Mit dem Kloster verbinden sich bedeutende Ereignisse in der spanischen Geschichte. Die Entdeckung Amerikas 1492 und die endgültige Vertreibung der Mauren von der iberischen Halbinsel im gleichen Jahr. Die hier verehrte Santa Maria de Guadeloupe wurde zur Symbolfigur der Christianisierung Lateinamerikas. Das Kloster ist deshalb 1993 in die Welterbeliste eingetragen worden.
Ende des 13. Jahrhunderts fand der Schäfer Gil Cordero am Ufer der Guadeloupe die Madonnenstatue, die während der Maureninvasion dort versteckt worden war. An der Stelle wurde eine Kapelle errichtet. König Alfons XI. gewann 1340 eine Schlacht und schrieb diesen Sieg der Statue zu, die er vor der Schlacht um Beistand gebeten hatte. Die Kapelle wurde königliches Heiligtum und großzügig erweitert. 1389 – 1835 war das Kloster Hauptsitz der Gemeinschaft der Hieronymiten, dann wurde es säkularisiert. Zur Zeit der Entdeckung Amerikas stand das Kloster und vor allem die Marienstatue bei den Konquistadoren in hohem Ansehen. Cristoph Kolumbus pilgerte hier her, als er vor der Entdeckung Amerikas wieder zurück war. Durch dieses Ansehen fand Santa Maria de Guadeloupe in Lateinamerika eine weite Verbreitung, selbst Staaten wurden nach ihr benannt. Die jetzige neue Kirche des Klosters wurde 1730 z.B. von einem Nachfahren von Christoph Kolumbus gestiftet.
Seit 1908 ist das Kloster von den Benediktinern wieder errichtet und nach und nach restauriert worden. Es beinhaltet eine ganze Reihe von Sammlungen (Meßgewänder, Gemälde, Plastiken und wertvolle Reliquien) und natürlich die Madonna selbst.
Die Touristinfo hält einen Stadtplan in Deutsch bereit, spricht aber nur Spanisch.
29. Mai 2017