Die Kathedrale von Amiens ist neben Reims und Chartres die dritte bedeutende der französischen Bauten der Hochgotik. Sie wurde 1981 in die Welterbeliste eingetragen.
An der Stelle der Kathedrale stand eine Kirche, die nach dem Brand des Vorgängerbaues 1137 neu errichtet war und 1152 geweiht wurde. Diese wiederum brannte 118 ab. Damit begann der Bau einer noch größeren Kirche, deren Grundstein 1220 von Bischof Evrard gelegt wurde. Anders als sonst üblich, wurde zuerst das Langhaus mit dem Westwerk gebaut. Der geplante Chor sollte auf Flächen errichtet werden, die anfangs noch die Stadtmauer einnahmen. Zwischen 1240 und 1258 wurde aus Geldmangel nicht gebaut. Das Westwerk mit dem Südturm und dem Kirchenschiff war 1366 vollendet, der Nordturm folgte Anfang des 15. Jahrhunderts. Als letztes entstand der Vierungsturm im 16. Jahrhundert. Völlig neu in der Baudurchführung war, dass die Steinmetze einheitliche Größen von Steinen herstellten. Damit mussten die Steine nicht mehr einzeln an der Baustelle eingepasst werden. Die Arbeit ging dadurch schneller vonstatten und konnte überdacht wetterunabhängig durchgeführt werden.
Im Chorumgang befindet sich gegenüber der Axialkapelle ein Grabmal auf dem der „weinende Engel“ zu sehen ist. Es ist eine Arbeit von Nicolas Blasset deren Bild als Postkarte im WW I zu tausenden von britischen Soldaten nach Hause geschickt wurde.
4. August 2017