Die besten und aussagekräftigsten Höhlenmalereien des Paläolithikums in Europa sind in der Höhle von Altamira und in 17 weiteren Höhlen in der weiteren Umgebung zu sehen. Sie wurden deshalb bereits 1984 in die Welterbeliste eingetragen.
Die Höhle Altamira wurde schon 1868 durch einen Zufall entdeckt, die Wissenschaft nahm sie aber nicht ernst. Erst die Entdeckung ähnlicher Malereien in Frankreich führte 1901 zur Anerkennung. Die Höhle von Altamira hat eine Grundfläche von ca. 5.500 qm. Sie konnte von den Menschen zwischen 35.000 v. Chr. und 13.000 v.Chr genutzt werden ehe der Höhleneingang einstürzte. Dadurch blieben die Malereien vor Witterungseinflüssen geschützt und so erhalten. In der Höhle fanden sich über 900 Darstellungen als Kohlezeichnungen, Ritzungen und farbige Bildnisse, die mit Ocker, Manganerde oder Rötel ausgeführt sind. Tierdarstellungen sind zu sehen (Bisons, Hirsche, Wildschweine oder Pferde) aber auch Abdrücke menschlicher Hände.
Seit 1979 ist die Höhle nicht mehr zugänglich, da die Feuchtigkeit in der Atemluft der Besucher zu Schäden führte und Holzgeländer Schimmelbildung verursachte. Immerhin besuchten die Höhle schon Mitte der 1960er Jahre ca. 170.000 Menschen jährlich. Sie ist damit eine der bekanntesten Höhlen aus dieser Zeit, zumal sie nach ihrer Entdeckung mit ihren Zeichnungen und Artefakten entscheidend das Wissen um diese Epoche der Menschheitsgeschichte beeinflusste.
Heute wird im Museum von Altamira, wenige Meter von der originalen Höhle entfernt, die Nachbildung des Höhleneingangs mit seinen Malereien und in der weiteren Ausstellung das Leben der Menschen aus dieser Zeit, teils interaktiv, sehr anschaulich dargestellt.
Die Fotos entstanden mit freundlicher Genehmigung der Museumsleitung.
12. Juli 2017