Seit 1983 ist das Benediktinerinnenkloster St. Johann in die Welterbeliste eingetragen als einzigartiges Beispiel eines christlichen Klosters aus wohl karolingischer Zeit. Der Legende nach soll das Kloster von Karl dem Großen 774 gestiftet worden sein. Im 9. Jahrhundert wurde es bis 1163 Benediktiner Kloster und von diesem Jahr an bis heute ist es ein Frauenkonvent. Die Heiligkreuzkapelle geht auf die Zeit der Klostergründung zurück und soll wohl das einzige, vollständig erhaltene Bauwerk Karls des Großen sein. In der Klosterkirche findet sich der größte frühmittelalterliche Wandmalereizyklus aus dem 9. Jahrhundert. Es wird in diesem Zyklus die ganze Heilsgeschichte in Bildern erzählt. Gleichzeitig enthält es mystische Darstellungen wie den Säulenfresser, der Unglück abhalten soll oder als einzige Person des Klosters eine bedeutende Stifterin. Beide Figuren befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Figur Karl des Großen. Die Klosteranlage ist komplett erhalten und in Betreib. Die 12 Schwestern betreiben eine umfangreiche Landwirtschaft, eine Schreinerei und ein Museum. Auf dem Gelände befindet sich der Plantaturm mit seinen Schwalbenschwanzzinnen, der älteste Wohnturm im Alpenraum von 957. Im Museumsshop gibt es einige wenige Informationen. Kurz bevor man an der dürftigen Ausschilderung verzweifelt taucht links an der Straße der Komplex auf.
16. Juni 2015