage der Templer zurück. Deren Nachfolger, der Christusorden, nutzte es weiter und baute es noch aus. Kern ist ein oktogonaler Bau, der, reich geschmückt, nach dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem errichtet ist und der heutigen Kirche als Apsis dient. Der weitere Ausbau der Anlage im 15. Jahrhundert hinterließ viel manuelinischen Schmuck.
Von Tomar bin ich dann vorgestern nach Coimbra gefahren. Die Navigation hier in Portugal ist schon ein Kreuz. Neben lokalen Straßen gibt es meist noch Landstraßen und damit nicht genug. Auch Autobahnen brauchen wir auch noch. Das Land, so scheint es, ist zumindest in der Region hier sehr zugebaut.
Letztlich ist in Coimbra die Universität der alles beherrschende Gebäudekomplex, der auf einen Hügel gebaut ist und man kann sich wenigstens grob orientieren. Und der Zufall macht oft einiges plötzlich ganz leicht. Ich hatte wieder einen tollen Parkplatz, der mich für knapp 4 Stunden 1,78 € gekostet hat. Es sind halt städtische, subventionierte Plätze. Die Universität ist 1290 gegründet worden und wechselte zunächst zwischen Lissabon und hier, bis sie 1537 ihren endgültigen Sitz hier bekam und zwar im Königsschloss. Das ist noch so erhalten, wie zu Königszeiten und im Thronsaal werden die bedeutendsten Zeremonien wie Immatrikulation, Verteidigung der Doktorarbeiten und ähnliches abgehalten. Der ganze Alta Hügel ist mit Universität bebaut und die bestehenden Wohnhäuser sind natürlich von Studenten bewohnt. Die engen Gassen hoch zur Universität haben schon was Pittoreskes.
Gestern war nun Porto an der Reihe. Die Stadt ist ein einziges Museum. Welterbe ist dort die Altstadt in ihrer Gesamtstruktur. Häuser aus allen Epochen und in jedem Erhaltungszustand. Meisten jedoch ungenutzt, bis auf die Ladenzeile. Gebaut wird zwar auch, aber das hält sich in Grenzen. Portwein gibt’s natürlich in allen Preislagen. Da sind die Engländer dran schuld. 1703 schlossen sie mit Portugal einen Vertrag über die zollfreie Einfuhr von englischen Tuchen und im Gegenzug bezahlten die Portugiesen 1/3 weniger Zoll in England für ihren Wein als die Franzosen. Das hat hier den Weinbau angekurbelt.
Ich hab wieder außerhalb geparkt und bin mit der Bahn ins Zentrum gefahren. Dabei hab ich gemerkt, dass Guimaraes im Nahverkehrsbereich von Porto liegt und so bin ich heute mit der Bahn dahin gefahren.
Die Wiege Portugals ist es. Der erste König ist hier geboren und in einer Schlacht gegen die Truppen seiner Mutter hat er sich die Königswürde erstritten. Hauptstadt für die ersten 4 Jahre war die Stadt auch. Eine Burg hat sie seit 960 um Stadt und Kloster vor den Überfällen der Mauren und Normannen zu schützen. Und die Altstadt ist schön restauriert.
Nun hör ich aber auf. Es warten noch 2 Welterbestätten hier auf mich und dann geht es schon wieder nach Spanien, nach Salamanca…………….