Die Wikingersiedlung Haithabu bestand vom 8. bis zum 11. Jahrhundert als Handelsplatz zwischen Ost und West, als auch zwischen Nord und Süd. Sie war die einzige Marktsiedlung zwischen Dänemark und Zentraleuropa. Ihre Schutzwälle waren in das Danewerk, ein dänischer Schutzwall an der schmalsten Stelle Schleswigs. Diese kilometerlangen Schutzwälle und die Siedlung sind das größte Bodendenkmal Schleswigs und deshalb seit 2018 in die Welterbeliste eingetragen.
Haithabu war der wichtigste Handelsplatz der Dänen im Süden ihres Reiches. Hier wurden Waren aus Europa nach Skandinavien verhandelt. Waren aus dem Osten wurden über Land nach Westen weitergeleitet oder umgedreht. Sie ist von einem halbkreisförmigen Wall, der sich zur Schlei öffnet, umgeben. Dieser Wall wiederum ist Bestandteil des Danewerkes, einer Befestigungsanlage, die auf der Halbinsel Jütland Dänemark komplett von Europa abriegelte. Die Wälle sind gut 30 km lang, wurden ab 500 n.Chr. geschaffen und anschließend immer wieder ausgebaut. Teile sind später als Feldsteinmauer ausgeführt, andere, die sog. Waldemarsmauer (ab 1163) , aus den damals fast unbekannten Backsteinen gemauert.
1864, zum deutsch – dänischen Krieg, wurde der Wall mit 27 Kanonenschanzen als Verteidigungslinie ertüchtigt. Auch deshalb ist das Danewerk für die Dänen ein starkes nationales Symbol.
Museen gibt es in Haithabu, zu dem auch originalgetreu rekonstruierte Häuser auf dem Gelände der ehemaligen Siedlung gehören und im Ort Danewerk an einem Stück freigelegte Waldemarsmauer.
25.06.2020