Und wie es so ist, manchmal findet man das, was man nicht gesucht hat. So ging es mir die letzten Tage mit dem Trondheimer Postweg. Unterwegs bei einer Rast war da plötzlich ein Schild. Neu aufgestellt, sicher noch kein halbes Jahr alt. 2 Tage lang begleitete mich dieser Weg. Eine Stele, alte Brücken, archaisch aus Bruchsteinen gewölbt, freigeräumte Wege oder eben Schilder. Ende des 18. Jahrhunderts ist der Weg von Bergen nach Trondheim entstanden. Nur noch 9 Tage war dann die Post unterwegs. Vorher ging sie jeweils nach Oslo und von dort weiter. Für die Bergener Kaufleute zu umständlich und langwierig. Bis 1858 war der Weg in Betrieb, dann kamen die Postschiffe und veränderten alles.
Mein Weg durch die Schären zeigt eine beeindruckende Landschaft. Hohe Berge, die wenig Platz für den Menschen lassen. Dazwischen immer wieder Wasser mit Inseln, Inselchen oder auch nur ein einzelner Felsen. Häuser oder auch nur Hütten stehen an Stellen, deren Zugang oft schleierhaft bleibt. Es ist fast egal wo ich aussteige, irgendwo stehen immer Himbeeren. Durch das viele Wasser gedeiht die Vegetation üppig. Im Waldboden sinkt man 2-3 cm ein, er ist stark durchfeuchtet. Peter Wohlleben, der Waldexperte, hätte seine Freude daran. Abends, wenn der Wind sich legt zieht eine wohltuende Ruhe übers Land.
Die letzten 2 Tage hatte ich ein kleines Tal ganz für mich. Die Leute von einer Elektrizitätsgesellschaft haben einen Weg angelegt um Strommasten zu bauen. Den bin ich reingefahren und hab 2 Tage da verbracht. Berge um mich herum, Schafe und eine Nacht mit einem norwegischen Freisteher.
Jetzt regnet es schon den 2. Tag ununterbrochen und die Temperaturen klettern nicht über 12 Grad. Für mich ist das immer noch besser als 30 Grad……………